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"Das unfairste Team, gegen das ich je gespielt habe": Englands John Stones attackiert Kolumbianer nach WM-Achtelfinale

Englands Verteidiger Stones attackiert Kolumbianer

"Das unfairste Team, gegen das ich je gespielt habe"

Ununterbrochene Unterbrechungen: John Stones (r.), Referee Mark Geiger und aufgebrachte Kolumbianer.

Ununterbrochene Unterbrechungen: John Stones (r.), Referee Mark Geiger und aufgebrachte Kolumbianer. picture alliance

Den letzten Beleg dafür, dass Mark Geiger mit der Leitung des WM-Achtelfinals zwischen England und Kolumbien (4:3 i.E.) überfordert war, gab es nach dem Schlusspfiff: Beide Mannschaften fühlten sich vom Schiedsrichter krass benachteiligt, das muss man ja auch erst mal schaffen. Sie hatten es dem US-Amerikaner (kicker-Note 5) aber auch nicht gerade leicht gemacht, den Überblick zu behalten.

Auch zwei Tage danach haben sich noch nicht alle Gemüter wieder beruhigt. In einer Petition fordern über 170.000 Leute die Neuansetzung des Achtelfinals, weil Kolumbien ein vermeintliches Tor aberkannt worden und Englands Elfmeter kein Foul vorausgegangen sei . Umgekehrt hätten sich wohl auch locker 170.000 mit einem solchen Appell gefunden, wenn England ausgeschieden wäre. Vielleicht sogar John Stones.

"Das war wahrscheinlich die unfairste Mannschaft, gegen die ich je gespielt habe" - mit diesen scharfen Worten blickte Englands Innenverteidiger am Donnerstag auf diese "seltsame Partie" zurück, und er lief immerhin schon in 30 Länder- und 122 Premier-League-Spielen auf.

Das Beste ist, dass wir sie im Fußballspielen geschlagen haben - das wird ihnen am meisten wehtun.

John Stones

Bevor Harry Kane den Foulelfmeter zur 1:0-Führung verwandelte, hätten die Kolumbianer Geiger bedrängt und den Elfmeterpunkt misshandelt; dazu der "Kopfstoß, den ihr alle gesehen habt" (Barrios gegen Henderson), und jede Menge Vorfälle fernab des Balles, "die ihr sicher noch nie gehört habt", so Stones zu den Journalisten, "Sachen, die man sonst nicht bei einem Fußballspiel hört". Noch nie habe er ein derartiges Verhalten erlebt.

Er und der Rest der Three Lions hätten jedoch Charakter gezeigt, "kühlen Kopf bewahrt" und sich "nicht auf ihr Spiel eingelassen", lobte der 24-Jährige und stichelte: "Das Beste ist, dass wir sie im Fußballspielen geschlagen haben - das wird ihnen am meisten wehtun. Sie sind auf dem Heimflug, wir in der nächsten Runde."

jpe