Nations League

Mit Brekalo: Verjüngte Kroaten gegen die Geister aus Elche

Nationaltrainer Dalic verteidigt Superstar Modric

Mit Brekalo: Verjüngte Kroaten gegen die Geister aus Elche

Der Trainer und sein Lenker: Zlatko Dalic will sein Team um Kapitän Luka Modric wieder zu einer Einheit formen.

Der Trainer und sein Lenker: Zlatko Dalic will sein Team um Kapitän Luka Modric wieder zu einer Einheit formen. imago

Wie manch andere Nation steht auch Vizeweltmeister Kroatien dieser Tage vor einem Umbruch. Insbesondere Mario Mandzukic, nicht nur Weltklasse-Stürmer, sondern auch Mannschaftsspieler und Führungsfigur, wurde beispielsweise im Hinrundenspiel in Spanien schmerzlich vermisst. Dort hatte ihn Ivan Santini (RSC Anderlecht) mehr schlecht als recht vertreten, der 29-Jährige wurde für die zwei Spiele umfassende Rückserie nicht mehr nominiert. Während Mandzukic im Rahmen des Spanien-Rückspiels wie die ebenfalls zurückgetretenen Vedran Corluka und Danijel Subasic gebührend verabschiedet wird, soll frischer Wind in der Mannschaft für ein anderes Ergebnis sorgen, als es beim 0:6-Debakel in Elche der Fall war.

Wolfsburg-Profi vor Länderspieldebüt

Nationaltrainer Zlatko Dalic setzt gegen Luis Enriques "Furia Roja" wie auch am letzten Nations-League-Spieltag gegen England (So., 18. November, 15 Uhr) auf einen verjüngten Kader. So sind drei Leistungsträger aus der U 21 ins A-Nationalteam hochgezogen worden: Verteidiger Duje Caleta-Car (Olympique Marseille) und die Angreifer Nikola Vlasic (ZSKA Moskau), der zuletzt in der Champions League gegen Real Madrid auftrumpfte, und Josip Brekalo (VfL Wolfsburg), der aus der Bundesliga bekannt ist und gegen Spanien zu seinem Länderspiel-Debüt kommen soll. "Sie hatten großen Einfluss in der U 21 und nun ist der richtige Zeitpunkt gekommen, sie zu uns zu holen. Ihre Energie und ihr Talent können uns zusätzlichen Antrieb geben", erklärt Dalic seine Nominierungen.

Andere Vorzeichen in Zagreb

Josip Brekalo

Im Fokus: Josip Brekalo (Wolfsburg) soll die kroatische Mannschaft verjüngen. imago

Die in Zagreb stattfindende Partie steht unter anderen Vorzeichen, als es noch in Elche der Fall war. Spanien, das beide Hinspiele gegen England und Kroatien gewinnen konnte, musste am vergangenen Spieltag einen herben Rückschlag hinnehmen, als der Weltmeister von 2010 zuhause gegen effektive Engländer verlor (2:3). Die neue Leichtigkeit nach einer enttäuschenden WM schien dahin. Kroatiens Formkurve zeigt, wenn man Dalics Aussagen glaubt, dagegen wieder nach oben: "Die Spieler haben allmählich ihre Form zurück und ich glaube wir werden als Team mehr zeigen, als wir das in der Nations League bislang getan haben", äußerte sich der 52-Jährige im Rahmen einer Pressekonferenz.

Größerer Ansporn durch die Kulisse

"Wir wollen vor unseren Fans unbedingt gewinnen." Deren enthusiastischem Support ist sich der Teamchef sicher, schließlich ist es das erste Heimspiel seit der umjubelten Weltmeisterschaft, bei dem Fans zugelassen sind - mit England hatte Kroatien sich noch vor einer Geisterkulisse (das vorerst letzte von einer Sanktion betroffene Spiel) die Punkte geteilt. Das Remis war ein erster Schritt in die richtige Richtung, mit den Geistern aus Elche will der Vizeweltmeister jetzt aber aktiv abschließen: "Wir müssen auf Revanche aus sein, und zwar durch drei Punkte. Wir wollen eine Einheit sein, so wie es im Sommer war."

Nach einem Jahr voller exzellenter Spiele konnte er nicht durchgängig in guter Form sein.

Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic verteidigt seinen Kapitän Luka Modric

Fragezeichen tun sich aber ausgerechnet über dem besten Spieler des Turniers in Russland auf, der seit Juli seiner grandiosen Form mehr oder weniger hinterherläuft: Weltfußballer Luka Modric. "Ich habe keine Zweifel an Luka, er ist unser Anführer und wird ein hohes Niveau an den Tag legen. Nach einem Jahr voller exzellenter Spiele konnte er nicht durchgängig in guter Form sein", verteidigte Dalic seinen 33-jährigen Kapitän.

Zwei Siege als Kür für das große Ziel

Das Hauptziel des Mannes, der bei den "FIFA The Best"-Awards zum drittbesten Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, ist die Qualifikation für die EM 2020. Ein Ziel, das nicht nur, aber eben auch durch die Nations League zu erreichen und für seine Kroaten noch im Rahmen des Möglichen ist. Schlägt der Vizeweltmeister sowohl die Spanier als auch die Engländer, ist er Gruppensieger. Das ist für Dalic, Modric und Co. keine Pflicht, wäre im vielleicht denkwürdigsten Kalenderjahr der kroatischen Fußballgeschichte aber die Kür.

Kroatiens Kader für die Nations-League-Rückspiele


Torhüter: Lovre Kalinic (Gent), Dominik Livakovic (Zagreb) Karlo Letica (Brügge)
Abwehr: Domagoj Vida (Besiktas), Dejan Lovren (Liverpool), Sime Vrsaljko (Inter), Josip Pivaric (Kiew), Tin Jedvaj (Leverkusen), Matej Mitrovic (Brügge), Duje Caleta-Car (Marseille), Antonio Milic (Anderlecht)
Mittelfeld/Angriff: Luka Modric (Real), Ivan Rakitic (Barcelona), Mateo Kovacic (Chelsea), Milan Badelj (Lazio), Marcelo Brozovic (Inter), Filip Bradaric (Rijeka), Marko Rog (Napoli), Mario Pasalic (Atalanta), Ivan Perisic (Inter), Andrej Kramaric (Hoffenheim), Marko Pjaca (Florenz), Ante Rebic (Frankfurt), Nikola Vlasic (ZSKA Moskau), Josip Brekalo (Wolfsburg)

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