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WM am Freitag: Tausche Alt gegen Neu - Lob von Pep

Chiellini findet Suarez-Strafe übertrieben

WM am Freitag: Tausche Alt gegen Neu - Lob von Pep

Josep Guardiola hatte eine Nachricht für den Mitfavoriten Argentinien: Obacht vor Xherdan Shaqiri.

Josep Guardiola hatte eine Nachricht für den Mitfavoriten Argentinien: Obacht vor Xherdan Shaqiri. picture alliance

+++ Higuain denkt nur an die WM +++

Der argentinische Nationalstürmer Gonzalo Higuain dementierte am Freitag Gerüchte über einen möglichen Wechsel zum FC Barcelona. Nach dem ersten WM-Spiel der Albiceleste hatte er dagegen noch von einer riesigen Freude berichtet, wenn er mit Lionel Messi auch auf Vereinsebene zusammenspielen würde. Nun ruderte der Angreifer allerdings zurück. "Ich weiß davon nichts", sagte der Akteur vom SSC Neapel. Er sei mit dem Kopf jetzt hier und meinte damit das WM-Camp und die Titelmission der Argentinier in Brasilien. "Wenn ich bei der Nationalmannschaft bin, denke ich auch an die Nationalmannschaft", erklärte der 26-Jährige, der in drei Spielen bislang ohne Torerfolg blieb.

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+++ Guardiola warnt vor Shaqiri +++

Auf einer Podiumsdiskussion in Buenos Aires gab Bayern Münchens Trainer Josep Guardiola den Argentiniern einen Rat über seinen Schweizer Spieler Xherdan Shaqiri, der beim letzten Gruppenduell der Eidgenossen alle drei Treffer beim 3:0 gegen Honduras erzielt hatte. "Die Auswahl muss sich vor Shaqiri in Acht nehmen", sagte der 43-Jährige, der seinem Schützling bisher "eine sehr gute WM" attestierte. Vor den über 3000 anwesenden Gästen schwärmte der ehemalige Barça-Coach auch weiter in den höchsten Tönen vom 22-Jährigen: "In Strafraumnähe ist er torgefährlich, weil er schnell ist und gut schießt. Bei den Bayern kommt er zwar oft nur als Ersatz rein, macht dann aber seine Sache immer gut." Die Achtelfinalbegegnung zwischen dem Mitfavoriten um Weltstar Lionel Messi und den Schweizern von Trainer Ottmar Hitzfeld steigt am Dienstag (18 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) in Sao Paulo.

+++ David Luiz bricht Abschlusstraining ab +++

Brasilien bangt vor dem WM-Achtelfinale gegen Chile (Samstag 18.00) um den Einsatz von Innenverteidiger David Luiz. Der künftige Profi des französischen Meisters Paris St. Germain konnte nach Angaben eines Seleção-Sprechers am Freitag nur die Hälfte des Abschlusstrainings in Belo Horizonte bestreiten und wurde danach behandelt. Luiz hatte bei der Übungseinheit am Donnerstag in Teresópolis einen Schlag in den Rücken bekommen. Eine Alternative für den 27 Jahre alten Stammspieler wäre Dante vom FC Bayern München, der bei der WM bisher noch keine Minute gespielt hat.

+++ Kaka lobt Deutschland +++

Kaka zeigt sich beeindruckt von den bisherigen WM-Auftritten der deutschen Nationalmannschaft. "Sie haben das Turnier gut begonnen, und natürlich sind sie sehr gut vorbereitet", sagte der nicht für die WM nominierte Kaka am Freitag: "Deutschland ist ein ziemlich gefährliches Team, es hat die Möglichkeiten, das Finale zu erreichen." Ein mögliches WM-Duell mit seinem Heimatland wäre daher sehr reizvoll, meinte er. "Brasilien gegen Deutschland würde ich wirklich gerne sehen. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn es am Ende das Finale wäre." Daraus wird aber nichts, beide Teams würden spätestens im Halbfinale am 8. Juli in Belo Horizonte aufeinander treffen.

