WM

Novum: Fatma Samoura wird FIFA-Generalsekretärin

Erstmals übernimmt eine Frau das Amt

Novum: Fatma Samoura wird FIFA-Generalsekretärin

FIFA-Präsident Gianni Infantino auf dem Kongress in Mexiko-City.

FIFA-Präsident Gianni Infantino auf dem Kongress in Mexiko-City. Getty Images

Es ist eine historische Entscheidung der FIFA. Fatma Samoure wird neue Generalsekretärin, erstmals wurde eine Frau auf den Top-Posten berufen. Die 54-Jährige hat bisher keinerlei Verbindung zum Fußball, verfügt aber über große Erfahrung in internationalen Organisationen. Sie studierte in Frankreich und spricht vier Sprachen. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie in verschiedenen Projekten und Positionen für die Vereinten Nationen (UN). Derzeit ist sie Vertreterin des Entwicklungsprogramms der UN in Nigeria.

"Sie wird frischen Wind in die FIFA bringen", sagte Infantino während des 66. FIFA-Kongresses am Freitag in Mexiko-Stadt: "Sie ist jemand von außen, nicht von innen. Sie kommt nicht aus der Vergangenheit. Sie wird uns helfen, das Richtige zu tun", führte der Schweizer weiter aus. Samoura sei es gewohnt, "große Organisationen zu leiten und große Budgets zu verwalten", sagte Infantino.

"Ich glaube, diese Rolle passt perfekt zu meinen Fähigkeiten und Erfahrungen", wurde Samoura in einer FIFA-Mitteilung zitiert. Ihren neuen Job wird sie Mitte Juli antreten, zuvor muss sie sich allerdings dem neu eingeführten Integritätscheck unterziehen.

Nach dem Krisen-Jahr wartet bei der FIFA genug Arbeit auf sie. Denn als Generalsekretärin hat sie rein formell mehr Rechte als der Präsident. Samoura wird die Tagesgeschäfte des Weltverbandes führen und ist für alle strategischen Entscheidungen zuständig. Infantino selbst hatte diese Aufgabenverteilung als ein Architekt der FIFA-Reformen befürwortet. "Die FIFA hat einen neuen Ansatz ihrer Arbeit - und ich will eifrig eine Rolle spielen, damit der Ansatz effektiv und dauerhaft ist", sagte Samoura.

Infantino hatte während seines Wahlkampfs versprochen, einen Kandidaten aus Afrika für den Job als Generalsekretär vorzuschlagen, war später davon aber wieder abgerückt. Nun wird Samoura als FIFA-Generalsekretärin auch im FIFA-Council sitzen. Dort sitzen bislang zwei weibliche Mitglieder, durch das Reformpaket werden bis Ende September mindestens noch vier weitere folgen, auch aus der Europäischen Fußball-Union (UEFA).

jer