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WM-Splitter: Australiens Nationaltrainer Bert van Marwijk zahlt achtköpfigen Trainerstab selbst

Videobeweis für Meier "großes Risiko" - Spaniern winkt Rekordprämie

WM-Splitter: Van Marwijk zahlt achtköpfigen Trainerstab selbst

Betreut die Australier nur bis nach der WM - dafür aber mit voller Manpower: Bert van Marwijk.

Betreut die Australier nur bis nach der WM - dafür aber mit voller Manpower: Bert van Marwijk. imago

2010 in Südafrika erreichte Bert van Marwijk mit den Niederlanden das Finale. Dass es mit Australien diesmal wieder so weit geht, ist unwahrscheinlich. Der 65-jährige Trainer lässt sich seinen zweiten WM-Auftritt dennoch einiges kosten: Laut australischen Medienberichten beschäftigt van Marwijk auf eigene Kosten einen achtköpfigen Trainerstab. Australiens Verband hatte zuvor einen Antrag des Nationaltrainers auf eine Kurzanstellung seiner Landsleute aus Kostengründen abgelehnt.

Van Marwijk, der seit vier Monaten im Amt ist, hält seinen Stab aber offenbar für unverzichtbar. Dieser besteht aus vier Assistenzcoaches, zwei Video-Analysten und zwei Scouts zur Gegnerbeobachtung. Zum Stab gehört auch van Marwijks Schwiegersohn Mark van Bommel.

"Ich hätte gerne mit australischen Trainern gearbeitet. Aber ich habe keine Zeit und kann mir keine Kommunikationsprobleme leisten. Wenn ich in so kurzer Zeit eine Mannschaft entwickeln soll, muss ich mit Leuten arbeiten, die ich kenne und die mich kennen. Sie müssen mir in die Augen schauen und wissen, was ich meine", sagte der frühere Bundesligatrainer.

Van Marwijk war nach der erfolgreichen WM-Qualifikation mit Saudi-Arabien aus persönlichen Gründen als dortiger Nationaltrainer zurückgetreten. Sein Engagement in "Down under", für das er umgerechnet 650.000 Euro bekommt, endet nach dem WM-Turnier, wenn er an Graham Arnold übergibt.

Videobeweis bei WM: Für Urs Meier "sehr hohes Risiko"

Die FIFA setzt in Russland erstmals den Videobeweis ein. Für den früheren Top-Schiedsrichter Urs Meier ist das ohne ausgiebige Testphase ein großes Wagnis. "Die FIFA geht zweifellos ein sehr hohes Risiko ein", sagte der Schweizer der Münchner "Abendzeitung" (Freitag), betonte aber: "Den Mutigen gehört die Welt." Der 59-Jährige erwartet "sehr viele Diskussionen über den Videobeweis". Meier hält das System für noch nicht ausgereift: "Man hätte die Testphase, die es gab, etwa in der Bundesliga, nun erst einmal aufarbeiten müssen: Was war gut, wo gibt es Verbesserungsbedarf? Und dann hätte man den Video-Schiedsrichter bei der nächsten WM einsetzen können."

Vor allem Referees aus kleinen Verbänden ohne Erfahrung mit der neuen Technologie stehen vor einem komplizierten Turnier, wie Meier glaubt. "Die haben ohnehin schon Probleme, sich an das hohe Tempo und den hohen Druck einer WM zu gewöhnen. Und nun müssen Sie auch noch mit dem Videobeweis umgehen. Das wird sehr schwierig."

825.000 Euro für WM-Titel: Spaniern winkt Rekordprämie

Die Spieler von Titel-Aspirant Spanien dürften sich im Fall des zweiten WM-Triumphs über eine Rekordprämie freuen. Wie die "Marca" berichtet, würde jeder Akteur jeweils 825.000 Euro brutto erhalten. Zum Vergleich: Die deutschen Weltmeister kassierten 2014 in Brasilien je 300.000 Euro. Für die erfolgreiche Titelverteidigung würde der DFB seinen Schützlingen jeweils 350.000 Euro zahlen. Bei ihrem ersten WM-Titel 2010 in Südafrika hatten die Spanier 600.000 Euro bekommen.

ski/dpa/sid

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