WM

Netzer geht juristisch gegen Zwanziger vor

Unterlassungserklärung gegen Ex-Präsidenten

Netzer geht juristisch gegen Zwanziger vor

Kommunizieren nur noch über ihre Anwälte: Theo Zwanziger und Günter Netzer.

Kommunizieren nur noch über ihre Anwälte: Theo Zwanziger und Günter Netzer. imago

Zwanziger soll bis Fristablauf am Freitag um 14.00 Uhr erklären, er werde künftig nicht mehr behaupten, Netzer habe ihm von einem Stimmenkauf für die Vergabe der WM 2006 berichtet. "Wenn er keine Unterlassungserklärung unterschreibt, werden wir klagen", kündigte Höcker an. Kurios dabei: Zwanziger sagte am Dienstag auf SID-Anfrage umgehend, er wisse Stand 18.30 Uhr (noch) von keiner Abmahnung. "Ich habe bislang nichts gesehen. Aber wenn nun eine Klage kommt, ist das Netzers gutes Recht", betonte er.

Netzer sagte der SZ, er wisse, "dass ich solche Verleumdungen leider noch aufwerte, wenn ich den Rechtsweg beschreite. Aber es gibt einen Punkt, an dem man so etwas nicht mehr einfach ignorieren kann." Dieser Punkt sei gekommen. Höcker fügte hinzu: "Theo Zwanziger hat offenbar vergessen, dass Frau Netzer während des gesamten Gesprächs mit am Tisch saß. Sie kann bezeugen, dass Zwanziger lügt." Bild und Sport Bild sagte Höcker, die Vorwürfe gegen seinen Mandanten seien "frei erfunden".

Netzer hat einer Aussage Zwanzigers im Nachrichtenmagazin Spiegel zufolge bei einem persönlichen Treffen 2012 gesagt, mit der ominösen 6,7-Millionen-Euro-Zahlung seien die Stimmen der vier Asiaten für die Vergabe der WM 2006 gekauft worden. Netzer bestreitet dies vehement. Die vier Stimmen aus Asien waren am 6. Juli 2000 ausschlaggebend für den Zuschlag an Deutschland.

tru/sid