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Löw: "Ich bin sehr betroffen"

Stimmen zum Rücktritt von Niersbach

Löw: "Ich bin sehr betroffen"

Zeigte sich vom Rücktritt von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach betroffen: Bundestrainer Joachim Löw.

Zeigte sich vom Rücktritt von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach betroffen: Bundestrainer Joachim Löw. picture alliance

Joachim Löw (Bundestrainer): "Diese Nachricht ist jetzt erst zehn Minuten alt, ich habe es auch gerade erst erfahren und bin natürlich sehr betroffen, überrascht und sehr traurig darüber. Unabhängig von allen juristischen Fakten, die es gibt, denke ich, dass der Wolfgang ein fantastischer Mensch war, auch ein fantastischer Präsident für uns. Er hat den Fußball immer geliebt, er hat für den Fußball alles getan. Er war für uns jederzeit ein hervorragender Ansprechpartner und deswegen tut es mir persönlich sehr, sehr leid, dass er zurückgetreten ist."

Harald Strutz (DFB-Vizepräsident, im ZDF): "Das macht mich schon sehr betroffen. Dass er die Verantwortung übernimmt, kann ich nachvollziehen. Ich hätte mir aber gewünscht, er hätte noch gewartet."

Trainersteckbrief Löw
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Dietmar Hamann (ehemaliger Fußball-Nationalspieler, via Twitter): "Ich bin bereit."

Reinhard Rauball (kommissarischer DFB-Präsident und Liga-Präsident): "Ich bin der Auffassung, dass es wichtig ist, dass ein Mann, der mehr als zweieinhalb Jahrzehnte für dieses Haus gearbeitet hat, es verdient hat, dass man ihm Respekt zollt. Er hat diese Entscheidung nicht im Sinne eines Schuldeingeständnisses getroffen, sondern er hat eine sportpolitische Verantwortung wahrgenommen, zu Gunsten des deutschen Fußballs, zu Gunsten des DFB. Dafür gebührt ihm eine Menge und großartiger Respekt. Ich möchte mich im Namen der Liga und der 2. Bundesliga herzlich für die Zusammenarbeit bei Wolfgang Niersbach bedanken. Er ist ein großartiger Mensch, er ist jemand, mit dem wir sehr loyal und freundschaftlich Dinge geregelt und entschieden haben, die nicht immer einfach waren. Wir wünschen Wolfgang alles Gute."

Rainer Koch (kommissarischer DFB-Präsident und Liga-Präsident): "Wir haben hohen Respekt vor der Entscheidung von Wolfgang Niersbach. Wir haben ihm in großer Geschlossenheit gedankt für sein engagiertes Wirken. Wir wollen deutlich machen, dass es bisher keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass er irgendeinen persönlichen Beitrag geleistet hat im Zusammenhang mit den Vorgängen, die wir im Moment versuchen aufzuklären. Deswegen haben wir auch Wolfgang Niersbach einstimmig im Präsidium darum gebeten, seine sonstigen Funktionen im internationalen Fußball fortzusetzen."

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Michael Preetz (Geschäftsführer Sport bei Hertha BSC): "Mit der heutigen Entscheidung hat Wolfgang Niersbach dem Deutschen Fußball-Bund den Weg für einen Neubeginn geebnet - für diesen Schritt gebührt ihm großer Respekt. Das gesamte Wirken von Wolfgang Niersbach für den Deutschen Fußball-Bund und den Fußball allgemein allerdings nur auf diese Affäre zu reduzieren, ist nicht in Ordnung und wird ihm in keiner Weise gerecht. Fest steht aber auch, dass jetzt lückenlos aufgeklärt werden muss, damit der Fußball in Deutschland nicht weiter Schaden nimmt."

Michael Preetz

Meldete sich ebenfalls zu Wort: Michael Preetz. picture alliance

Lukas Podolski (Weltmeister von 2014): "Das ist eine große Überraschung für mich. Ich habe Herrn Niersbach als sehr guten Präsidenten empfunden. Er hat immer alles für den deutschen Fußball gemacht, wir haben immer gut zusammengearbeitet. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, wir hatten immer ein gutes Verhältnis und daher ist es schade, dass er zurückgetreten ist. Aber er wird seine Gründe dafür haben und die muss man respektieren." Toni Kroos (Weltmeister von 2014, bei Twitter): "Kein guter Tag für den Fußball beim DFB. Ich empfinde großen Respekt für die Entscheidung von Wolfgang Niersbach. Menschlich sehr schade..."

Hermann Korfmacher (Präsident des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes): "Das war für mich sehr, sehr überraschend und tut mir unendlich leid. Und ich hatte den Eindruck, dass alle so betroffen waren wie ich, weil wir die Überzeugung haben, dass wir in Wolfgang Niersbach einen sehr guten Präsidenten aufgeben mussten. Ich glaube Wolfgang Niersbach weiterhin. Er hat uns sehr, sehr glaubwürdig und sehr bewegt erklärt, dass er die politische Verantwortung übernimmt. Dies ist, das muss man klarstellen, nicht einem Schuldeingeständnis gleichzusetzen. Das, was im Raume steht, muss schnell aufgeklärt werden, damit man die Verantwortung verteilen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen kann."

Katrin Göring-Eckardt (Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, bei Twitter): "Der Rücktritt von Niersbach ist ein Anfang, ersetzt aber keine Aufklärung. Wir wollen lückenlos wissen, was im Vorfeld der WM gelaufen ist."

Özcan Mutlu (Sprecher für Sportpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen): "Die Vorwürfe hinsichtlich der WM 2006 und das Kommunikationsdesaster des DFB haben mit dem Rücktritt von Niersbach ihr erstes Opfer gefunden. Das ersetzt allerdings keine Aufklärung und wird nicht ausreichen. Anstatt eine Agentur und eine Kanzlei nach der anderen mit der Schadensbegrenzung zu beauftragen, sollten der DFB und die Beteiligten, allen voran die Herren Beckenbauer, Netzer, Zwanziger und Niersbach endlich reinen Tisch machen und die Wahrheit erzählen. Wir fordern weiterhin eine lückenlose Aufklärung und höchstmögliche Transparenz, um Schaden vom deutschen Sport abzuwenden."

mag