WM

Rooneys Tor reicht England nicht - Giroud ärgert Spanien

WM-Qualifikation, 4. Spieltag: Italien souverän, Oranje siegt

Rooneys Tor reicht England nicht - Giroud ärgert Spanien

Italiens Montolivo (li.) feiert, Dänemarks Kvist hadert.

Italiens Montolivo (li.) feiert, Dänemarks Kvist hadert. picture alliance

Gruppe A: Belgien und Kroatien setzen sich ab

Die Belgier gewannen am Freitag in Gruppe A das so wichtige Spiel in Belgrad gegen Serbien mit 3:0 und konnten diesen Erfolg zuhause gegen Schottland vergolden. Ein schneller Doppelschlag von Kompany und Benteke reichte den "Roten Teufeln", um die "Bravehearts" in Schach zu halten. Die Waliser konnten nach dem Sieg gegen die Schotten nicht nachlegen und mussten mit Blick auf die ersten beiden Gruppenplätze einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen. Das Führungstor für Kroatien beim 2:0-Sieg gelang Bayerns Mandzukic.

In Skopje trafen mit Mazedonien und Serbien zwei Verlierer vom Freitag direkt aufeinander. Die Rote Karte für Tomovic und der anschließend von Ibraimi verwandelte Elfmeter nach einer knappen Stunde zum entscheidenden 1:0 bringt Serbien in Not - sechs Punkte Rückstand auf Belgien und Kroatien!

Gruppe B: Italien baut den Vorsprung aus

Glanzlos eroberte sich Italien in den ersten drei Spieltagen die Spitzenposition in Gruppe B. Pflichtsiege gegen Malta und Armenien sowie ein Remis zum Auftakt in Bulgarien brachten dem Vize-Europameister sieben Punkte ein. Gegen Dänemark folgten die Zähler acht, neun und zehn. Der Stuttgarter Kvist ließ die Dänen mit dem 1:2 kurz vor der Pause hoffen, doch selbst eine Überzahl - Osvaldo sah Rot - half der Olsen-Elf nicht. Vielmehr schlug Balotelli zum 3:1 zu. Die Dänen-Krise geht weiter - seit sechs Spielen ohne Sieg -, Italien setzt sich ab. Auch weil sich Tschechien und Bulgarien torlos 0:0 trennten.

Gruppe C: Deutschland erst genial, dann vogelwild

In der "deutschen" Gruppe C stiegt das Topduell zwischen der DFB-Elf und Schweden. Deutschland spielte dabei eine Stunde lang furios und zerlegte Schweden in alle Einzelteile. Doch mit dem 1:4 durch Superstar Ibrahimovic verlor die Löw-Elf völlig den Faden, agierte in der Abwehr vogelwild und kassierte drei weitere Tore. Mit einem 4:4 verschenkte die DFB-Elf zwei wichtige Punkte.

Für Irland hieß es Wunden lecken. Mit einem 4:1 auf Färöer konnte das Team von Giovanni Trapattoni die 1:6-Schmach gegen die Löw-Schützlinge einigermaßen kompensieren. Selbiges gelang Österreich in Wien gegen Außenseiter Kasachstan. Alaba, nach einem Ermüdungsbruch wieder dabei, bereitete das 1:0 durch Doppeltorschütze Janko vor und machte das 3:0 selbst. Stuttgarts Harnik setzte den 4:0-Schlusspunkt.

Gruppe D: Oranje siegt im Gipfeltreffen - Türkei in Not

Weder Rumänien noch die Niederlande hatten bislang Federn gelassen - bei Oranje bleibt es auch ohne Robben dabei. Die Elf von Bondscoach Louis van Gaal setzte sich im Gipfeltreffen in Gruppe D in Bukarest klar mit 4:1 durch. Van der Vaarts Elfmetertor mit dem Pausenpfiff zum 3:1 war eine Vorentscheidung, van Persie setzte den Schlusspunkt.

Die Türkei stand nach der 0:1-Heimpleite gegen Rumänien gewaltig unter Druck, führte auch in Ungarn, ging aber beim 1:3 letztlich leer aus. Der Mainzer Szalai sorgte mit dem 2:1 für die Wende. Im Duell Andorra gegen Estland, beide bisher punkt- und torlos, gingen die Esten als 1:0-Sieger vom Platz.

Gruppe E: Die Schweiz gibt den Ton an

Ein Schalker und Ex-Königsblauer haben die Schweiz in Island zum Erfolg geführt. Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Norwegen - Ottmar Hitzfeld ließ sich da zu einer unsittlichen Geste hinreißen - brachten Barnetta und Gavranovic die Eidgenossen in die Spur und schüttelten auch ohne den gesperrten Derdiyok Verfolger Island ab. Norwegen hat sich mit einem 3:1 auf Zypern, den Elyounoussi und King spät nach einem Rückstand sicherten, Rang zwei von island geschnappt. Albanien schlug durch einen Treffer von Roshie vom FSV Frankfurt Slowenien mit 1:0 und bleibt in Schlagdistanz.

