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WM am Sonntag: Julio Cesar und Fred erklären Rücktritt

Halilhodzic hat einen neuen Klub - Scolaris Zukunft offen

WM am Sonntag: Julio Cesar und Fred erklären Rücktritt

Macht Platz für Jüngere: Brasiliens Torhüter Julio Cesar.

Macht Platz für Jüngere: Brasiliens Torhüter Julio Cesar. imago

+++ Zweitbester Besuch der WM-Geschichte +++

Offiziell 3.429.873 Millionen Zuschauer sahen die 64 Partien der Weltmeisterschaft in Brasilien. Damit ist die WM 2014 die am zweitbesten besuchte der Geschichte. Der Schnitt von 53.592 Besuchern pro Partie wurde nur bei der WM 1994 in den USA übertroffen, als im Schnitt knapp 68.991 Fans die Spiele der Endrunde besuchten.

+++ Fanmeile wegen Überfüllung geschlossen +++

Trotz schlechtem Wetter und Regen kamen die deutschen Fans zu Tausenden auf die Berliner Fanmeile. Es kamen zwischen 250.000 und 300.000 Menschen, zu viel für das Areal, das vom Veranstalter wegen Überfüllung geschlossen wurde.

+++ Van Persie legt sich mit van Hooijdonk an +++

Nach der Rückkehr in die Heimat hat sich Robin van Persie über die Kritik seines ehemaligen Teamkollegen, Pierre van Hooijdonk echauffiert. Dieser hatte dem Angreifer von ManUnited vorgeworfen, bei der WM zu egoistisch gespielt zu haben. Darauf reagierte van Persie äußerst verstimmt, was er auch deutlich machte. "Niemand wartet auf Pierre. Er soll mal lieber Golf spielen oder etwas mit seiner Familie unternehmen. Ich begreife überhaupt nicht, dass er eine Plattform erhält, um zu sprechen", sagte van Persie bei NOS-TV und ergänzte: "Menschen dürfen Kritik äußern, aber ich weiß, dass sie bei Pierre aus einem nicht gutem Herzen kommt."

+++ Auch Fred will nicht mehr +++

Mit Fred hat ein weiterer brasilianischer Spieler mit der brasilianischen Nationalmannschaft abgeschlossen: "Für mich ist die Seleção erledigt", sagte der Stürmer am Sonntag in einem Interview mit der Zeitung "Estado de São Paulo". Bei seiner Auswechselung in der 69. Minute des Halbfinal-Spieles gegen Deutschland (1:7) war der 30-Jährige von den eigenen Fans gnadenlos ausgepfiffen worden. Auch als sein Konterfei bei Spiel um Platz drei gegen die Niederlande (0:3), bei dem er nur Reservespieler war, auf den Großbildschirmen auftauchte, ertönte ein lautes Pfeifkonzert.

"Wir sind zusammen gescheitert, und wir waren nicht gut in den letzten beiden Spielen. Es gibt keinen einzelnen Schuldigen. In Brasilien Buhrufe zu hören ist normal. Das gehört dazu. Was ich sagen kann ist, dass es nicht nur Schuld vom Fred war", so der Spieler von Club Fluminense. Seinen Verein werde er nun um eine Auszeit bitten, um sich zu sammeln.

+++ Julio Cesar kündigt Rücktritt an - und will vergessen +++

Julio Cesar, Torhüter von WM-Gastgeber Brasilien, hat nach der Niederlage im Spiel um Platz 3 gegen die Niederlande, seinen Abschied aus der Nationalmannschaft angekündigt: "Die Zeit ist gekommen für andere Torhüter, und ich denke, Brasilien hat sieben oder acht, die bereit sind, sich das Nationaltrikot überzustreifen."

Der 34-Jährige will damit den Weg für jüngere Spieler freimachen. "Die Copa America 2015 mit 35 Jahren zu spielen, wäre ziemlich kompliziert", so Julio Cesar weiter. Zu den verheerenden Resultaten im Halbfinale gegen Deutschland (1:7) und gegen die Niederlande im "kleinen Finale" (0:3) sagte er: "Es ist ein trauriger Moment für den brasilianischen Fußball. Ich denke, es ist Zeit, sich zu entspannen und das alles zu vergessen."

+++ Scolari legt Zukunft in die Hände des Präsidenten +++

Brasiliens Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari hat seine sportliche Zukunft auch nach der Niederlage im Spiel um WM-Platz drei weiter offengelassen. "Darüber muss der Verbandspräsident entscheiden", sagte der Coach am Samstag bei der Pressekonferenz nach dem 0:3 gegen die Niederlande zu einer möglichen Fortsetzung seiner Arbeit. "Wir hatten vereinbart, dass wir nach Ende des Wettbewerbs einen Bericht einreichen werden. Unsere Position wird vakant sein, und der Präsident und der Vorstand werden die WM analysieren." Scolaris Vertrag endet nach dem Weltturnier, das der Gastgeber nur auf dem enttäuschenden vierten Platz beendet hat. Der designierte Präsident des Brasilianischen Verbandes (CBF), Marco Polo Del Nero, hatte sich zuletzt für einen Verbleib des Weltmeistertrainers von 2002 ausgesprochen.

+++ Halilhodzic geht zu Trabzonspor +++

Vahid Halilhodzic

Ab sofort in Trabzonspor: Der ehemalige algerische Nationaltrainer Vahid Halilhodzic. Getty Images

Knapp zwei Wochen nach dem unglücklichen WM-Aus mit Algerien gegen Deutschland ist der Wechsel des bisherigen Nationaltrainers Vahid Halilhodzic zum türkischen Erstligisten Trabzonspor perfekt. Der Klub gab die Verpflichtung des 61-jährigen Bosniers am Samstag auf seiner Homepage bekannt. Halilhodzic hatte wenige Tage nach dem 1:2 nach Verlängerung gegen das DFB-Team im Achtelfinale sein bisheriges Amt niedergelegt und sich dabei erzürnt über die Kritik algerischer Medien an seiner Arbeit gezeigt.

+++ Meier vs. Blatter +++

Zwischen dem Weltverbands-Präsidenten Joseph S. Blatter und dem ehemaligen FIFA-Schiedsrichter Urs Meier hat sich ein Kleinkrieg zweier Schweizer entwickelt. «Der Bumerang wird zurückkehren», versprach ZDF-Experte Urs Meier, ohne seine Andeutung zu konkretisieren. Blatter hatte seinen Landsmann zuvor wegen seiner häufigen Kritik an den schwachen Schiedsrichter-Leistungen bei der WM in Brasilien ins Visier genommen. «Meier sollte sich besinnen. Am Fernseher zu kritisieren, ist einfach», hatte der 78-Jährige gesagt: «Ich mag die Leute nicht, die im und vom Fußball leben und gleichzeitig auf dem Fußball herumhacken.»