Senegal-Trainer Aliou Cissé veränderte seine Startelf nach dem 2:2-Unentschieden gegen Japan auf drei Positionen: Baldé, Gassama und Kouyaté begannen anstelle von Badou, Alfred N'Diaye und Wagué (alle auf der Bank).
Kolumbiens Coach José Pekerman nahm gegenüber dem 3:0-Erfolg über Polen zwei Wechsel vor und brachte Carlos Sanchez (nach Rot-Sperre) und Uribe für Aguilar (verletzt) und Barrios (Bank).
Die Ausgangslage war klar: Kolumbien brauchte einen Sieg, um aus eigener Kraft in die K.-o.-Phase einzuziehen. Doch die Anfangsphase gehörte dem Senegal: Nach sieben Minuten standen 100 Prozent gewonnener Zweikämpfe sowie 83 Prozent Ballbesitz beim zweimaligen WM-Teilnehmer auf dem Statistikzettel. Die erste Gelegenheit der Partie gehörte dennoch den Cafeteros: Quintero scheiterte mit seinem Freistoß aus halbrechter Position (13.).
Mazic korrigiert sich
Dann wurde es kurios: Davinson Sanchez hatte Mané im Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Milorad Mazic auf den Punkt gezeigt. Eine knifflige Szene - und ein Fall für den Videobeweis. Mazic sah sich die TV-Bilder an und nahm den Strafstoß zurück, Sanchez hatte zuerst den Ball gespielt (18.).
Gruppe H - 3. Spieltag
Der Senegal agierte einfallsreicher im Spiel nach vorne und kam durch die quirligen Mané und Baldé (27.) immer wieder in die gefährlichen Räume, mehr als Halbchancen wie die von Sarr sprangen dabei allerdings nicht heraus (28.). Kolumbien hatte große Probleme mit den physisch starken Afrikanern, sinnbildlich dafür musste Bayerns James nach einer halben Stunde verletzt ausgewechselt werden. Kurz darauf war Pause - die Südamerikaner mussten sich steigern.
Zuschauer jubeln mit Polen
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich nicht viel am Geschehen. Senegals Defensivabteilung ließ die zaghaften Angriffsbemühungen Kolumbiens humorlos abprallen, Torchancen ergaben sich auf beiden Seiten nicht. Als Highlight musste schon Polens Treffer aus dem Parallelspiel herhalten, der Kolumbien in der Live-Tabelle auf den zweiten Platz hievte.
Lange Zeit tat sich gar nichts, doch dann durften die Anhänger der Cafeteros auch über ein eigenes Tor jubeln: Yerry Mina wuchtete einen Eckstoß von Quintero ins Netz (74.). Jetzt musste der Senegal antworten, Niang scheiterte rechts im Strafraum an Ospina (77.). Eine Minute später beförderte Yerry Mina den Ball aufs eigene Tor, Ospina packte zu. Kolumbiens Hintermannschaft präsentierte sich alles andere als fehlerlos, auch Sarr kam frei zum Abschluss, schoss aber drüber (80.). Die Cafeteros brachten den Sieg über die Zeit und sicherten sich Platz eins in der Gruppe G.
Im Achtelfinale bekommt es Kolumbien am Dienstag (20 Uhr) in Moskau mit dem Zweiten der Gruppe G zu tun. Für den Senegal ist das Turnier beendet: Weil die Cissé-Elf zwei Gelbe Karten mehr im Turnier gesehen hatte als Japan, erhielten die Asiaten bei gleicher Punktzahl und Torgleichheit den Vorzug.