WM

Kovac soll die Katastrophe abwenden

Kroatien: Coach fordert Einigkeit

Kovac soll die Katastrophe abwenden

Soll Kroatien zur WM führen: Niko Kovac.

Soll Kroatien zur WM führen: Niko Kovac. imago

Die sportlich wenig zufriedenstellenden Resultate (0:1 gegen Schottland, 1:1 in Serbien, 1:2 gegen Belgien und 0:2 in Schottland) führten letztlich auch dazu, dass Igor Stimac als Trainer entlassen wurde. In den Ausscheidungsspielen gibt nun ein ehemaliger Bundesliga-Profi sein Debüt als Nationaltrainer. Niko Kovac übernahm die Verantwortung und fordert von der Mannschaft jetzt Geschlossenheit - Kroatien soll sich wieder als Einheit präsentieren.

"Ich muss zuerst wieder Disziplin und Ordnung auf dem Platz herstellen. Jeder muss für den anderen da sein", sagte der gebürtige Berliner vor dem so wichtigen Hinspiel auf Island am kommenden Freitag (20 Uhr) in einem Interview mit der Berliner Zeitung: "Dann haben wir ein Team auf gutem europäischem Niveau." Kovac, der über reichlich Bundesliga-Erfahrung verfügt, soll die Kroaten nach Brasilien führen und sieht dieser Aufgabe durchaus optimistisch entgegen.

"Es hätte uns härter treffen können. Dennoch wird das für uns ein schwerer Gang. Auch Island besitzt eine gute Mannschaft", warnte der mittlerweile 42-Jährige, dem zahlreiche internationale Topstars zur Verfügung stehen. Mario Mandzukic (FC Bayern), Luka Modric (Real Madrid), Ivan Rakitic (FC Sevilla) oder die beiden Wolfsburger Ivan Perisic und Ivica Olic stehen für enorme Qualität. Die größte Überraschung im Team ist der Ex-Bayern-Profi Danijel Pranjic, der von Kovac nach längerer Abstinenz wieder in die Nationalmannschaft berufen wurde. "Ich bin glücklich, hier zu sein", so der Linksfuß von Panathinaikos Athen.

Mario Mandzukic

Kroatischer Hoffnungsträger: Mario Mandzukic.

Auch wegen des exquisiten Kaders käme ein Scheitern gegen die "Eismänner" einer Katastrophe gleich. Doch in Reykjavik erwartet die Vatreni (dt. die Feurigen) nicht nur das Team von Island, auch die Temperaturen um den Gefrierpunkt sowie heftige Winde werden eine Rolle spielen. Kovac lässt das alles kalt, der Coach verweist auf den starken Kader. "Wir besitzen viele gute Leute, die auf hohem Niveau spielen können, eben zahlreiche Individualisten", meint der Coach, um aber auch gleich Kritik an seinen Schützlingen zu üben: "Die Art und Weise, wie sich das Team in der Qualifikation oft präsentiert hat, war alles andere als gut. Da mangelte es ab und zu an der richtigen Einstellung."

Auf Island will Kovac "mindestens ein Tor schießen und nicht verlieren", um es im Rückspiel am kommenden Dienstag (19. November) einfacher zu haben. Rakitic sieht das ähnlich: "Wir sind in der Lage, bereits im ersten Spiel ein positives Resultat zu erreichen", so der Ex-Schalker.

Kroatien hat bereits eine gewisse Tradition in Relegationsspielen, das Team tritt bereits zum vierten Mal in Ausscheidungsspielen an – jedes Mal kam man weiter. Zuletzt auf dem Weg zur Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine. Damals hatten sich die Kroaten gegen die Türkei durchgesetzt, und auch diesmal "wäre es schön, wenn ein anderer dran glauben würde", betont der ehemalige Leverkusener Vedran Corluka.