Die Niederlande, bei denen der Herthaner Dilrosun überraschend im Aufgebot stand, konnten mit einem Sieg den Abstieg Deutschlands bereits drei Tage vor dem direkten Duell besiegeln.
Frankreich, mit Stuttgarts Pavard in der Startelf und Gladbachs Torjäger Plea auf der Bank, hätte ein Punkt gereicht, um den Gruppensieg klarzumachen. Trainer Didier Deschamps musste allerdings auf die verletzten Weltmeister Pogba, Umtiti, Hernandez und Tolisso verzichten.
Oranje beginnt druckvoll
Die Niederlande begannen druckvoll und hatten nach zwei Minuten bereits die erste gute Chance des Spiels, Wijnaldum scheiterte jedoch an Lloris. Oranje hatte deutlich mehr Ballbesitz und drückte die Equipe Tricolore in deren Hälfte. Frankreich agierte zunächst sehr abwartend und ließ den Gegner erst einmal kommen. Ein Kopfball von Griezmann (10.) war lange Zeit die einzig nennenswerte Offensivaktion des Weltmeisters. Die Niederlande kombinierten bis zum Sechzehner derweil durchaus ansehnlich, ließen im letzten Drittel aber die Durchschlagskraft vermissen.
So spielte sich der erste Durchgang hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Für die bis dahin beste Chance des Spiels musste ein ruhender Ball herhalten: Ein Freistoß von Griezmann landete im Rückraum bei Pavard, dessen Schuss hauchdünn über den Querbalken rauschte (28.). Les Bleus gestalteten die Begegnung mit zunehmender Spieldauer etwas ausgeglichener, auch Oranje zog sich im Spiel gegen den Ball jedoch zurück und ließ nichts zu. Kurz vor der Pause fiel schließlich doch noch ein Tor: N’Zonzi verlängerte einen hohen Ball in den Sechzehner unglücklich auf Babel, der zunächst an Lloris scheiterte. Der Abpraller landete aber bei Wijnaldum, der zum 1:0 für die Elftal abstaubte (44.).
Niederlande haben Lust - Frankreich harmlos
Nach dem Seitenwechsel ruhte sich Oranje nicht auf seiner Führung aus, sondern suchte weiter den Weg nach vorne. Frankreich stand im Vergleich zum ersten Durchgang zwar etwas höher, kam aber einfach nicht gefährlich zum Abschluss. Das lag auch daran, dass die Niederlande die Kugel nach Ballverlusten immer wieder schnell zurückeroberten. So war die Elf von Ronald Koeman einem zweiten Treffer deutlich näher als die Equipe Tricolore dem Ausgleich: Zunächst köpfte van Dijk nach einer Ecke knapp über den Querbalken (60.), ehe Dumfries binnen weniger Sekunden zweimal aus spitzem Winkel an Lloris scheiterte (63.).
Deschamps reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte Sissoko und Dembelé (für Matuidi und Giroud). Am Geschehen auf dem Platz änderte das aber wenig, denn Chancen hatten weiter nur die Niederlande. Depay fand seinen Meister sowohl bei einem Freistoß (73.) als auch nach einem Konter (75.) in Lloris. Auch in der Schlussphase schaffte es Frankreich nie, wirklich Druck zu entfachen. Oranje suchte derweil immer wieder den Weg nach vorne und setzte in der Nachspielzeit sogar noch einen drauf: Nach einem Foul von Sissoko im Sechzehner an de Jong zeigte Schiedsrichter Anthony Taylor auf den Punkt. Depay chippte den Ball frech in die Tormitte zum 2:0 für die Niederlande.
Das war gleichzeitig der Endstand, der den Abstieg Deutschlands besiegelte. Frankreich verpasste es derweil, den Gruppensieg perfekt zu machen. Oranje könnte bereits mit einem Unentschieden gegen die DFB-Elf am Montag (20.45 Uhr) in Gelsenkirchen am Weltmeister vorbeiziehen.