WM

Nishino: "Nicht allzu glücklich darüber"

Rotation und Nichtangriffspakt: Japan sorgt für Gesprächsstoff

Nishino: "Nicht allzu glücklich darüber"

Achtelfinale trotz Niederlage: Die Samurai Blue feiern das Weiterkommen.

Achtelfinale trotz Niederlage: Die Samurai Blue feiern das Weiterkommen. Getty Images

"Wir haben in einer schwierigen Situation durch einen Standard ein Gegentor bekommen. Am Ende haben wir die Informationen zum Geschehen auf dem anderen Platz erhalten und dementsprechend gespielt. Für die Zuschauer war es langweilig, aber so ist der Fußball. Es ist unglaublich wichtig, dass wir das Ziel erreicht haben, in die nächste Runde einzuziehen", erklärte der etatmäßige Kapitän Makoto Hasebe nach der Partie, in der die letzten Minuten mit einer Art Nichtangriffspakt über die Bühne gingen: So hielt Japan insbesondere in der dreiminütigen Nachspielzeit durchgehend den Ball in den eigenen Reihen ohne dass die Polen ernsthafte Anstalten machten, das Spielgerät erobern zu wollen.

Spielbericht

Trainersteckbrief Nishino
Nishino

Nishino Akira

Spielersteckbrief Hasebe
Hasebe

Hasebe Makoto

Spielersteckbrief Kawashima
Kawashima

Kawashima Eiji

Spielersteckbrief Nagatomo
Nagatomo

Nagatomo Yuto

Die Entscheidung seines Coaches Akira Nishino, ihn selbst und andere Stammkräfte wie Takashi Inui (ein Tor, eine Vorlage), Yuya Osako (ein Tor) oder Spielmacher Shinji Kagawa zu schonen, und im Vergleich zum 2:2 gegen Senegal insgesamt auf sechs Positionen umzustellen, wollte Hasebe nicht kritisieren. "Ich vertraue meinem Trainer", so der Bundesliga-Spieler von Eintracht Frankfurt.

Nishino nimmt Schuld auf sich: "Habe das eingefordert"

Die japanische Coach selbst nahm die Verantwortung für das Ballgeschiebe der letzten Minuten auf sich: "Ich habe das von meinen Spielern eingefordert", meinte Nishino, auch wenn er "nicht allzu glücklich" darüber sei. "Es war eine harte Entscheidung und eine sehr riskante Situation. Die Umstände haben diese Entscheidung erfordert. Wir haben nicht mehr angegriffen, sondern uns entschieden, uns auf das andere Spiel zu verlassen", gab der 63-Jährige offen zu.

Letztlich aber war Nishino vor allen Dingen froh über das wunschgemäß zustande gekommene Endresultat: "Wir haben vielleicht unser Bestes gegeben, um durch die Gruppenphase zu kommen, aber wir haben noch nicht alles gezeigt. Meine Spieler sind wahrscheinlich ziemlich müde, aber ich denke, dass sie zufrieden und selbstbewusst sein sollten, weil wir weiter sind - auch, wenn es jetzt gegen Teams wie Belgien oder England geht."

Auch Linksverteidiger Yuto Nagatomo blickte nach der Partie lieber bereits nach vorne auf das Achtelfinale am Montag (20 Uhr) in Rostow am Don und betonte die Außenseiterrolle seines Teams: "In einer schwierigen Situation war es vielleicht ein Spiel, das nicht schön anzusehen war, aber wir haben unser Ziel erreicht und sind deshalb erleichtert. Auch der nächste Gegner ist eine starke Nation. Es gibt keinen Zweifel daran, dass sie stärker sind als wir, aber wir wollen weiter als Einheit unseren japanischen Fußball spielen und uns voll reinhauen."

jom