Bundesliga

Heldt: "Jeder muss bis an die Schmerzgrenze gehen"

Schalke: Wer darf als Linksverteidiger ran?

Heldt: "Jeder muss bis an die Schmerzgrenze gehen"

Gesprächsbedarf: Schalke-Coach Jens Keller und Manager Horst Heldt hatten mit der Mannschaft einiges zu bereden.

Gesprächsbedarf: Schalke-Coach Jens Keller und Manager Horst Heldt hatten mit der Mannschaft einiges zu bereden. imago

Hoogland, Matip, Ayhan, Kolasinac: So lauteten die Namen in der Schalker Viererkette in den vergangenen sieben Ligaspielen. Nun ist Trainer Jens Keller auch hier zum Handeln gezwungen, denn Kolasinac fehlt wegen einer Gelbsperre. Ein neuer Linksverteidiger muss also her. Das Problem: es gibt keinen. Zumindest nicht mit ausreichender Erfahrung, denn die arrivierten Kräfte fallen ebenfalls aus, das Saison-Aus für Christian Fuchs (Meniskus-OP) und Dennis Aogo (Kreuzbandriss) ist längst besiegelt. Schalke muss also (wieder einmal) basteln, zwei Szenarien sind für den Samstag denkbar.

Szenario 1: Ayhan rückt auf links raus, für ihn wäre die Position allerdings ziemliches Neuland. Felipe Santana besetzt für den Youngster die Mitte. Der in dieser Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrte Kapitän Höwedes dürfte für die Startelf weder auf der Innenverteidigerposition noch auf links eine Option sein. Szenario 2: Keller vertraut auf Philipp Max, der die Position zwar ausüben kann, aber bisher noch keine fünf Minuten Bundesliga-Erfahrung vorzuweisen hat. Oder zaubert der Coach doch noch eine Überraschung aus dem Hut? Wohl kaum. "Ayhan oder Max, viel mehr Alternativen haben wir nicht", verriet der S04-Coach.

Spielersteckbrief Höwedes
Höwedes

Höwedes Benedikt

Spielersteckbrief Kirchhoff
Kirchhoff

Kirchhoff Jan

Spielersteckbrief Höger
Höger

Höger Marco

Spielersteckbrief Hoogland
Hoogland

Hoogland Tim

Ein wenig Stabilität würde den Schalkern in jedem Falle guttun. Die Defensive wirkte in den vergangenen beiden Spielen (1:3 gegen Stuttgart, 0:1 gegen Gladbach) anfällig, die Freiburger kommen da nicht gerade recht. Achtmal trafen sie in den vergangenen drei Partien ins Schwarze. Patzer darf sich die Defensive kaum erlauben. Es geht um viel für Schalke, der Druck ist immens. "Die Spieler wissen, dass sie etwas verlieren können", räumte auch Keller ein. "Wir haben lange darüber gesprochen. Ich bin zuversichtlich." Als Tabellendritter hat S04 drei Zähler Vorsprung auf Verfolger Bayer Leverkusen. "Wenn man auf Platz drei steht, will man den mit aller Macht verteidigen", führte Keller aus. Manager Horst Heldt ergänzte: "Jeder ist gefordert, bis an die Schmerzgrenze zu gehen."

Diese Aufforderung scheinen sich vor allem die Langzeitverletzten zu Herzen genommen zu haben. Neben Höwedes werden auch Höger und Kirchhoff voraussichtlich im Kader stehen, für die Bayern-Leihgabe wäre es das erste Mal überhaupt. "Wir wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen", sagte Keller. Jefferson Farfan hingegen ist erneut keine Alternative. Die aufgekratzten Wunden des Peruaners nach allergischem Ausschlag heilen zwar ab, Einsatzchancen bestehen aber nur noch für das Saisonfinale gegen Nürnberg. Heldt: "Er wird jetzt per Lasertherapie behandelt."

Keine Chance mehr für Hoogland

Erneut auflaufen wird hingegen Hoogland, der vom Verletzungspech auf der Rechtsverteidigerposition (Uchida, Höger, Höwedes) profitierte, sich aber nicht wirklich aufdrängen konnte (17 BL-Einsätze, kicker-Notenschnitt 4,04). Nun entschieden sich die Gelsenkirchener, den auslaufenden Vertrag des 28-Jährigen nicht zu verlängern. Bitter für Hoogland, der schon in der Jugend für die Königsblauen spielte und gerne geblieben wäre. "Wir können ihm aber dankbar sein. Er hat maßgeblich Anteil an dieser Rückrunde. Er hat es sportlich genommen", so Heldt über die schwere Entscheidung gegen das Urgestein, das zwischenzeitlich für Mainz und Stuttgart spielte.

S04 bereitet sich am Chiemsee vor

Unterdessen wurde bekannt, dass Schalke sein Trainingslager zur Vorbereitung auf die Saison 2014/15 am Chiemsee aufschlagen wird. Die Königsblauen sind vom 21. bis zum 30. Juli in Grassau zu Gast. Im Trainingslager sind zwei Testspiele geplant, die Gegner stehen noch nicht fest.

Schalke hat derzeit andere Sorgen. Aber entscheidende Spiele im Breisgau kennt man ja. In der vergangenen Saison mussten die Gelsenkirchener am letzten Spieltag den Champions-League-Qualifikationsplatz vier verteidigen - sie gewannen mit 2:1.