kicker: Herr Mitroglou, war es für Sie und Ihre Teamkollegen etwas Besonderes, allen Fußballfachleuten zu beweisen, dass die Hellenen auch torreiche Siege wie das 3:1 am Freitag gegen Rumänien landen können?
Kostas Mitroglou: Das Wichtigste war für uns der Sieg und die gute Ausgangsposition fürs Rückspiel am Dienstag. Der Trainer hat uns sehr gut auf den Gegner vorbereitet und eingestellt. Wir Spieler haben es dann eins zu eins umgesetzt. Positive Ergebnisse haben wir ja schon vorher eingefahren und ließen bei all den knappen Siegen immer auch einige Chancen aus. Zudem haben wir eine super funktionierende Abwehr und sind insgesamt ein sehr homogenes Team.
kicker: Sie waren mit Ihrem ersten Doppelpack in einem WM-Qualifikationsspiel der Matchwinner in Piräus. Bringen Ihre Tore Griechenland zur WM nach Brasilien?
Mitroglou: Entscheidend ist, dass wir eine gute Leistung gebracht und verdient gewonnen haben. Wer letztlich die Tore erzielt, ist zweitrangig. Wir sind ein Team. Es geht vor allem um den Erfolg und das Land, das wir repräsentieren und für das wir antreten.
Spielersteckbrief Mitroglou
Trainersteckbrief Gonzalez Martin del Campo
Olympiakos Piräus - Vereinsdaten
Gründungsdatum
10.03.1925
Vereinsfarben
Rot-Weiß
Griechenland - Vereinsdaten
Gründungsdatum
01.01.1926
Wir fahren nach Bukarest, als ob das Hinspiel 0:0 ausgegangen wäre.
Griechenlands Sturmtank Kostas Mitroglou
kicker: Wie schätzen Sie Ihre Chancen beim Rückspiel und die WM-Teilnahme ein?
Mitroglou: Wir fahren nach Bukarest, als ob das Hinspiel 0:0 ausgegangen wäre. Wie auch Trainer Fernando Santos gesagt hat, ist erst die erste Halbzeit absolviert und wir haben noch nichts erreicht. Erst nach dem Rückspiel haben wir hoffentlich etwas Zählbares in der Hand. Die Rumänen werden wahrscheinlich von Anfang an Druck machen und versuchen, uns durch ein frühes Tor aus der Fassung zu bringen. Mit fast 60.000 Fans im Rücken wollen sie sicher noch etwas reißen. Wir werden mit dem gebührenden Respekt antreten, aber Angst haben wir sicher nicht.
kicker: Wie hat ein einstiger Regionalligaspieler schon im jungen Alter den Sprung zum Nationalspieler und eventuell sogar zum WM-Teilnehmer geschafft?
Mitroglou: Durch harte Arbeit über Jahre hinweg. Seit 2007, als ich bei Mönchengladbachs A-Junioren und dem Regionalligateam gekickt habe, sind auch einige Jahre vergangen. In dieser Zeit habe ich immer versucht, mich stets zu verbessern. Natürlich gehört viel Geduld und auch das nötige Quäntchen Glück dazu.
Die Bundesliga ist für jeden Spieler eine Herausforderung.
Griechenlands Sturmtank Kostas Mitroglou
kicker: Können Sie sich vorstellen, erneut in Deutschland zu spielen?
Mitroglou: Natürlich, die Bundesliga ist für jeden Spieler eine Herausforderung.
kicker: Haben Sie angesichts Ihrer aktuellen Torquote (14 Tore in zehn Ligaspielen, Anm. d. Red.) Anfragen aus der Bundesliga vorliegen?
Mitroglou: Dazu möchte ich nichts sagen, wir reden jetzt über das Nationalteam und die WM. Alles andere lasse ich momentan außen vor.
kicker: Ihr aktueller Klub Olympiakos überzeugt bislang in der Champions League und der heimischen Superleague - mit Ihnen als Top-Torjäger (drei Treffer in der Champions League, 14 Tore in der Liga, Anm. d. Red.). Wie erklären Sie sich Ihre Leistungsexplosion?
Mitroglou: Da wären wir wieder bei der harten Arbeit und dem Willen nach ständiger Verbesserung. Wir haben im Frühjahr mit dem Spanier Michel einen neuen Trainer bekommen, dessen Philosophie wir alle verstanden und verinnerlicht haben. Wir haben alle gemeinsam daran sehr viel gearbeitet und setzen es momentan auf dem Platz ideal um. Das ist der Schlüssel zum bisherigen Erfolg. Hinzu kommt, dass die Chemie zwischen den Spielern, die schon da waren und den vielen Neueinkäufen stimmt.
kicker: Wie reagiert eigentlich Ihr neuer Teamkamerad Javier Saviola, wenn Sie ihm andauernd die Show stehlen?
Mitroglou: Javier ist ein exzellenter Profi, der viel erlebt hat. Er freut sich sehr über meinen momentanen Lauf und hilft mir bei jeder Gelegenheit - auf dem Rasen und außerhalb.
Interview: Georgios Vavritsas