+++ Belgiens Abwehrchef Kompany auch für USA-Spiel fraglich +++

Belgien muss womöglich auch am Dienstag (22.00 Uhr) im Achtelfinale gegen die USA auf Abwehrchef und Kapitän Vincent Kompany verzichten. Der Profi vom englischen Meister Manchester City klagt weiter über Leistenbeschwerden. Es sei "unmöglich zu sagen", ob Kompany rechtzeitig fit werde, sagte Belgiens Nationaltrainer Marc Wilmots am Freitag. Kompany, die rechte Hand des Trainers auf dem Spielfeld, hatte bereits am Donnerstag im letzten Gruppenspiel gegen Südkorea (1:0) pausiert.

+++ Guter Tausch: Finaltickets 2014 für WM-Eintrittskarte von 1950 +++

Joedir Sancho Belmont gab sein altes Ticket ab und bekam ein Finalticket.

Kartentausch: Joedir Sancho Belmont gab sein altes Ticket ab und bekam ein Finalticket. imago

Joedir Sancho Belmont muss ein ordnungsliebender Mann sein. Der 85 Jahre alte Brasilianer hat seine Eintrittskarte vom legendären WM-Drama 1950 zwischen Brasilien und Uruguay (1:2) bis heute aufgehoben. Und das hat sich gelohnt. Das Ticket stellt der wackere Rentner nun dem neuen Fußball-Museum des Weltverbandes FIFA als Dauer-Ausstellungsstück zur Verfügung. Im Gegenzug überreichte FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke Herrn Belmont am Freitag in Rio de Janeiro drei Eintrittskarten der besten Kategorie für das Finale am 13. Juli für ihn und seine Söhne sowie einen original WM-Ball für seinen Enkel. "Ich freue mich sehr, vielen Dank", sagte Belmont - zumal er das Spiel damals im Maracanã verpasst hatte. "Ich hoffe, diesmal gewinnt Brasilien."

+++ Niederlande: Fliegende Holländer? Bei WM-Titel: Weltall! +++

Gewinnen die Niederlande den WM-Titel in Brasilien, werden die Spieler tatsächlich zu "fliegenden Holländern": Das niederländische Raumfahrtunternehmen SXC will der "Elftal" einen Flug in den Weltraum spendieren, sollte "Oranje" mit dem Pokal nach Hause kommen. "Außerirdische Leistungen verdienen eine außerirdische Belohnung", sagte SXC-Unternehmer Michiel Mol, dem diese verrückte Idee nach Robin van Persies sehenswertem Flugkopfball-Treffer gegen Spanien (5:1) kam. "Natürlich wäre das alles auf freiwilliger Basis, und die Teilnehmer würden im Vorfeld ein intensives Trainingsprogramm erhalten. Aber es ist nicht gefährlich", so Mol weiter.

+++ Uruguay: Bis(s) zum Flughafen - Suarez mit Jubel empfangen +++

"Vampir"-Stürmer Luis Suarez ist zurück in seiner Heimat Uruguay. Mit einer Privatmaschine landete der gefallene Held am Flughafen der Hauptstadt Montevideo, wo der Stürmer von Hunderten Fans begeistert empfangen wurde. "Luis, ganz Uruguay ist mit Dir", war auf einem der Plakate zu lesen. Nach der Ankunft machte sich der 27-Jährige auf den Weg in die Stadt Canelones, um dort seine Mutter zu besuchen. Nach einem Biss in die Schulter von Italiens Giorgio Chiellini wurde Suarez für vier Monate gesperrt. Laut FIFA-Urteil darf der Wiederholungstäter an keinerlei Aktivitäten in Zusammenhang mit Fußball teilnehmen und musste demnach auch seine WM-Akkreditierung abgeben. Zudem wurde eine Geldstrafe von umgerechnet rund 82.000 Euro verhängt.

+++ Italien: Opfer Chiellini findet Suarez-Strafe zu hoch +++

Giorgio Chiellini

"Ich empfinde weder Freude, Rache oder Wut gegen Suarez": Italiens Biss-Opfer Giorgio Chiellini. imago

