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Lebenslange Sperre für Platini gefordert

Auch Blatter könnte ausgeschlossen werden

Lebenslange Sperre für Platini gefordert

Verstärkt unter Druck: UEFA-Präsident Michel Platini.

Verstärkt unter Druck: UEFA-Präsident Michel Platini. Getty Images

Platini kämpft derzeit um eine Aufhebung seiner zunächst für 90 Tage ausgesprochenen Suspendierung. Dabei rief er zuletzt sogar den Internationalen Gerichtshof CAS an. Am gestrigen Montag eröffnete nun die rechtsprechende Kammer der FIFA-Ethikkommission unter dem Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert offiziell ein Verfahren gegen Platini und auch den ebenfalls suspendierten FIFA-Chef Blatter, für den die Untersuchungskammer der Ethikkommission nach Informationen der Zeitung "Welt" ebenfalls eine lebenslange Sperre gefordert habe. Dem Bericht zufolge soll es zweistufige "Anträge für Sanktionen" geben: Sollte Blatters Vergehen als korrumpierend gewertet werden, solle er lebenslang für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt werden. Werde nur ein Interessenskonflikt samt Urkundenfälschung geahndet, solle er für zehn Jahre verbannt werden.

Die Ethikkommission hatte nach Erhalt des Abschlussberichts der Ermittlungen allerdings keine Details zu geforderten Sanktionen veröffentlicht, um Privatsphäre und Unschuldsvermutung von Blatter und Platini zu wahren. Ein Urteil sei noch im Dezember zu erwarten.

Im Mittelpunkt des Verfahrens steht eine Zahlung von umgerechnet 1,8 Millionen Euro von Blatter an Platini, deren angebliche Rechtmäßigkeit der Schweizer Blatter erst am Sonntag in einem TV-Interview unterstrichen hatte. "Es gibt einen Vertrag ... auch in den FIFA-Regularien steht, dass ein Vertrag schriftlich oder mündlich abgeschlossen werden kann. Es ist ein mündlicher Vertrag, ein Arbeitsvertrag", sagte er zu der Zahlung. Das Geld wurde 2011 überwiesen, fast zehn Jahre nach Abschluss der angeblichen Beratertätigkeit Platinis.

bru/sid/dpa