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0:4! USA bangen um WM

Herthas Brooks erwischt in Costa Rica einen rabenschwarzen Tag

0:4! USA bangen um WM

Fataler Blackout: John Anthony Brooks lässt sich von Joel Campbell düpieren, der sich auf den Weg zum zwischenzeitlichen 3:0 macht.

Fataler Blackout: John Anthony Brooks lässt sich von Joel Campbell düpieren, der sich auf den Weg zum zwischenzeitlichen 3:0 macht. Getty Images

Klinsmann versuchte gar nicht erst, die "Schmach von San José" schönzureden. Von der "schlimmsten Niederlage in meinen fünf Jahren als US-Coach" sprach der 52-Jährige nach der Partie. Was war passiert?

Zunächst einmal gar nicht so viel, die erste Halbzeit verlief noch halbwegs ausgeglichen. Costa Rica vergab zwei Großchancen in der Anfangsphase, auf der anderen Seite sorgten die Bundesliga-Akteure für die Musik: Gladbachs Johnson per Freistoß (18.) sowie HSV-Stürmer Wood, der aus spitzem Winkel scheiterte, hatten ihrerseits die Führung auf dem Fuß. Das US-Drama begann erst in der 44. Minute: Gonzalez hatte sich gut fünf Meter hinter der Viererkette postiert und verhinderte dadurch, dass Bolanos im Abseits stand. Der flankte von links auf Banegas, Herthas Brooks war bei dessen Kopfball zu weit weg - 1:0 für die Ticos.

Spielersteckbrief Brooks
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Chandler

Chandler Timothy

Spielersteckbrief Pulisic
Pulisic

Pulisic Christian

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Johnson Fabian

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Pl. Verein Punkte
1
Mexiko Mexiko
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2
Costa Rica Costa Rica
16
3
Panama Panama
13

Chandler zu weit weg - Brooks' Blackout

Und weiter ging das Viererketten-Fehlerfestival inklusive Bundesligabeteiligung. Beim 2:0 kam Frankfurts Chandler gegen Bolanos einen Schritt zu spät (68.), kurz darauf war übrigens für Christian Pulisic, dem vierten eingesetzten Bundesliga-Akteur (Bayerns Julian Green kam nicht zum Einsatz) Schluss. Der Dortmunder wurde in der 70. Minute ausgewechselt. Das 0:3 ging dann voll auf die Kappe von Brooks: Einen langen Ball klärte er in die Füße von Campbell, ließ sich anschließend tunneln, der Costa Ricaner schloss allein vor dem Tor erfolgreich ab (74.). Es war erneut der Angreifer von Sporting Lissabon, der vier Minuten später den 4:0-Endstand herstellte - und erneut machte die Innenverteidigung Brooks/Gonzalez beim Pass in die Tiefe keine gute Figur.

Wir werden darüber nachdenken, was heute passiert ist und mit Jürgen über die Situation sprechen.

US-Verbandspräsident Sunil Gulati

Nach der Partie gegen Mexiko hatte US-Verbandspräsident Gulati dem früheren Bundestrainer noch den Rücken gestärkt, diesmal klang das schon anders. "Wir treffen keine Entscheidungen direkt nach einem Spiel. Wir werden darüber nachdenken, was heute passiert ist und mit Jürgen über die Situation sprechen", sagte Gulati. Mit null Punkten und einem Torverhältnis von 1:6 stehen die US-Boys auf dem letzten Tabellenplatz der Sechser-Endrunde. Die Teilnahme an der WM 2018 in Russland ist stark gefährdet. Nur die ersten drei Mannschaften qualifizieren sich direkt für die Weltmeisterschaft, der Vierte hat noch die Chance über die Playoffs gegen einen asiatischen Vertreter. Derzeit haben Costa Rica (6), Mexiko (4) und Panama (4) die besten Chancen.

US-Medien attackieren Klinsmann

Gelegenheit zur Wiedergutmachung besteht erst wieder im März, wenn die US-Boys gegen Honduras antreten. US-Medien fordern bis dahin einen Wechsel auf der Trainerbank: "Wenn Klinsmann der falsche Mann ist und der Beweis dafür ist überwältigend, kann die Tatsache, dass er einen Vertrag bis 2018 besitzt, ihn nicht retten. Wenn Gulati ihn fünf Jahre nach seiner Einstellung entlassen will, dann ist die Zeit jetzt gekommen", urteilte der TV-Sender ESPN.

Klinsmann selbst sprach von einem "bitteren Moment". Man müsse nun "reflektieren, was in den letzten zehn Tagen passiert ist. Es wird eine offene Diskussion mit den Spielern geben." Doch auch mit Klinsmann werden Gespräche geführt. Das hat Gulati schließlich schon angekündigt.

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