Nachdem sich bereits Diego Maradona über die Rekord-Strafe für "Beißer" Luis Suarez echauffiert hat, hagelte es nun überraschend auch Kritik vom Opfer Giorgio Chiellini: "Ich glaube, dass die ausgesprochene Sanktion übertrieben ist", schrieb der Italiener auf seiner Website. "Ich habe keine Gefühle wie Freude, Rache oder Wut gegen Suarez in mir wegen eines Vorfalls, der auf dem Rasen passiert ist. Bei mir ist nur Wut und Enttäuschung über das Ergebnis übrig geblieben." Beim 1:0-Sieg Uruguays gegen Italien hatte Suarez Chiellini von hinten in die Schulter gebissen und wurde von der FIFA für neun Pflicht-Länderspiele sowie für vier Monate für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt. Sogar der Kontakt zur Nationalmannschaft wurde ihm untersagt. "Ich hoffe wirklich, dass ihm erlaubt wird, während der WM bei seinen Mannschaftskameraden zu sein, denn so ein Bann ist für einen Spieler wirklich befremdlich", schrieb Chiellini weiter, "in diesem Moment sind meine Gedanken bei Luis und seiner Familie, weil sie schwere Zeiten durchmachen werden."

+++ Niederlande: Super-Robben lüftet sein Geheimnis +++

Drei Spiele, drei Tore, eine Vorlage und ein kicker-Notenschnitt von 1,67 - die WM 2014 ist bislang die große Arjen-Robben-Show. Nun hat der Flügelflitzer der Niederlande das Geheimnis seiner Gala-Auftritte gelüftet: Geriffelte Socken sind es, die Robben so stark machen: "Sie sorgen für mehr Griff und Stabilität in meinen Schuhen", erklärt der 30-Jährige.

+++ Oben ohne: Großer Spaß im All +++

Deutschlands 1:0-Erfolg gegen die USA bescherte dem deutschen Astronauten Alexander Gerst doppelten Grund zur Freude. Der 38-Jährige durfte nicht nur im DFB-Trikot über den Achtelfinaleinzug jubeln, sondern auch seinen beiden US-Kollegen Reid Wiseman und Steve Swanson die Haare abrasieren. Diese Wette waren die Astronauten von der Internationalen Raumstation ISS im Vorfeld der Partie eingegangen. "Mission erfüllt. Vielen Dank DFB-Team und US-Soccer für einen spaßigen Abend auf der Raumstation", twitterte Gerst und postete Bilder, auf denen er mit der Haarmaschine seinen Kollegen die gleiche Frisur verpasst, die auch er trägt: Oben ohne.

+++ Finale: Puyol bringt den WM-Pokal +++

Carles Puyol

Bringt den Weltpokal nach Rio: Spaniens Carles Puyol. imago

Nach nur drei Spielen war klar: Spanien muss den Weltpokal abgeben. Das Objekt der Begierde wird am Sonntag (13. Juli) in Rio de Janeiro an einen neuen Weltmeister übergeben. Da die spanische Nationalmannschaft schon nach der Gruppenphase aus Brasilien abreist, muss die Trophäe mit Carles Puyol von einem ehemaliger Spieler ins Estadio do Maracana getragen werden. Der langjährige Innenverteidiger der "Furia Roja" hat seine Karriere mittlerweile beendet und war am Titel-Hattrick der Iberer (EURO 2008, WM 2010, EURO 2012) maßgeblich beteiligt.

+++ Deutschland: Mehr "Tiki-Taka" als Spanien +++

Jetzt ist es auch statistisch belegt: Deutschland hat Spanien als Passmaschine im Weltfußball abgelöst. Die Iberer prägten lange vor dem DFB die "Tiki-Taka"-Ära, ein Spielstil, der den Gegner durch Ballbesitz und enorm viele Kurzpässe regelrecht zermürbt. Beim sensationellen WM-Aus des Weltmeisters nach drei Vorrundenspielen kamen die Iberer auf 1703 angekommene Pässe (Passquote von 82 Prozent) und wurden in dieser Statistik von der Nationalelf überholt: Jogis Jungs spielten laut offizieller FIFA-Statistik 1792 Pässe und kommen auf eine Passquote von 85 Prozent - der Bestwert aller WM-Teams!

+++ Chile: Trainingsabbruch wegen Spionage-Hubschrauber +++

Chiles Nationaltrainer Jorge Sampaoli brach am Donnerstag das Training ab. Der Grund: Ein Hubschrauber des brasilianischen TV-Senders Globo schwebte über dem Trainingsplatz. Ein Kamerateam hoffte auf aufschlussreiches Bildmaterial von der für Journalisten eigentlich nicht zugänglichen Übungseinheit. Erst nachdem der Helikopter nach 15 Minuten abgezogen war, nahm die "Roja" das Training wieder auf. Chile trifft am Samstag (18 Uhr MESZ, in Belo Horizonte) auf den WM-Gastgeber Brasilien. Der Fernsehsender musste sich offiziell entschuldigen, um bei der anschließenden Pressekonferenz nicht ausgeschlossen zu werden.

