WM

Parreira mit Südafrika einig

Südafrika: Trainer kehrt zurück ans Kap

Parreira mit Südafrika einig

Carlos Alberto Parreira

Wird zum zweiten Mal Südafrikas Nationalcoach: Carlos Alberto Parreira. imago

Die Zeitung "The Sowetan" berichtete am Donnerstag von der offensichtlich erfolgreichen Rückholaktion des 66-Jährigen. Demnach habe ein Verbandsfunktionär gegenüber der Zeitung geäußert: "Wir werden am Freitag einen neuen Coach haben - aber es wird jemand sein, der zuvor schon mal hier war...". Der Zeitung O Globo verkündete Parreira: "Wir haben alles mündlich ausgehandelt. Aber es fehlt noch die Zustimmung des Exekutivkomitees." Am Freitagabend bestätigte der südafrikanische Verband SAFA die Verpflichtung.

Der Brasilianer Parreira, 1994 mit seinem Heimatland Weltmeister, war im April 2008 aus familiären Gründen aus dem Amt geschieden. Sein Landsmann Joel Santana übernahm - ohne Erfolg. Von den vergangenen neun Partien gewann die Mannschaft nur gegen Madagaskar, knapp mit 1:0. Alle anderen Spiele gingen verloren.

Parreira hatte dieser Tage betont, dass er im Falle eines Wiederantritts in Südafrika keine Gehaltskürzungen im Vergleich zu seinem letzten Einsatz hinnehmen werde. Sein Monatsgehalt betrug seinerzeit angeblich 1,8 Millionen Rand (165.000 Euro). Ein Knackpunkt schien die nahende Ernennung von Jomo Sono zum Technischen Direktor. Das Fußball-Idol am Kap sagte hierzu gegenüber "The Citizien": "Ich bin Südafrikaner und daher werde ich den Job annehmen, wenn er mir angeboten wird." Parreira indes will völlig autonom arbeiten, wie er im Vorfeld gegenüber "ESPN" kundtat.

Der Dienstantritt lässt jetzt nicht mehr auf sich warten. Südafrikas Verbandschef Kirsten Nematandani und einer seiner Stellvertreter waren am Mittwoch bereits zu Verhandlungen nach Rio geflogen. "Das zeigt, dass sie mich wirklich verpflichten wollen", sagte Parreira. Einen Vorteil hatten die südafrikanischen Delegierten bei den Verhandlungen: Parreira spricht im Gegensatz zu seinem Vorgänger fließend englisch.

Zuletzt hatte Parreira bis zur WM 2006 und dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus in Deutschland die "Seleçao" trainiert, nach seinem ersten Engagement in Südafrika folgte schließlich bis Juli ein Intermezzo bei Fluminense Rio de Janeiro, wo er nach fünf Niederlagen in Serie entlassen wurde.