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Ist der "Blitz" müde?

Argentinien: Sorge um Superstar Lionel Messi

Ist der "Blitz" müde?

Lionel Messi und Diego Maradona

Wie fit ist er wirklich? Diego Maradona nimmt sich Lionel Messi in einem Vier-Augen-Gespräch zur Brust. imago

Das Training für Diego Maradona schien am Mittwoch anstrengend gewesen zu sein. Ein paarmal ballerte er aus 20 Metern auf das Trainingstor der Universität von Pretoria. Das Ergebnis: Zwei Tore, zweimal Latte. Zur Beruhigung gönnte er sich erstmal ein dicke Zigarre, die ihm ein Betreuer gereicht hatte. Schon in der Vorbereitung auf das WM-Testspiel im März in Deutschland (1:0 für Argentinien) ließ sich der Trainer der Gauchos auf dem Trainingsplatz mit einer Havanna ablichten. Auch diesmal freuten sich die Journalisten über den Schnappschuss. Auf die Frage, ob die Zigarre aus Kuba stamme, antwortete "El Diez": "Fidel Castro hat sie mir geschickt."

Kubas Staatschef, der einst selbst eine Profisportlerkarriere als Baseball-Spieler hätte einschlagen können, wird sie entbehren können. Er selbst hat das Rauchen vor Jahren aufgegeben. Der inzwischen 84-jährige Castro ist nicht nur ein guter Freund von Maradona, sondern auch ein großer Fan von Lionel Messi. Er sei ein "Blitz", lobte Castro, und er rage ebenso spektakulär aus der Masse der Fußballspieler heraus wie einst Diego Maradona.

Messi kommt müde zur WM. Der Schaden ist angerichtet und nicht rückgängig zu machen

Argentiniens Konditionstrainer Fernando Signorini

Doch der Blitz ist müde - zumindest behauptet das Fernando Signorini, Konditionstrainer der Nationalmannschaft gegenüber der spanischen Sporttageszeitung "Sport". "Messi kommt müde zur WM. Der Schaden ist angerichtet und nicht rückgängig zu machen", erklärte Signorini, der Maradona zu seiner aktiven Zeit als persönlicher Fitnesstrainer zur Seite stand. Zwar glaube er dennoch, dass der Offensivspieler vom FC Barcelona eine gute WM spielen könne, allerdings wird er Luft nach oben haben. "Er wird sicher bei der nächsten WM besser sein als bei dieser", glaubt Signorini. Inzwischen meldete sich der Teamarzt der Albiceleste, Donato Villani, zu Wort und widersprach Signorini deutlich: "Messi trainiert genauso engagiert wie jeder andere."

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Die Schuld gibt der Konditionstrainer dem Weltverband FIFA wegen der kurzen Regenerationsphase vor dem Turnier. "Man sorgt sich um Dopingkontrollen, aber nicht um die Spieler, denen 70 Spiele pro Jahr in den Knochen stecken."

Wie sehr Messi die Belastung zu schaffen macht, wird sich bereits am Samstag zeigen, wenn die Albiceleste gegen Nigeria (16 Uhr) antritt. Um 13.30 Uhr eröffnen Südkorea und Griechenland die Gruppe B.