Dabei hatten die Isländer den besseren Start erwischt. Die Gastgeber setzten auf schnelles Umschaltspiel und vertikale Pässe, um sich dem belgischen Tor anzunähern. Vor allem der Ex-Kaiserslauterer Bödvarsson tat sich in den Anfangsminuten als umtriebiger Störfaktor hervor. Der beim FC Reading unter Vertrag stehende Stürmer hätte beinahe die zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Führung der Isländer eingeleitet, doch nach seiner flachen Flanke schob Sigurdsson den Ball am rechten Pfosten vorbei (14.).
Belgien übernimmt die Kontrolle
Auf die Belgier, bei denen Dortmunds Witsel in der Startformation stand, wirkte diese Chance wie ein kleiner Weckruf. Denn der ohnehin auf Dominanz und Ballbesitz ausgerichtete WM-Dritte übernahm spätestens jetzt das Kommando, drängte Island phasenweise weit zurück und lauerte auf Lücken in der engmaschigen Abwehr. Lukaku schaltete bei einer technisch anspruchsvollen Außenrist-Flanke von Mertens noch zu langsam und kam einen Schritt zu spät (20.). Neun Minuten später bereitete eine ähnliche Situation den Weg zum 1:0 für die in Gelb spielenden Belgier: Ingason zog derart heftig an Lukakus Trikot, dass dieser die Hereingabe trotz aussichtsreicher Position nicht richtig verwerten konnte. Schiedsrichter Sergei Karasev zeigte sofort auf den Punkt. Eden Hazard verwandelte den fälligen Strafstoß souverän (29.).
Keine zwei Minuten später klingelte es schon wieder im Tor: Kompanys Kopfball nach einer Ecke wehrte Halldorsson unglücklich nach vorne ab. Lukaku nahm den freien Ball direkt und schoss ihn über die Linie zum 2:0 (31.).
Tabelle:
Meunier trifft den Pfosten, Lukaku macht alles klar
Bis zur Pause passierte nicht mehr viel. Nach dem Seitenwechsel verzeichnete wieder Island in Person von Bödvarsson den ersten Vorstoß, seinen scharfen Querpass fing aber Courtois ab. Dann zeigte erneut Belgien den größeren Offensivdrang, Meunier (59.) und Mertens, der den Pfosten traf (63.), ließen einen höheren Vorsprung liegen. Auf der Gegenseite verhinderte Courtois den Einschlag nach einem Sigurdsson-Distanzschuss mit einer sehenswerten Flugparade (70.), ehe Lukaku nach flacher Mertens-Flanke spielend leicht zum 3:0-Endstand traf (82.).
Danach plätscherte die Partie aus. Belgien, das in Sachen Torschüsse (20:4), Ballbesitz (70 Prozent) und Zweikampfquote (52 Prozent) die Nase vorne und auch deutlich mehr Pässe (703:252) gespielt hatte, ließ nichts mehr anbrennen und fuhr somit einen letztlich verdienten 3:0-Sieg ein.