WM

Großzügige Spielleitung - Vorbild für die Bundesliga

Kommentar von Mounir Zitouni

Großzügige Spielleitung - Vorbild für die Bundesliga

Klare Ansagen, großzügige Spielleitung: Alireza Faghani (re. Toni Kroos).

Klare Ansagen, großzügige Spielleitung: Alireza Faghani (re. Toni Kroos). picture-alliance

Ein Kommentar von Mounir Zitouni

Natürlich, auch bei diesem Turnier sind die Schiedsrichter nicht unfehlbar - und das trotz neu eingeführten Videobeweises. Doch fernab jeder Diskussion über die Korrektheit mancher Entscheidungen muss man aus deutscher Sicht eines festhalten: Das WM-Turnier in Russland zeigt auf eklatante Art und Weise, wie weit sich das Schiedsrichtertum in Deutschland von internationalen Standards hinsichtlich der Einschätzung von Zweikämpfen und gelbwürdigen Aktionen entfernt hat. Aktionen, die in den Stadien zwischen Hamburg und München beinahe schon mit Gelb bestraft werden, werden von den WM-Schiedsrichtern oftmals noch nicht einmal sanktioniert. Für Gelb muss man schon, wie am Donnerstag Ante Rebic ein drittes Mal richtig foulen, sonst passiert nichts.

Schiedsrichtersteckbrief
Faghani

Faghani Alireza

Weltmeisterschaft - Vorrunde, 2. Spieltag
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Deutschland - Vereinsdaten
Deutschland

Gründungsdatum

28.01.1900

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"Laufenlassen" ist das Credo der Unparteiischen und damit fahren sie sehr gut. Widerliche freiwillige Faller werden so minimiert, die Spieler merken, dass sie mit Theatralik keinen Blumentopf gewinnen können. Die berühmte "internationale Härte", sie gibt es; in Russland wird ein anderes Maß als in der Bundesliga angelegt, dabei arbeiten die Schiedsrichter bei der WM mit dem gleichen Regelwerk wie in Deutschland. Warum schaffen wir es also nicht, in der Bundesliga dem körperlichen Spiel mehr Freiräume zu geben und nicht bei jedem intensiveren Körperkontakt abzupfeifen? Warum gelingt dies wiederum Männern wie Alireza Faghani aus dem Iran (bei Deutschland gegen Mexiko), dem Bahraini Nawaf Shukralla (bei Polen gegen Senegal) oder Szymon Marciniak aus Polen (bei Argentinien gegen Island)?

Der DFB sollte nicht nur was die Umsetzung des Videobeweises angeht genauer nach Russland schauen, sondern seine Schiedsrichter endlich so schulen, dass sie auch bei hitziger Atmosphäre auf einen Pfiff verzichten, wenn es bei den Zweikämpfen ruppiger wird. Das Ergebnis der aktuellen Schiri-Entwicklung in Deutschland konnte man sehr gut beim Spiel gegen Mexiko sehen, als die Männer von Jogi Löw nach harmlosen Körperkontakten reihenweise darniedersanken und verdutzt schauten, als das Spiel ganz normal weiterlief. Also, Ihr Schiedsrichter in Deutschland, gebt Euch einen Ruck: Habt Mut zur Lücke und lasst einfach mal öfters die Pfeife stecken.

Neun Teams dabei: Die Elf des ersten WM-Spieltags