+++ Brasilien: Scolari greift in die psychische Trickkiste +++

Brasilien hat sich die "Mission Hexa", also den sechsten WM-Titel, zum großen Ziel gemacht. Dafür greift Trainer Luiz Felipe Scolari tief in die psychologische Trickkiste und setzt im wahrsten Sinne des Wortes auf die Motivationskarte: Wenn die brasilianischen Spieler in ihrem Hotel aufwachen, hat der 65-Jährige längst eine Karte mit einem motivierenden Spruch darauf unter der Zimmertür durchgeschoben. Dabei wird Scolari sogar richtig philosophisch: "Der Pessimist beklagt den Wind. Der Optimist hofft, dass er sich dreht. Der Realist rückt die Kerzen zurecht" stand auf einem Kärtchen. Darunter schrieb der Nationalcoach: "Suche nicht Probleme, suche Lösungen."

+++ Deutschland: 30,32 Millionen vor dem Fernseher +++

Die WM 2014 zieht die Deutschen in ihren Bann. Durchschnittlich 27,25 Millionen Zuschauer sahen das letzte Gruppenspiel der Nationalelf gegen die USA (1:0) im Fernsehen. Der Marktanteil lag bei 84,2 Prozent. Zu den Spitzenzeiten verfolgten bis zu 30,32 Millionen Fans das Spiel im ZDF. Das sind die bisher höchsten Werte für die Fußball-WM 2014.

+++ Griechenland: Vergleiche mit "Rehakles" +++

Georgios Samaras' verwandelter Foulelfmeter in der Nachspielzeit gegen die Elfenbeinküste (2:1) bescherte Griechenland den ersten WM-Achtelfinal-Einzug in der Verbandsgeschichte. "Wir erleben gerade eine sehr intensive Zeit und müssen vorsichtig sein, denn wenn wir weiter Geschichte schreiben wollen, müssen wir wie in den letzten beiden Spielen zu Werke gehen", sagte "Hellas"-Trainer Fernando Santos. Wie sein deutscher Vorgänger Otto Rehhagel, der nach dem EM-Triumph 2004 den Spitznamen "Rehakles" erhielt, könnte auch der Portugiese bald zu einer Fußball-Gottheit aufsteigen. "Es ist eine große Ehre für mich, Nachfolger von Rehhagel zu sein. Ich habe aber meine eigenen Ideen. Ich habe meine eigene Philosophie", sagt Santos zu den Vergleichen mit Rehhagel. Ähnlich wie sein Vorgänger setzt aber auch Santos auf eine defensive Taktik. "Das ist nunmal die DNA von Griechenland", so der Portugiese.

+++ Deutschland: Angstgegner Algerien? +++

Auf dem Papier ist Deutschland im Achtelfinale gegen Algerien (Montag, 22 Uhr MESZ, in Porto Alegre) der haushohe Favorit. Doch ein Blick in die Vergangenheit sollte ein Warnschuss für die Löw-Truppe sein: In seiner 106-jährigen Länderspiel-Geschichte konnte der DFB noch nie gegen die "Wüstenfüchse" gewinnen. Die Bilanz ist mit zwei Niederlagen aus zwei Spielen sogar besorgniserregend: Am 1. Januar 1964 verlor Deutschland 0:2 in Algier. Am 16. Juni 1982 blamierte sich die Nationalelf zum Auftakt der WM-Vorrunde in Gijon gegen die Nordafrikaner. Damit ist Algerien nur eines von sieben Teams (Ägypten, Böhmen-Mähren, Elfenbeinküste, DDR, GUS und Weißrussland), gegen das Deutschland noch nicht gewinnen konnte.

