Nations League

Dänemarks Futsal-Elf gegen Slowakei: "Kaltes Bier? Sie haben sich eine ganze Bar verdient"

Dänemarks Notelf überrascht und sorgt für Ärger

"Kaltes Bier? Sie haben sich eine ganze Bar verdient"

Ungleiches Duell - in vielerlei Hinsicht: Rasmus Gaudin gegen Marek Hamsik.

Ungleiches Duell - in vielerlei Hinsicht: Rasmus Gaudin gegen Marek Hamsik. imago

Nachdem kein einziger tatsächlicher Nationalspieler mit dabei war, hatte man in Dänemark bereits das Schlimmste befürchtet. Aufgrund des Streiks wurden für das Testspiel in der Slowakei unter anderem sechs dänische Futsal-Spieler nominiert, dazu ein paar Halbprofis und Studenten. Dass diese Notelf am Mittwochabend nur 0:3 unterlag , war "verrückt", wie es Ersatztrainer und Ex-HSV-Profi John Jensen entzückt zusammenfasste.

Für ihn sei es die "schönste Niederlage in der Geschichte der dänischen Nationalmannschaft" gewesen, er und die Spieler hätten "nicht das Gefühl, dass wir diesen Kampf verloren haben". Der dänische Verband DBU, der noch immer keine Lösung für das ursächliche Problem gefunden hat, bedankte sich für die "ehrenvolle Niederlage", die beim US-Sender "ESPN" sogar als "Sieg der Moral" gefeiert wurde.

Der einzige Wunsch passt recht gut ins Gesamtbild

Verbandschef Jasper Möller erzählte später, er habe in der Kabine gefragt, was sich die Spieler und Studenten zur Belohnung wünschten: "Es war kaltes Bier." Möller gehorchte, auch wenn Trainer "Faxe" Jensen damit nicht ganz zufrieden war: "Sie haben sich eine ganze Bar verdient."

Ganz so begeistert vom "Fantasy-Team, das in einem surrealen Duell versuchte, eine Demütigung zu verhindern" ("Voetbal International"), war auf slowakischer Seite niemand. "Wir haben uns das anders vorgestellt", gestand Trainer Jan Kozak. "Nämlich, dass ein starkes Dänemark kommt, mit sehr guten Spielern. Das wäre eine große Herausforderung für uns gewesen. Leider war das jetzt nicht so."

"Dass ich mein Tor gegen einen Hallenfußball-Torwart geschossen habe..."

Albert Rusnak konnte sich nicht mal über sein Tor freuen: "Für die Zuschauer war das ein unattraktives Spiel. Allein schon, dass ich mein Tor gegen einen Hallenfußball-Torwart geschossen habe, sagt alles. Eine traurige Sache insgesamt." Eine traurige Sache, für die die Zuschauer immerhin nach Bekanntwerden des Streiks nur noch einen Euro hatten zahlen müssen.

Wie es für Dänemark nun weitergeht, ist noch immer nicht geklärt. Der Verband arbeite an einer Lösung, heißt es. "Ich bin optimistisch, und die Spieler sind es auch", erklärt Möller. "Wir reden miteinander, aber das sind keine Verhandlungen. Sie wollen spielen, und wir wollen auch, dass sie es tun." Vielleicht schon am Sonntag zum Nations-League-Auftakt gegen Wales (LIVE! ab 18 Uhr bei kicker und im Stream bei DAZN).

mkr