WM

Kehrtwende! Muntari wieder dabei

Auch die Black Stars haben "ihren Anelka"

Kehrtwende! Muntari wieder dabei

Sulley Muntari, Ghana

Possenspiel um einen Champions-League-Sieger: Sulley Muntari. picture-alliance

"Sulley Muntari ist weiterhin Teil der Black Stars bei der WM in Südafrika. Wir können bestätigen, dass Muntari nach dem Spiel gegen Australien ausgerastet ist und den Verhaltenskodex der Mannschaft verletzt hat. Er hat sein Verhalten damit begründet, dass er nach dem Spiel gegen Australien frustriert war, weil das Team nicht gewinnen konnte. Sulley hat sein Fehlverhalten eingesehen und sich bei der Mannschaft und bei den Trainern entschuldigt. Er wird bei der WM weiterhin sein Bestes für Ghana geben", hieß es in einer Verbandsmitteilung.

Offensichtlich hat Kapitän Stephen Appiah die Rückrufaktion herbeigeführt. Der Profi des FC Bologna hatte am Montag das Gespräch mit der Verbandsspitze gesucht mit dem Ziel, die Wogen zu glätten. Dies hatte allem Anschein nach Erfolg.

Gruppe D

Sulley Muntari, Champions-League-Sieger mit Inter Mailand, ist unzufrieden mit seiner Situation im Team. Er soll Trainer Rajevac nach dem Australien-Spiel aufs Ausfälligste beleidigt haben, nachdem er bei dieser Weltmeisterschaft bisher nicht für die Startelf berücksichtigt worden war. Muntari hatte zuvor wenigstens einen Einsatz für eine Halbzeit für sich reklamiert. Mit dem plötzlichen Abschied Muntaris sind aber nur alte Wunden aufgebrochen.

Trainer Milovan Rajevac hatte ihn schon aus disziplinarischen Gründen nicht mit zum Afrika-Cup nach Angola im Januar genommen. Zuletzt hatte es beim Testspiel in Rotterdam gegen die Niederlande (1:4) zudem noch einen Disput auf dem Spielfeld zwischen dem Leverkusener Hans Sarpei und dem Inter-Star gegeben. Sarpei hatte Muntari zu einer mannschaftsdienlicheren Spielweise aufgefordert.

Bei der WM kam Muntari bislang nur zu 13 Minuten Einsatzzeit im Spiel gegen Australien (1:1) - ein alles andere als effektiver Auftritt des Exzentrikers, dem der Champions-League-Sieg mit Inter Mailand offensichtlich zu Kopf gestiegen ist. Inter will augenscheinlich künftig auf die Dienste des Ghanaers verzichten, von einer Rückkehr nach England ist die Rede.

Hardy Hasselbruch