Gruppe F: Cristiano Ronaldo macht die 100 voll - ohne Sieg

Russland entschied das richtungsweisende Spiel gegen Portugal am Freitag mit 1:0, etablierte sich dadurch auf Platz eins in Gruppe F und hat gegen Aserbaidschan nachgelegt - wenn auch mit Mühe. Ein von Shirokov verwandelter Elfmeter kurz vor Schluss sorgte für die drei Punkte der Sbornaja.

Verfolger Portugal patzte indes zuhause in Porto gegen Nordirland. Helder Postiga rettete nach Rückstand wenigstens noch einen Zähler und ein wenig den Abend von Cristiano Ronaldo: Der 27-Jährige absolvierte sein 100. Länderspiel für Portugal. In den dreistelligen Bereich schafften es außer ihm nur Luis Figo (127) und Fernando Couto (110). Läuft alles normal, sollte der Superstar von Real Madrid beide in den kommenden Jahren überholen. Auch in der ewigen Torjägerliste Seleccao liegt "CR7" mit 37 Treffern auf Rang drei. Portugals Legende Eusebio ist noch vier Tore entfernt, Rekord-Torschütze Pauleta zehn. Ciristiano Ronaldo konnte gegen die Nordiren keinen Boden gutmachen. Nach dem neuerlichen Ausrutscher drohen zum dritten Mal in Folge die Play-offs.

Gruppe G: Hellenen hellwach - Bosnien legt nach

In Gruppe G hat sich ein Trio oben festgesetzt. Bosnien-Herzegowina, das am Freitag einen Punkt aus Athen entführte, legte zuhause gegen Litauen nach. Stuttgarts Ibisevic und der Ex-Wolfsburger Dzeko brachten die Bosnier in die Spur, zur Pause stand das 3:0 schon fest. Absetzen konnte sich der Tabellenführer der Gruppe G nicht, denn die Griechen blieben punktgleich nach dem Sieg im Verfolgerduell in der Slowakei dran. Salpingidis ließ die Hellenen jubeln. Unterdessen konnten die Letten zuhause gegen Liechtenstein die ersten Punkte in der WM-Qualifikation einfahren.

Gruppe H: Rooney-Tor zu wenig, Polen punktet gegen England

Wayne Rooney köpft England in Warschau in Führung, Lukasz Piszczek kommt zu spät

Zu wenig für den Auswärtssieg: Wayne Rooney köpft England in Warschau in Führung, Lukasz Piszczek kommt zu spät. picture alliance

Hochspannung in Gruppe H! Weil England am Mittwoch in Warschau gegen Polen nicht über ein 1:1 hinausgekommen ist, liegen die "Three Lions" jetzt mit nur einem Punkt vor Montenegro und drei vor Polen an der Spitze - bei einem Spiel mehr. Das Polen-Match hatte am Dienstag nach starken Regenfällen vertagt werden müssen, was zahlreiche Diskussionen nach sich zog .

Diesmal lief bei geschlossenem Dach organisatorisch alles glatt. Polen, mit den Bundesliga-Kickern Polanski, Piszczek und Lewandowski in der Startelf, startete besser, kassierte aber überraschend das 0:1: Rooney lenkte eine Ecke von Gerrard mit Kopf und Schulter ins Tor (31.). Nach dem Seitenwechsel das umgekehrte Bild: England hatte durch Defoe und Rooney zwei Großchancen - Polen glich aus. Keeper Hart verspekulierte sich bei einer Ecke, Glik netzte ein (70.). Ein Endstand, der für Spannung sorgt.

Lachender Dritter war nämlich Montenegro. Der Zwergenstaat spielt, wie schon während der EM-Qualifikation, eine gute Rolle und hat seine Ausgangsposition weiter verbessert. "Wir gehen auf die drei Punkte. Wir werden kämpfen", sagte Außenverteidiger Vladimir Volkov - Montenegro kehrte mit einem 1:0-Sieg aus Kiew heim. Indes ging das bisher noch punkt- und torlose San Marino gegen Moldawien beim 0:2 leer aus.

Gruppe I: Giroud schlägt in Spanien spät zu

Später Jubel: Giroud traf in der Nachspielzeit für Frankreich in Spanien.

Später Jubel: Giroud traf in der Nachspielzeit für Frankreich in Spanien. Getty Images

Den Kracher schlechthin gab es im Rahmen der Gruppe I zu sehen. Dabei holte Frankreich bei Welt- und Doppel-Europameister Spanien einen Zähler. Spanien führte, Spanien verschoss einen Elfmeter - und Spanien kassierte in der Nachspielzeit gegen mit zunehmender Spieldauer immer stärker werdende Franzosen durch Giroud nach Vorarbeit von Ribery das 1:1. "Wir werden 90 Minuten lang alles geben und wie Verrückte laufen müssen", meinte der FC Bayern-Akteur vor dem Spiel: 93 Minuten waren es am Ende, ein Punkt für sein Team und eine kleine Revanche für das Viertelfinal-Aus bei der EM gegen die Spanier.

Den ersten Sieg im vierten Spiel feierte Weißrussland beim 2:0 gegen Georgien.

Frankreich trotzt Spanien, Niederlande torhungrig