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ÖFB-Equipe setzt sich von Schweden ab

WM-Qualifikation: Keane trifft dreifach - Malta feiert Sieg

ÖFB-Equipe setzt sich von Schweden ab

Nach David Alabas Treffer zum 1:0 freut sich die gesamte ÖFB-Equipe mit dem Münchner CL-Sieger.

Nach David Alabas Treffer zum 1:0 freut sich die gesamte ÖFB-Equipe mit dem Münchner CL-Sieger. getty images

Die punktgleichen Deutschland-Verfolger Österreich und Schweden standen sich im direkten Duell im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegenüber. Die ÖFB-Equipe wartete dabei mit sieben Bundesliga-Legionären in der Startelf auf, darunter Bayerns CL-Sieger Alaba sowie der zuletzt im Klub suspendierte Bremer Arnautovic. Österreich hatte in der Anfangsphase Schwierigkeiten ins Spiel zu finden, besonders die Abwehr stand keinesfalls sattelfest. Doch die Schweden verpassten es, in dieser Phase in Führung zu gehen.

Stattdessen ermöglichten die Skandinavier den Hausherren die große Möglichkeit zum ersten Tor: Schweden-Schlussmann Isaksson räumte den Stuttgarter Harnik im Strafraum kompromisslos ab. Defensiv-Allrounder Alaba nahm das Gastgeschenk an und verwandelte sicher zum 1:0 (26.). Die Führung tat den Koller-Schützlingen sichtbar gut, waren die Aktionen nun zwingender. Arnautovic verpasste zunächst noch das zweite Tor (27.), ehe Janko nach einer Harnik-Flanke zum 2:0-Pausenstand einnickte (32.). Im zweiten Durchgang musste das Team aus der Alpenrepublik nach Elmanders Anschlusstreffer (82.) aber nochmal kurzzeitig um den Erfolg bangen. Letztlich geriet der Erfolg aber nicht mehr in Gefahr, sodass Österreich (elf Zähler) nun punktgleich mit den siegreichen Iren ist.

Keane lässt es zum Jubiläum krachen

Robbie Keane

Freudentanz: Irlands Rekordnationalspieler traf in seinem Jubiläumsspiel dreifach. getty image

Im zweiten Spiel der Gruppe C feierte ein Mann ein ganz besonderes Jubiläum: Irlands Robby Keane trug zum 126. Mal das Trikot der "Boys in Green" und avancierte damit zum alleinigen Rekordnationalspieler. Das fällige Präsent besorgte sich der 32-Jährige, der mittlerweile für L.A. Galaxy auf Torejagd geht und unlängst verkündete, noch "fünf, sechs Jahre" spielen zu wollen, selbst. In der fünften Minute traf Keane nach Vorlage von McGeady zum 1:0 für die Elf von Trainer Giovanni Trapattoni. Die Iren drängten in der Folge auf den zweiten Treffer, doch dieser sollte nicht mehr vor dem Pausenpfiff fallen. Erst nach dem Wechsel gab es weitere Tore zu sehen: Und diese waren erneut dem Jubilar vorbehalten, der am Ende sogar einen Dreierpack schnürte (55., 81.)

De Bruyne bringt Belgien auf Kurs

Vor dem Spieltag lagen in Gruppe A Belgien und Kroatien mit 16 Punkten gleichauf, nach diesem trennen die WM-Aspiranten drei Zähler. Der Noch-Bremer de Bruyne legte für die "Roten Teufel" gegen Serbien nach knapp einer Viertelstunde vor (13.). Fellaini stockte in Brüssel nach exakt einer Stunde auf 2:0 auf. Kolarov konnte für die Gäste, die bei sieben Punkten stehen bleiben, kurz vor Abpfiff lediglich verkürzen (87.). Belgien profitierte zudem von einem Ausrutscher der Kroaten.

Denn die "Kockasti" patzten in Zagreb gegen Schottland (0:1). Snodgrass erzielte für die "Bravehearts" im ersten Durchgang per Direktabnahme das Tor des Abends (26.). Da eine Antwort des bundesligaerprobten Sturmduos Mandzukic/Olic ausblieb, waren die Stimmungslagen im Maksimir-Stadion bei Abpfiff unterschiedlich: Die Schotten, für die zuvor in sechs Quali-Spielen nur zwei Punkte zu notieren gewesen waren, hatten Grund zur Freude, die Kroaten nicht.

Balotelli sauer - Mifsud macht Malta happy

Mario Balotelli

Verärgert: Mario Balotelli nach seinem Platzverweis. getty images

Italien ließ in Gruppe B die Chance liegen, seinen Reiseplanungen nach Brasilien noch intensiver voranzutreiben. Die Squadra Azzurra, die dennoch mit 14 Punkten von der Spitze grüßt, kam in Prag gegen Tschechien nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Besonders glanzlose Erinnerungen an die Goldene Stadt dürfte Balotelli behalten: Italiens Enfant terrible wurde binnen vier Minuten zweimal verwarnt (68., 72.) und musste folglich früher als die Kollegen zum Duschen. Auf dem Weg dorthin rebellierte der Sturmtank noch im Kabinengang.

In der armenischen Hauptstadt Erewan ging derweil das Duell der Kellerkinder dieser Staffel über die Bühne. Malta, zuvor im Oktober 2006 in Qualifikationsrunden zu Welt- und Europameisterschaften letztmals siegreich, behielt mit 1:0 die Oberhand. Frühstarter Mifsud, der zwischen 2001 bis 2003 in Kaiserslautern Bundesliga-Luft schnupperte, trat dabei bereits in der 8. Minute spielentscheidend in Erscheinung.

