Nicht zentral mit einem Gipfeltreffen aller 54 Mitgliedsverbände, wie der kicker gemeldet hatte, sondern dezentral über "Regional Konferenzen" packt die UEFA die Probleme des Fußballs an. Über das sogenannte Top Exekutive Programm (TEP), in dessen Rahmen sich die Präsidenten und Generalsekretäre von acht UEFA-Mitgliedsverbänden (Deutschland, Schweiz, Israel, Österreich, Polen, Ungarn, Luxemburg, Liechtenstein) am 1./2. Dezember in Frankfurt am Main mit dem DFB als Gastgeber treffen werden. Auf der Tagesordnung stehen generell sportpolitische Themen, die Wettbewerbe der Nationalteams und die UEFA Nations League, die ab September 2018 mit Teilnahme aller 54 Mitgliedsverbände der UEFA gestartet wird und deren Endturnier im Juni 2019 ausgespielt wird.
Klar, dass die jüngsten Entwicklungen bei der FIFA die Konferenz in Frankfurt beschäftigen werden, auch wenn das nicht explizit auf der schon vor Fertigstellung des Berichts von FIFA-Chefermittler Michael J. Garcia und der Bewertung von Hans-Joachim Eckert, Vorsitzender der Rechtskammer der FIFA-Ethik-Kommission, verschickten Tagesordnung aufgeführt worden ist. Die aktuellen Entwicklungen bei der FIFA haben alle europäischen Verbände alarmiert. Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball hat mit seiner im kicker artikulierten Drohung, dass sich die UEFA gegebenenfalls von der FIFA lösen muss, weltweit ein sportpolitisches Erbeben ausgelöst. Am Ende der TEP-Konferenzen in verschiedenen europäischen Ländern wird die Entscheidung getroffen, ob Europa im Frühjahr 2015 beim FIFA-Kongress in Zürich einen Kandidaten bei der Wahl des FIFA-Präsidenten stellt. Als Gegenkandidat zum amtierenden Präsidenten Sepp Blatter, der seine erneute Kandidatur erklärt hat. Auf dem FIFA-Kongress im Juni 2014 in Sao Paulo hatte UEFA-Präsident Michel Platini eine eigene Kandidatur für das Amt des FIFA-Präsidenten abgelehnt.
Rainer Franzke