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Argentinien: Wallfahrt gegen den WM-Fluch

Testspiele gegen Italien und Spanien

Argentinien: Wallfahrt gegen den WM-Fluch

Letzter Titel für Argentinien: Diego Maradona wurde 1986 zur Legende.

Letzter Titel für Argentinien: Diego Maradona wurde 1986 zur Legende. imago

Argentiniens Weltmeister von 1986 wollen am Wochenende ein vor knapp 32 Jahren gegebenes Versprechen einlösen und damit einen angeblichen WM-Fluch brechen. Laut des Verwaltungsbezirks-Vorsitzenden Ricardo Romero nehmen Oscar Ruggeri, beim 3:2 im damaligen WM-Finale gegen Deutschland Abwehrchef, sowie "fünf, sechs weitere Spieler" in Tilcara an einer Zeremonie teil, bei der sie auch die Figur der Heiligen Jungfrau von Copacabana tragen sollen.

Die Feierlichkeiten finden laut der Tageszeitung "La Nacion" auf einem gut 3000 Meter hoch gelegenen Sportplatz statt, wo im Januar 1986 der damalige Nationaltrainer Carlos Bilardo 14 seiner späteren WM-Stars in einem zehntägigen Trainingslager auf die dünne Luft der WM-Spielorte in Mexiko vorbereitet hatte. Ein Teil der Gruppe soll dabei damals in der nahe gelegenen Wallfahrtskapelle ein später nicht eingehaltenes Gelübde abgelegt haben. Sie wollten bei einem WM-Triumph zurückzukehren, was aber nicht geschah.

Bilardo und eine Reihe der Spieler bestreitet bis heute das abgegebene Versprechen. Doch viele Argentinier machen den angeblichen Schwur für die WM-Titelflaute verantwortlich. Zwar zogen die Argentinier anschließend noch zweimal ins WM-Finale ein, scheiterten jedoch 1990 und 2014 jeweils mit 0:1 an Deutschland. Doch womöglich ist der "Fußballgott" auch wegen des Viertelfinales von 1986 sauer. Diego Maradona brachte Argentiniens 2:1-Sieg damals mit seiner legendären "Hand Gottes" auf den Weg, als er gegen Englands Keeper Peter Shilton seine Faust zur Hilfe nahm und so das 1:0 erzielte.

Testspiele gegen Italien und Spanien

Ungeachtet derlei religiöser Verstrickungen versucht der aktuelle Coach Jorge Sampaoli sein Team perfekt auf das Turnier in Russland vorzubereiten und startet mit zwei echten Härtetests ins WM-Jahr. Lionel Messi und Co. treffen am 23. März in Basel auf die nicht für das Turnier in Russland qualifizierten Italiener und bestreiten vier Tage später in Madrid gegen Spanien ein weiteres Spiel mit einem ehemaligen Weltmeister. Dies bestätigte Verbandspräsident Claudio Tapia.

WM-Trainingslager in Barcelona

Die erste Phase der eigentlichen WM-Vorbereitung werden die Argentinier laut Tapia im eigenen Land absolvieren und mit einem Test, voraussichtlich gegen Bolivien, am 30. Mai in Buenos Aires abschließen. Anschließend geht es zum WM-Trainingslager nach Barcelona. Für den 8. Juni ist ein abschließendes Länderspiel gegen Israel geplant, ehe das WM-Quartier in Bronnizy, rund 50 Kilometer südöstlich von Russlands Hauptstadt Moskau, bezogen wird.

Nach einer schwachen WM-Qualifikation gilt Argentinien in diesem Jahr nicht als großer Favorit auf den Titel, schließlich sicherte sich der zweimalige Weltmeister erst am letzten Spieltag das Ticket. Bei der WM warten Island (16.6.), Kroatien (21.6.) und Nigeria (26.6.) als Vorrundengegner.

tru/sid

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