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Ronaldo ist Weltfußballer, Ribery wird Dritter

Drei deutsche Preisträger bei der FIFA-Gala in Zürich

Ronaldo ist Weltfußballer, Ribery wird Dritter

Zu Tränen gerührt: Cristiano Ronaldo verschlug der Ballon d'Or die Sprache.

Zu Tränen gerührt: Cristiano Ronaldo verschlug der Ballon d'Or die Sprache. Getty Images

Nachdem er den Preis aus den Händen von Pelé erhalten hatte, fand ein zu Tränen gerührter Ronaldo, der mit seinem Sohn auf der Bühne stand, zunächst keine Worte. "Es ist schwierig zu beschreiben, was ich gerade fühle. Es ist großartig, diesen Ballon d'Or gewonnen zu haben. Es ist ein sehr emotionaler Moment für mich." Der Portugiese erhält die Auszeichnung zum zweiten Mal nach 2008, als er mit Manchester United Champions-League-Sieger geworden war. Im Jahr 2013 gewann Ronaldo keinen Titel, glänzte aber mit tollen Statistiken wie 69 Toren und der Galavorstellung in den WM-Play-offs gegen Schweden.

Die Wahl, bei der ausgewählte Journalisten, Nationalmannschaftstrainer und -kapitäne abstimmen durften, gewann der Offensivstar von Real Madrid mit 1365 Punkten vor Lionel Messi (1205), der den Preis in den vergangenen vier Jahren erhalten hatte. Franck Ribery ging trotz fünf Titeln mit Bayern München leer aus und belegte mit 1127 den dritten Platz. Die beste Platzierung eines Bundesliga-Spielers seit Oliver Kahns zweitem Platz 2002. Dennoch überwog beim Franzosen sicherlich die Enttäuschung, nach FIFA-Angaben verschwand er im Hotel, ohne die Interviewzone zu passieren.

Spielersteckbrief Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo

Dos Santos Aveiro Cristiano Ronaldo

Spielersteckbrief Messi
Messi

Messi Lionel

Spielersteckbrief Angerer
Angerer

Angerer Nadine

Spielersteckbrief Ribery
Ribery

Ribery Franck

Ballon d'Or 2013

"Wir sind stolz auf Franck Ribéry. Er hat in der Mannschaftssportart Fußball alle wichtigen Meisterschaften und Pokale gewonnen, die es im Jahr 2013 national, in Europa und weltweit zu holen gab", würdigte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge den Franzosen. Dessen Landsmann Michel Platini, seines Zeichens UEFA-Präsident, schlug hingegen kritische Töne an: "Seit der Ballon d'Or zur FIFA gewechselt ist, hat sich etwas verändert", erklärte Platini. Ribery habe "alles gewonnen und hätte deshalb auch den Goldenen Ball verdient gehabt." Die Auszeichnung als "Europas Fußballer des Jahres" hatte Ribery erhalten.

Für Kritik hatte gesorgt, dass die FIFA die Wahlfrist mitten in der laufenden Abstimmung verlängert hatte. Die zwei Extra-Wochen hatte Ronaldo im November zu eindrucksvollen Auftritten für Portugal in den WM-Play-offs gegen Schweden genutzt. FIFA-Mediendirektor Walter de Gregorio versicherte jedoch, dass durch das ungewöhnliche Prozedere nur die Wahlbeteiligung auf solide 88 Prozent getrieben wurde, Ronaldo aber auch schon vorher gewonnen hätte.

Deutsche sahnen ab: Heynckes, Neid und Angerer ausgezeichnet

Grund zur Freude gab es für den deutschen Fußball in Zürich jedoch mehr denn je. Jupp Heynckes wurde als Welttrainer 2013 geehrt, Bundestrainerin Silvia Neid gewann den Titel als beste Trainerin und Nationaltorhüterin Angerer darf sich fortan Welttorhüterin 2013 nennen. Mit Manuel Neuer und Philipp Lahm schafften es zudem zwei deutsche Nationalspieler in die Weltauswahl.

Auch Heynckes zeigte sich auf dem Podium gerührt. "Ich freue mich, dass ich meine Karriere mit einer solchen Auszeichnung krönen kann. Das ist etwas, was ich mir vor zehn Jahren nicht erträumt hätte", sagte der 68-Jährige, der mit Bayern das Triple gewonnen hatte, den Tränen nahe. BVB-Coach Jürgen Klopp, der vor dem bei Manchester United inzwischen zurückgetretenen Sir Alex Ferguson Zweiter wurde, hatte schon vor der Gala gesagt: "Ich bin eigentlich nur hier, um Jupp zu gratulieren. Das war die großartigste Leistung eines Trainers, an die ich mich erinnern kann."

Mit Angerer wurde erstmals seit Birgit Prinz (2003-2005) wieder eine deutsche Spielerin zur Weltfußballerin gekürt. Sie gewann vor Vorjahressiegerin Abby Wambach (USA) und Serien-Siegerin Marta (Brasilien), die den Preis bereits fünf Mal erhielt. Bundestrainerin Neid setzte sich gegen Wolfsburgs Triple-Trainer Ralf Kellermann und Vorjahresgewinnerin Pia Sundhage aus Schweden durch. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach gratulierte den deutschen Preisträgern auf der Internetseite des Verbandes: "Der Abend in Zürich hat gezeigt, welch hohen Stellenwert und Respekt der deutsche Fußball aktuell in der Welt genießt."