WM

Viele bekannte Gesichter

Gruppengegner Serbien

Viele bekannte Gesichter

Gojko Kacar, Zdravko Kuzmanovic und Neven Subotic

Serbische Bundesliga-Legionäre: Gojko Kacar, Zdravko Kuzmanovic und Neven Subotic (v. li.). imago

Am 18. Juni 2010 steht der deutschen Nationalmannschaft in Port Elizabeth mit Serbien ein mehr als unangenehmer Gegner bevor. Serbien qualifizierte sich erstmals für eine WM-Endrunde, auch wenn es auf eine traditionsreiche Geschichte bei Weltmeisterschaften zurückblicken kann.

Mit dem ehemaligen Jugoslawien war man regelmäßiger Gast bei Endrunden. Die größten Erfolge liegen aber schon sehr lange zurück. 1930 und 1962 stand man im Halbfinale, in Chile ging der Weg über Deutschland, das im Viertelfinale mit 1:0 bezwungen wurde. Mit Gesamtjugoslawien erreichte man 1990 in Italien den fünften Rang, traf in der Vorrunde ebenfalls auf Deutschland. Damals setzte es gegen den späteren Weltmeister eine derbe 1:4-Pleite, bei der Lothar Matthäus mit zwei Toren brillierte.

Erst 1998 klappte es erneut mit einer Qualifikation, zwar auch unter dem Namen Bundesrepublik Jugoslawien, diesmal bestand das Land aber nur noch aus Serbien und Montenegro. Und wieder kam es zum Aufeinandertreffen mit der DFB-Elf. In einem höchst unterhaltsamen Match am zweiten Spieltag trennte man sich 2:2, wobei Deutschland einen 0:2-Rückstand wett machte. Oliver Bierhoff avancierte damals zum Helden, als der heutige Teammanager in der 80. Minute den Ausgleich markierte.

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2002 reichte es nicht für eine Qualifikation, während man 2006 mit großen Ambitionen zur WM gereist war. Diesmal unter dem Namen Serbien und Montenegro. In der Qualifikation hatte man Spanien hinter sich gelassen und während des gesamten Qualifikationszyklus nur einen Gegentreffer hingenommen.

Die WM 2006 wurde dann aber eine der schmachvollsten Stunden für das Team vom Balkan. In der Vorrunde schied man sang- und klanglos in der "Hammergruppe" mit Holland, Argentinien und der Elfenbeinküste punktlos aus. Gegen die Gauchos setzte es dabei eine heftige 0:6-Niederlage.

Danach wurde das Gesicht der Mannschaft stark verändert. Größen wie Mateja Kezman, Savo Milosevic oder der aus der Bundesliga bekannte Mladen Krstajic sind nicht mehr dabei. Dafür wurde zahlreiche junge Spieler um die beiden Stars Nemanja Vidic (Manchester United) und Dejan Stankovic (Inter Mailand) integriert. Verantwortlich dafür ist Trainerfuchs Radomir Antic, der in seiner langen Karriere unter anderem Real Madrid, Atletico Madrid und den FC Barcelona trainierte, was nicht allzu vielen Männern bisher gelang.

Der 61-Jährige zeigte sich erfreut über die Auslosung: "Ich bin sehr glücklich über diese Gruppe. Es sind zwar sehr starke Gegner, aber ich habe Vertrauen in meine Mannschaft. Natürlich müssen wir allen Gegnern mit Respekt begegnen. Wir werden alles tun, um eine gute Rolle zu Spielen. Der Favorit in der Gruppe ist natürlich Deutschland, aufgrund der Reputation und der Besetzung der Mannschaft."

"Das wird ein Riesenspiel gegen Deutschland. Ich habe bereits mit Mats Hummels und Marcel Schmelzer geflachst. Für Hummels hoffe ich, dass ihm noch der Sprung auf den WM-Zug gelingt"

Neven Subotic (Borussia Dortmund)

Die Qualifikation für Südafrika überstand Serbien, das seit 2006 ein eigenständiger Staat ist, relativ mühelos. Dabei ließ man sogar Frankreich hinter sich, auch wenn es im direkten Duell gegen die Equipe Tricolore nur zu einem Punkt reichte. In Paris verlor man 1:2, während man in Belgrad in Überzahl nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus kam.

Die Stützen der Mannschaft sind zweifelsohne Vidic und Stankovic, der sich in der Offensive zurückhält und sich für "Drecksarbeit" nicht zu schade ist. Zudem spielten sich Branislav Ivanovic (Chelsea London) und Milos Krasic (ZSKA Moskau) stark in den Vordergrund. Auch finden sich aktuelle sowie ehemalige Bundesliga-Profis im prominent besetzten Kader der "Weißen Adler" wieder. Gojko Kacar (Hertha BSC), Zdravko Kuzmanovic (VfB Stuttgart) und Neven Subotic (Borussia Dortmund) gehören zum festen Kreis des Teams. Im Sturm ist der Ex-Berliner Marko Pantelic (Ajax Amsterdam) gesetzt, während der ehemalige Leverkusener Danko Lazovic (PSV Eindhoven) meist eingewechselt wird.

Subotic freut sich bereits riesig auf das Duell gegen Deutschland: "Man kann weder von Glück, noch von Pech sprechen. Diese Auslosung liegt irgendwie in der Mitte. Unsere Gruppe ist ziemlich ausgeglichen. Das wird ein Riesenspiel gegen Deutschland. Ich habe bereits mit Mats Hummels und Marcel Schmelzer geflachst. Für Hummels hoffe ich, dass ihm noch der Sprung auf den WM-Zug gelingt", erklärte der noch 20-Jährige.

"Ich hatte es im Gefühl, dass wir uns in einer Gruppe mit Deutschland wieder finden werden. Man sollte sich aber nicht zu sehr mit den Namen der Rivalen beschäftigen, vielmehr müssen wir an uns selbst glauben", sagte Pantelic.