Schweiz setzt sich ab

Bis zur 87. Minute durfte sich Albanien zumindest vorrübergehend als neuer Tabellenführer in Gruppe E fühlen. Rama – etwa aus seiner Zeit in Ingolstadt und Hannover bekannt – hatte die Skipetaren in Tirana gegen Norwegen ins Vordertreffen gesetzt (41.). Doch kurz vor Spielende machte Brügge-Legionär Högli den Hausherren einen Strich durch die Rechnung. Albanien (10) blieb so auf Rang zwei hängen. Im zweiten Gruppenspiel gewann Slowenien mit 4:2 auf Island und spielte so der Schweiz in die Karten, die am Samstag gegen Zypern die Patzer der Konkurrenz nutzte. Die Eidgenossen ließen zunächst zahlreiche Möglichkeiten liegen, doch Joker Seferovic traf in der letzten Minute für die "Nati". Die hat ihren Platz an der Spitze gefestigt und nun vier Punkte Vorsprung vor Albanien.

Portugal erhöht die Spannung

Portugal heißt der neue Primus in Gruppe F. Helder Postiga sicherte der Selecção, die nun 14 Punkte aufweist, gegen Russland in Lissabons Ballsaal Estádio da Luz durch seinen raschen Torerfolg (9.) die Tabellenführung. Die Sbornaja, die in ihren vier Quali-Auftritten zuvor ohne Gegentreffer geblieben war, rutschte zwar von Rang eins ab, kann dies – bei zwei Spielen weniger als der WM-Dritte von 1966 – aber noch korrigieren.

In der zweiten Begegnung von Gruppe F trennten sich Aserbaidschan und Luxemburg, ihrerseits auf dem vorletzten und letzten Platz dieser Staffel notiert, in Baku mit einem 1:1-Remis. Die Elf von Ex-Bundestrainer Berti Vogts verpasste somit auch im siebten Spiel den ersten Dreier.

Ibisevic und Dzeko treffen beim Schützenfest in Riga

Edin Dzeko und Vedad Ibisevic

Torschützen unter sich: Edin Dzeko und Vedad Ibisevic. getty images

Ein Schützenfest feierte Bosnien-Herzegowina. Das Topteam aus Staffel G gewann gegen Lettland in Riga ohne große Mühe mit 5:0 und ist damit der ersten Teilnahme an einer WM-Endrunde einen weiteren Schritt nähergekommen. Dabei profitierte das Team vom Balkan von der Herausstellung von Lettlands Fertovs, der früh die Rote Karte sah (11.). Trotzdem ging es torlos in die Kabinen, ehe die Bosnier direkt nach dem Wiederbeginn losfeuerten. Unter den Torschützen waren mit Stuttgarts Ibisevic (53.) und dem Ex-Wolfsburger Dzeko (82.) ein aktueller und ein ehemaliger Bundesligaprofi.

Griechenland will ebenfalls das WM-Ticket buchen und bleibt den Bosniern durch das 1:0 in Litauen auf den Fersen. Den wuchtigen Kopfball von Bologna-Legionär Christodoulopoulos (20.) konnten die Balten im heimischen Vilnius nicht kontern. Der Rückstand der Hellenen auf Bosnien-Herzegowina beträgt weiterhin drei Zähler.

Die Slowakei verpasste es derweil, mit dem Spitzen-Duo Schritt zu halten. Durch das 1:1 bei Staffel-Schlusslicht Liechtenstein konnten Nürnbergs Mak, der in Vaduz von Beginn an zum Zug kam, und seine Mitstreiter nicht an der bosnisch-griechischen Vorherrschaft in Gruppe G rütteln. Martin Büchel - beim SV Unterföhring in der fünftklassigen Bayernliga Süd zuhause – brachte couragierte Hausherren in Front (13.). Durica bewerkstelligte mit dem Kopf den Endstand (73.).

Blaszczykowski-Treffer reicht Polen nicht - Ukraine zieht vorbei

Polen musste in Gruppe H einen Rückschlag im Kampf um die vorderen Plätze hinnehmen und sogar eine Position einbüßen. Die Osteuropäer kamen in Moldawien trotz eines frühen Treffers des Dortmunders Blaszczykowski (7.) nicht über ein mageres 1:1-Unentschieden hinaus. "Kubas" (zumindest noch) aktueller Teamkollege Lewandowski bereitete den Treffer für die Weiß-Roten vor. Nach sechs Spieltagen liegt Polen auf dem vierten Rang.

Einen arbeitsintensiven Abend erlebte FIFA-Schiedsrichter Manuel Gräfe. Beim Aufeinandertreffen Montenegros und der Ukraine musste der Berliner Sportwissenschaftler gleich drei Spieler des Feldes verweisen. Der Ukrainer Zozulya sah bereits kurz vor der Pause Rot (45.). Auch nach dem Wechsel beruhigten sich die Gemüter keineswegs, sodass die in der Tabelle führenden Montenegriner Volkov (66.) und Pavicevic (81.) vorzeitig unter die Dusche mussten. Fußball wurde übrigens auch noch gespielt: die Ukraine gewann souverän mit 4:0 und pirschte sich bis auf einen Zähler an die zweitplatzierten Engländer heran.

In Gruppe I waren lediglich Finnland und Weißrussland im Einsatz. Hämäläinen hieß in Helsinki der Mann des Abends. Der Schalker Pukki durfte sich beim 1:0-Erfolg, durch den Suomi in der Tabelle an Aliaksandr Hleb und Co. vorbeizog, bis zur 77. Minute sportlich betätigen, Gladbachs Ring spielte durch.