+++ Niederlande: Sneijder kritisiert den Freistoß-Schaum +++

Dr. Felix Brych

Eingeschäumt: FIFA-Schiedsrichter Dr. Felix Brych zieht die Abstandslinie für einen Freistoß. picture alliance

Seit der WM 2014 sind die Schiedsrichter mit einer Spraydose ausgestattet. Bei Freistößen können die Unparteiischen den Abstand der Mauer mit Hilfe einer Schaum-Linie markieren und Übertretungen besser ausmachen. Nach kurzer Zeit löst sich das optische Hilfsmittel wieder auf. Dass diese Regelung viele Abwehrspieler, die den Abstand nur allzugerne mit kleinen Tippelschritten klammheimlich verkürzen, kritisch sehen, ist klar. Nun beschwert sich aber ein Schütze: "Das ist ein mentales Hindernis. Wenn man den Freistoß tritt, hat man das Gefühl, dass da eine Wand steht", meckert der niederländische Standard-Spezialist Wesley Snejder.

+++ Uruguay: "Warum schickt ihr ihn nicht gleich nach Guantanamo?" +++

Diego Maradona ist sauer und mit der Rekord-Sperre für den uruguayischen "Beißer" Luis Suarez nicht einverstanden. Der ehemalige Ausnahmefußballer polterte deshalb vor allem gegen die FIFA: "Was glauben sie, wer sie sind?", fragte der Argentinier rhetorisch in Richtung des Weltverbands, "warum schickt ihr ihn nicht gleich nach Guantanamo?" Suarez hatte den Italiener Giorgio Chiellini in die Schulter gebissen und wurde deshalb für neun Pflicht-Länderspiele sowie für vier Monate für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt. "Warum? Wen hat er getötet?", fragte Maradona, der das Urteil als "eine unfaire Strafe, ein unglaubliches Mafia-Ding" bezeichnete. Auch Uruguays Staatspräsident José Mujica ist nicht gut auf die FIFA zu sprechen: "Die Sanktion gegen Luis Suarez ist eine Aggression gegen die Jungs des uruguayischen Volkes."

+++ 2014: Die WM der Joker? +++

Viele Kritiker hatten befürchetet, dass aufgrund der klimatischen Bedingungen in Brasilien wohl nur wenige Tore fallen würden. Nach den 48 Vorrunden-Partien wurde diese Befürchtung pulverisiert: Bisher schlug der Ball 136-mal im Netz ein, was einem Schnitt von 2,83 Treffern pro Spiel entspricht. Die erfolgreichsten Schützen sind bislang Deutschlands Thomas Müller, Brasiliens Neymar und Argentiniens Lionel Messi mit je vier Toren. Auffällig ist zudem das gute Händchen der Trainer: Bislang gelangen satte 24 Joker-Treffer.

+++ Algerien will Rache für Gijon +++

Das Dauerthema vor der Partie USA gegen Deutschland war die "Schande von Gijon". Nach dem 1:0-Sieg der DFB-Auswahl schien das Thema schon durch zu sein, doch der deutsche Achtelfinalgegner Algerien legt den Finger bewusst noch einmal in die Wunde. Schließlich waren es die Nordafrikaner, die vor 32 Jahren unter dem Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und Österreich litten und trotz eines sensationellen 2:1-Sieges über die Nationalelf ausschieden. "Wir haben 1982 nicht vergessen, nicht Gijon, nicht Deutschland", sagte der algerische Nationalcoach Vahid Halilhodzic, "es ist lange her, aber jeder Algerier weiß noch, was damals passiert ist."

+++ Trainingsboykott bei den "Super Eagles" +++

Nigeria steht zwar im Achtelfinale, teamintern scheint es aber zu brodeln. Die Mannschaft erschien am Donnerstag zunächst nicht zu einer Trainingseinheit. Nach Informationen aus Delegationskreisen sollen ausstehende Prämienzahlungen der Grund für den Boykott sein. Zuvor hatte es bereits bei zwei afrikanischen Teams Probleme mit Prämienzahlungen gegeben. Ghanas Spieler hatten wegen der ausbleibenden Zahlungen mit Trainingsboykott reagiert, wurden aber inzwischen in bar in Brasilien ausbezahlt. Auch bei Kamerun hatte es vor der WM Streitereien über die Prämien gegeben, weshalb die Spieler verspätet in Brasilien eintrafen.

+++ Müller baut aus +++

Dank Thomas Müller führt der amtierende deutsche Meister Bayern München bei der Fußball-WM die Torjägerliste nach Vereinen weiter klar an. Der Angreifer erzielte beim 1:0 der DFB-Auswahl gegen die USA nicht nur seinen vierten, sondern auch den 13. Treffer eines FCB-Spielers in Brasilien. Auf Rang zwei folgt der FC Barcelona (9) vor Manchester United (8). Neben Müller haben bereits die Bayern-Profis Xherdan Shaqiri (Schweiz/3), Arjen Robben (Niederlande/3), Mario Mandzukic (Kroatien/2) und Mario Götze (1) getroffen.

