Europa League

Zenit-Bayern: Spanische Justiz ermittelt

Bestechungsverdacht im UEFA-Cup-Halbfinale

Zenit-Bayern: Spanische Justiz ermittelt

Das Gericht dürfe aber zu laufenden Ermittlungen keine Einzelheiten bekanntgeben. Das 0:4 am 1. Mai bei Zenit St. Petersburg war die höchste Münchner Niederlage im Europapokal seit 31 Jahren.

Der deutsche Rekordmeister Bayern München hat abwartend auf Ermittlungen der spanischen Justiz wegen des Verdachts einer möglichen Bestechung im UEFA-Pokal-Halbfinale gegen Zenit St. Petersburg reagiert. "Dem FC Bayern München ist dieser Verdacht ebenso wenig bekannt wie der Münchner Staatsanwaltschaft. Wir werden versuchen, jegliche etwaige Information zu diesem Vorgang zu erhalten", übermittelte der Klub am Mittwoch in einer schriftlichen Stellungnahme.

Auch die UEFA kündigte Ermittlungen an. "Wenn es derartige Gerüchte gibt, dann nehmen sich die Mitglieder der Disziplinarkommission der Sache an und wir werden sehr genau hinschauen", sagte Mediendirektor William Gaillard.

Die Madrider Zeitungen "El País" und "ABC" berichteten in ihren Mittwoch-Ausgaben, der Verdacht der spanischen Justiz stütze sich auf abgehörte Telefongespräche von russischen Mafia-Bossen in Spanien.

Der in Spanien festgenommene Gennadi Petrov, der als der Chef einer der einflussreichsten Mafia-Clans in Russland gilt, soll nach Madrider Presseberichten in einem abgehörten Telefongespräch damit geprahlt haben, für das Weiterkommen der Zenit-Fußballer gesorgt zu haben.

Die Verantwortlichen von Zenit wiesen die Verdächtigungen am Mittwochabend weit von sich: "Wer die Spiele sah, weiß, dass es eine ehrliche und kompromisslose Auseinandersetzung war", sagte ein Vereinssprecher am Mittwoch nach Angaben von Medien in Moskau. Der Vorwurf sei respektlos sowohl gegenüber Zenit, als auch gegen Bayern. "Zur Zeit prüfen Juristen die Artikel der spanischen Presse. Danach werden wir über eine Klage zum Schutz unseres guten Rufes entscheiden", sagte der Sprecher.