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Verfahren gegen Krstajic, Shaqiri, Xhaka und Lichtsteiner

Geldstrafe gegen Polen

Verfahren gegen Krstajic, Shaqiri, Xhaka und Lichtsteiner

Im Fokus der FIFA: Granit Xhaka, Mladen Krstajic und Xherdan Shaqiri (v.l.).

Im Fokus der FIFA: Granit Xhaka, Mladen Krstajic und Xherdan Shaqiri (v.l.). Getty Images

Xhaka, Shaqiri und Krstajic droht Ärger durch den Weltverband. Die beiden Eidgenossen hatten beim 2:1 über Serbien am Freitag getroffen und anschließend mit ihren Händen den doppelköpfigen Adler geformt, der die Flagge Albaniens ziert. Beide ehemaligen Bundesligaspieler haben kosovarische Wurzeln. Serbien erkennt das Kosovo nach wie vor nicht als eigenständiges Land an, was den vieldiskutierten Jubelgesten eine politische Dimension gibt. Wobei Claudio Sulser, Nationalmannschafts-Delegierter der Schweiz, am Samstag auf einer Pressekonferenz die Meinung vertrat, dass der Jubel "keine politische Message" gewesen sei, sondern vielmehr eine "spontane Reaktion, eine sehr emotionale Affekthandlung".

Verbands-Generalsekretär Alex Miescher fügte hinzu, dass er sich "eine Sperre der Spieler beim besten Willen nicht vorstellen" könne. Miescher plädierte für Verständnis zugunsten der beiden Nationalspieler: "Es gibt durchaus Momente von großer Emotionalität, in denen Fußball-Funktionäre oder Medienschaffende sich nicht wirklich vorstellen können, wie sich derart heftig provozierte Spieler fühlen, zumal in einem Spiel mit dieser Dramaturgie. Darum sind wir in erster Linie dankbar, dass es zwei Schweizer Tore und drei Punkte zu bejubeln gab."

Spielersteckbrief Shaqiri
Shaqiri

Shaqiri Xherdan

Spielersteckbrief G. Xhaka
G. Xhaka

Xhaka Granit

Spielersteckbrief Lichtsteiner
Lichtsteiner

Lichtsteiner Stephan

Trainersteckbrief Krstajic
Krstajic

Krstajic Mladen

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01.01.1895

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Serbien - Vereinsdaten
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01.01.1919

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Am Sonntag wurde zudem bekannt, dass auch gegen den Schweizer Stephan Lichtsteiner ein Verfahren eröffnet wurde, denn der zukünftige formte mit seinen Händen ebenso den doppelköpfigen Adler, der die Flagge Albaniens ziert.

Krstajic und der Den-Haag-Vergleich

Zudem wurde ein Disziplinarverfahren gegen Krstajic wegen dessen Aussagen nach dem Spiel aufgenommen. "Ich würde ihn nach Den Haag schicken, damit man ihm den Prozess macht, so wie man uns den Prozess gemacht hat", sagte der Nationaltrainer der Serben und frühere Bundesliga-Profi (zwischen 2000 und 2009 243 BL-Spiele für Werder Bremen und Schalke 04) nach Angaben des nationalen Fußballverbandes (FSS) am Samstag vor serbischen Journalisten - und meinte damit den Schiedsrichter des Spiels, Dr. Felix Brych. Der Münchner hatte in der 66. Minute bei einem handfesten Eingreifen von Schär und Lichtsteiner gegen Mitrovic zum Unwillen der Serben nicht auf Strafstoß entschieden.

Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Serben wegen schwerster Verbrechen während der Kriege beim Auseinanderbrechen Jugoslawiens (1991-1999) verurteilt.

Neben Krstajic wird auch gegen den serbischen Verbandspräsident Slavisa Kokeza ermittelt. Dieser witterte ein Komplott. "Wir alle wissen, dass mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung deutsch ist", sagte er bei der BBC und sprach von "einem brutalen Raub".

Dem serbischen Verband droht zudem Ärger wegen Zuschauerunruhen und eines "politischen und beleidigenden Banners" seiner Fans.

Polen muss 10.000 Euro bezahlen

Wegen eines solchen Plakats beim Spiel gegen Senegal muss der polnische Verband eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Schweizer Franken zahlen. Zudem wurden jeweils disziplinarische Verfahren gegen die Verbände Argentiniens und Kroatiens eröffnet. Bei ihrem Vorrundenspiel war es zu Ausschreitungen gekommen.

Auch dänische Fans fallen auf

Der dänische Verband wurde zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Schweizer Franken verurteilt. Fans der Nordeuropäer hatten bei der Partie gegen Australien (1:1) Gegenstände in Richtung der gegnerischen Anhänger geworden und ein "sexistisches Banner" gezeigt.

aho/dpa

Bilder zur Partie Serbien - Schweiz