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Eine Metrofahrt in Moskau - einfach spektakulär

Der kicker unterwegs in Russland

Eine Metrofahrt in Moskau - einfach spektakulär

Prachtvoll: Der Eingang zu einer Metro-Station in Moskau.

Prachtvoll: Der Eingang zu einer Metro-Station in Moskau. kicker

In Russland unterwegs: kicker-Reporter Mounir Zitouni

Zwei Minuten und 55 Sekunden können lang sein. Unaufhörlich geht es nach oben. 126 Meter. Ich bin an der Moskauer Metro-Station Park Pobody und stehe auf der zweitlängsten Rolltreppe der Welt, wie es die Moskauer Metro selbst angibt. Bis 2011 soll es sogar die längste gewesen sein, doch dann kamen die Brüder aus St. Petersburg und bauten eine noch längere mit 137 Metern. Auf der Welt gibt es keine tieferen Tunnel.

Schon morgens um acht stauen sich Zehntausende von Autos, machen ein Durchqueren der Stadt zum Nervenspiel. Wir Journalisten dürfen dank einer kostenlosen Monatskarte alle Fahrten gratis unternehmen. Metro-Fahren in Moskau ist spektakulär. Viele Stationen wirken wie kleine Festsäle mit ihren Kronleuchtern, Fresken, Statuen und Gemälden. So wie bei der Station Kiewskaja, wo an den Wänden zahlreiche Mosaiken ausgerechnet die 300-jährige Geschichte der russisch-ukrainischen Eintracht zum Thema haben.

Hohes Tempo, hohe Sicherheit

Klassizismus: Die Metro-Station Krasnopresnenskaja.

Klassizismus: Die Metro-Station Krasnopresnenskaja. kicker

Wer einsteigt staunt - und muss sich festhalten. Die Züge flitzen teilweise mit 100 Stundenkilometern pro Stunde unterirdisch durch die Tunnel. Die Moskauer U-Bahn gilt as schnellste der Welt. Für die WM wurden noch mal 14 Milliarden Euro in den Ausbau investiert, zusätzlich 84.5 Kilometer gebaut. Mülleimer sucht man allerdings vergeblich, aus Angst vor Terroranschlägen.

Dafür gibt es in jeder der 206 Stationen ein Erste-Hilfe-Zimmer und eine Polizeistation. In Russland kontrolliert man gern und viel. Auch deshalb gibt es am Ende jeder Rolltreppe, die tief hinunter führt, ein kleines Wärterhäuschen. Das half 1982 aber auch nicht. Damals beschleunigte die Rolltreppe an der Station Awiamotornaja wegen eines Mechanikschadens ungebremst und verursachte Stürze und Panik, so dass acht Menschen zu Tode kamen. Kein schöner Gedanke als ich an diesem Tag dem Park Pobody entgegenfahre

Stilvolles Interieur: Ein Wandgemälde sowie Kronleuchter prägen so manche Station.

Stilvolles Interieur: Ein Wandgemälde sowie Kronleuchter prägen so manche Station. kicker