+++ Hong findet klare Worte +++

Südkoreas Nationaltrainer Myung-Bo Hong hat die "volle Verantwortung" für das Vorrunden-Aus seines Teams bei der WM in Brasilien übernommen. "Die Spieler haben alles gegeben, aber es ist meine Schuld, dass wir nicht weitergekommen sind. Ich habe Fehler gemacht", fand der Ex-Nationalspieler nach dem abschließenden 0:1 gegen Belgien überraschend klare Worte. Ob er jedoch zurücktreten werde, sei "im Moment schwer zu sagen", erklärte der 45-Jährige weiter: "Das werde ich später entscheiden." Alles in allem würde Hong aber "gerne den Weg mit dieser Mannschaft weitergehen".

+++ Obama freut sich mit +++

US-Präsident Barack Obama hat der Nationalmannschaft seines Landes nach der Partie gegen die DFB-Auswahl zur Qualifikation für das Achtelfinale bei der WM in Brasilien gratuliert. "Wir waren in der Gruppe des Todes", sagte Obama bei einer Veranstaltung in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota. "Auch wenn wir heute nicht gewonnen haben, sind wir weitergekommen." Seine Aussagen ergänzte der 52-Jährige mit einer klaren Vorstellung: "Also haben wir weiter die Chance, Weltmeister zu werden." Der Präsident sagte, das Land könne "nicht stolzer" auf das Team sein. Das Spiel schaute Obama auf dem Flug nach Minneapolis. Auf einem vom Weißen Haus veröffentlichten Foto war zu sehen, wie der Präsident die Partie im Konferenzraum der Air Force One verfolgte.

+++ Van Buyten macht sich Gedanken +++

Daniel van Buyten denkt nach seinem Abschied bei Bayern München laut über seine Zukunft nach. "In der Nationalelf werde ich nach der WM wohl nicht weitermachen. Alles andere wird man sehen", sagte der 36-Jährige nach dem 1:0 seiner Belgier im letzten WM-Gruppenspiel gegen Südkorea. Er werde sich alles anhören "und dann werde ich schauen, wie es weitergeht. Ich gehe auf die 37 zu und wollte mehr Zeit für die Familie haben, auch weil mein Vater schwer krank war. Vielleicht gibt es einen Verein, bei dem ich mehr Zeit habe, aber das muss man abwarten".

+++ Sakho muss kein Nachspiel fürchten +++

Mamadou Sakho

Hat kein Nachspiel zu befürchten: Mamadou Sakho. Getty Images

Gute Nachrichten für Mamadou Sakho. Der Franzose muss nach seinem Ellenbogenschlag gegen Oswaldo Minto im Vorrundenspiel gegen Ecuador (0:0) keine Strafe befürchten. Wie der Weltverband FIFA am Donnerstagabend mitteilte, werde kein Ermittlungsverfahren gegen den Übeltäter eingeleitet.

+++ "Soccer"-Hype in den USA hält an +++

Trotz Niederlage scheint der "Soccer"-Hype in den USA nicht abzuebben. Eine der Helden ist dabei Goalie Tim Howard, dessen Konterfei sich dieser Fan aufs Haupt frisieren ließ.

+++ Webb und Kuipers leiten Südamerikaner +++

Der Engländer Howard Webb, der das Finale in Südafrika geleitet hat, pfeift das erste Achtelfinale zwischen Gastgeber Brasilien und Chile. Das zweite südamerikanische Achtelfinal-Duell zwischen Uruguay und Kolumbien in Rio de Janeiro steht unter der Aufsicht des Niederländers Björn Kuipers. Das gab die FIFA bekannt.

+++ Agassi nimmt es sportlich +++

Auch die beiden Tennis-Legenden Steffi Graf und Andre Agassi ließen sich das Spiel der deutschen Mannschaft gegen die USA nicht entgehen, der Stimmung im Hause Agassi/Graf tat die US-Pleite aber keinen Abbruch. Andre nahm die Niederlage sportlich, gratulierte artig und twitterte dann noch ein Familienfoto.