WM

Nishino: Zehn Minuten mehr Luft gegen Belgien

Japan will als Underdog überraschen

Nishino: Zehn Minuten mehr Luft gegen Belgien

Vorbereitet: Japans Trainer Akira Nishino (Mitte) mit Keisuke Honda (l.) und Genki Haraguchi (r.).

Vorbereitet: Japans Trainer Akira Nishino (Mitte) mit Keisuke Honda (l.) und Genki Haraguchi (r.). imago

Der Jubel aufseiten der japanischen Mannschaft und deren Fans über den Einzug ins Achtelfinale der Weltmeisterschaft hatte sich vergangenen Donnerstag beim 0:1 gegen Polen in Grenzen gehalten. Doch nicht etwa wegen des verlorenen Spiels, sondern wegen der Art und Weise des Weiterkommens. Zehn Minuten Ballgeschiebe in der eigenen Hälfte, durch das die Mannschaft von Trainer Akira Nishino wegen weniger Gelben Karten als der Senegal über die Fair-Play-Wertung unter die besten 16 gerückt war, hinterließen einen faden Beigeschmack.

Japanischen Medien zufolge soll sich der Trainer im Nachhinein bei seinen Spielern für die Anweisung, die Kapitän Makoto Hasebe nach seiner Einwechslung in der 82. Minute weitergegeben hatte, entschuldigt haben. Dennoch ist man bei den Samurai Blue trotz Kritik von allen Seiten der Meinung, alles richtig gemacht zu haben: "Nach dem Aus in Brasilien haben wir vier Jahre lang auf Russland hingearbeitet und viel Energie aufgewendet. Daher wäre ich dankbar, wenn man Verständnis für unser Verhalten aufbrächte", appellierte Außenverteidiger Yuto Nagatomo an die Fans.

Honda: "Belgien glaubt, dass es Glück hatte"

Die Partie gegen den Weltranglistendritten kommt den Japanern gelegen, denn als Underdog können sie nur überraschen, wie auch Keisuke Honda anmerkte: "Belgien glaubt, dass es Glück hatte, uns als Gegner bekommen zu haben und nicht Kolumbien", sagte der Offensivmann, der bereits seine dritte Weltmeisterschaft spielt. Daher sei es nun an den Samurai Blue, die Roten Teufel eines Besseren zu belehren. Interessant dürfte hierbei die Bilanz zwischen den beiden Mannschaften sein: Von vier Duellen gewann Belgien lediglich das letzte knapp mit 1:0, insgesamt aber hat Japan mit zwei Siegen und einem Remis seit der WM 2002, als beide erstmals die Klingen kreuzten, die Nase vorn.

Es ist zu erwarten, dass die Japaner wieder extrem laufstark auftreten werden, vor allem, da wieder mit der Startelf zu rechnen ist, die bereits beim 2:2 gegen den Senegal für Furore sorgte. Trainer Nishino sieht in den negativ gesehenen letzten Minuten des Spiels gegen Polen übrigens einen positiven Aspekt: "Wir mussten zehn Minuten weniger Laufwege zurücklegen, daher können wir diesen aufgesparten Anteil im kommenden Spiel abrufen." Das heißt: Zehn Minuten mehr Luft gegen Belgien. Besonders auf Genki Haraguchi kommt wohl eine besondere Aufgabe zu: Der Neu-Hannoveraner soll Eden Hazard als privater Bewacher das Leben schwer machen und gleichzeitig Akzente nach vorne setzen.

kid