WM

Dänemarks Christian Eriksen entschuldigt sich: "Sorry dafür"!

Gellendes Pfeifkonzert für Kalkül-Fußball

Eriksen entschuldigt sich: "Sorry dafür"!

Haderte mit dem Auftritt im Luschniki-Stadion: Dänen-Star Christian Eriksen.

Haderte mit dem Auftritt im Luschniki-Stadion: Dänen-Star Christian Eriksen. imago

Aus Moskau berichtet Mounir Zitouni

In den letzten zehn Minuten hatten die Zuschauer dann endgültig genug, von dem Kalkül-Fußball der zwei Mannschaften im Luschniki-Stadion. Ohrenbetäubende Pfiffe waren das Resultat. Doch die Dänen beirrte das kaum. Sie blieben weiter stur hinten drin, spielten die Bälle rückwärts statt nach vorne und machten so deutlich, dass sie gar kein Tor mehr erzielen wollten. Für den dänischen Trainer Age Hareide später kein Grund, seine Taktik in Frage zu stellen. "Wir brauchten einen Punkt, richtig? Wir spielten gegen eines der konterstärksten Teams der Welt. Wir wären blöd gewesen, ihnen Räume anzubieten. Wir blieben hinten, wenn wir konnten und wir erreichten das Ergebnis, was wir brauchten. Es ging 0:0 aus und wir haben uns sehr darüber gefreut", so der Trainer.

Aber ich verspreche, das nächste Spiel wird aufregender.

Christian Eriksen

Doch dabei hatte Peru, das zeitgleich gegen Australien spielte, ja seit der 50. Minute mit 2:0 geführt. Die Dänen waren damit sicher im Achtelfinale. Ein wenig mehr Risiko hätte also keinen Schaden anrichten können. "Wir wussten nicht, wie es bei Peru stand. Keiner wusste von uns, dass Peru am Gewinnen war. Wenn uns das gesagt worden wäre, wären wir vielleicht mehr nach vorne gegangen. Wir wussten es nicht, und kämpften für den einen Punkt", berichtete Star-Spieler Christian Eriksen aber nach dem Spiel. Ihm tat es leid. "Es war langweilig für die Fans, sorry dafür. Am Ende haben wir uns zurückgehalten, um das Ergebnis zu halten. Wir haben das erreicht, was wir wollten", so der Stürmer von Tottenham.

Seit 18 Partien ungeschlagen

Für Dänemark geht es damit zum ersten Mal seit 2002 wieder in ein WM-Achtelfinale. "Es ist sehr emotional, dass wir das geschafft haben. Für mich ist es großartig, betonte Hareide. Und die Skandinavier möge bei aller spielerischer Armut erstmal jemand schlagen, sind sie doch seit 18 Partien und über eineinhalb Jahre ungeschlagen. "Wichtig war vor allem eines: Disziplin. Und wir hatten damit Erfolg", so der Trainer. Auf das Achtelfinale freut sich Spieler Eriksen besonders. "Ich liebe K.o-Spiele, wir hatten zuletzt einige davon, wie z. B. die erfolgreiche Relegation gegen Irland. Wir freuen uns drauf. Natürlich war es für die Fans gegen Frankreich ein wenig enttäuschend. Aber ich verspreche, das nächste Spiel wird aufregender", sagte der 26-Jährige.