WM

Wegen Drogengeschäften im Visier der US-Behörden: Was Mexikos Rafael Marquez bei der WM alles nicht darf

Mexikos Abwehrchef auf der "Schwarzen Liste"

Bloß nicht Spieler des Spiels: Was Marquez alles nicht darf

Der, der nichts mehr darf: Rafael Marquez.

Der, der nichts mehr darf: Rafael Marquez. imago

Da ist die eine Seite, auf der der Rekord-Nationalspieler Rafa Marquez an seiner fünften Weltmeisterschaft teilnimmt - und dann auch noch im Auftaktspiel Weltmeister Deutschland schlägt! Der zweimalige Champions-League-Sieger mit dem FC Barcelona ist der Chef, die mexikanische Ikone, "El Kaiser".

Da ist aber auch die andere Seite, auf der sich Rafa Marquez noch immer unter strenger Beobachtung der US-amerikanischen Ermittlungsbehörden befindet. Dem 39-Jährigen wird vorgeworfen, sich der Geldwäsche im Zusammenhang mit Drogengeschäften schuldig gemacht zu haben. Ein angeblich enger Kontakt zum Kartell von Drogenbaron Raul Flores Hernandez, in dem Marquez das Vermögen verwaltet haben soll - seine US-Konten sind eingefroren.

Spielersteckbrief Marquez
Marquez

Marquez Rafael

Weltmeisterschaft - Tabelle - Gruppe F
Pl. Verein Punkte
1
Mexiko Mexiko
6
2
Deutschland Deutschland
3
Schweden Schweden
3
Weltmeisterschaft - Vorrunde, 2. Spieltag
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Andere Trinkflaschen, andere Kleidung: Marquez muss alles anders machen

Seit zehn Monaten steht Marquez auf der "Schwarzen Liste", und Amerikanern ist jegliche Verbindung zum 144-maligen Nationalspieler untersagt. Das führt zu allerlei dubiosen Szenen rund um das mexikanische Lager, denn: Für Marquez muss der Verband die Etiketten von Trinkflaschen abknibbeln, Marquez darf nämlich nicht von US-Firmen gesponsert werden und erhält - so berichtet es die "New York Times" - keine Prämien.

Marquez muss andere Trainingsklamotten tragen, auf den dunkelgrünen Shirts von "El Tri" wirbt nämlich unter anderem "Coca-Cola". Er darf keine Interviews vor einer FIFA-Sponsorenwand geben. Und, noch besser: Sollte Marquez Mexiko ins Achtelfinale führen und von der FIFA mal zum Spieler des Spiels ernannt werden, wird es problematisch. Die amerikanische Brauerei "Budweiser" vergibt diese Auszeichnung, heißt: Marquez darf es keinesfalls werden!

Marquez hat am meisten Einfluss - auf wen noch?

"Sponsoren", so fasst es die "Times" zusammen, "behandeln ihn wie Kryptonit." Der mexikanische Verband dagegen nimmt die Angelegenheit, so bizarr sie anmutet, ernst und hat den "WM-Aufenthalt so geplant, dass wir keine US-Sanktionen verletzen".

Marquez sei der Spieler, der trotz der Reserverolle "ohne Diskussion" am meisten Einfluss auf das Team habe, gelobt Trainer Juan Carlos Osorio. Bleibt nur noch zu klären, welchen Einfluss Marquez auf ein anderes Team hatte...

mkr/sid