Es sollte Mannschaft und den russischen Fans noch einmal Schwung und Zuversicht geben, doch das Testspiel zwischen Russland und der Türkei endete mit Ernüchterung aufseiten der WM-Gastgeber - trotz mutmachender Worte auf Spruchbannern der russischen Fans. Im ZSKA-Stadion, das nicht zu den zwölf Austragungsorten der Weltmeisterschaft gehört, stand es lange Zeit 0:0, dann nutzten die Gastgeber einen kapitalen Fehler von Freiburgs Verteidiger Caglar Söyüncü: Der umworbene Defensivmann spielte links vom eigenen Strafraum einen halbdiagonalen Pass in Richtung Strafraumgrenze. Dort wurde das Zuspiel jedoch abgefangen und landete über Umwege bei Alexander Samedov, dessen Schuss aus spitzem Winkel im Kasten landete (35.).
Mit entsprechendem Applaus wurde die russische Elf in die Halbzeitpause verabschiedet. Nach Wiederanpfiff hielt die Freude allerdings nicht lange. Denn in der 59. Minute glichen die Gäste aus. Nach einem Abschlag verschätzte sich die russische Hintermannschaft, weshalb Wolfsburg Yunus Malli frei auf das Tor zustürmen konnte. Zwar konnte der Offensivmann wenige Meter vor dem Strafraum fast noch gestellt werden, doch dieser schlenzte den Ball technisch stark ins linke Eck zum 1:1.
Russland, das am Donnerstag in einer Woche das Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien bestreitet, hat damit in den vergangenen sieben Länderspielen keinen Sieg einfahren können. Gegen Österreich (0:1), Frankreich (1:3), Brasilien (0:3) und Argentinien (0:1) setzte es Niederlagen. Gegen Spanien (3:3) und den Iran (1:1) spielte Russland Remis. Der letzte Sieg datiert vom 7. Oktober 2017, als die Sbornaja 4:2 gegen Südkorea gewann. "Von der Qualität her war es ein Schritt nach vorne im Vergleich mit dem Österreich-Spiel. Wir müssen noch an Nuancen arbeiten", sagte Nationaltrainer Stanislav Cherchesov.