Bundesliga

"Wir kriegen eine Supermannschaft"

Bayern: Manager Uli Hoeneß über die Zukunft

"Wir kriegen eine Supermannschaft"

Gestern Morgen, kurz vor acht, war Ottmar Hitzfeld wieder zu Hause. Und wird doch schnell wieder verreisen, denn jetzt ist Urlaub; für ihn, den Trainer, sowie für die nicht bei der EURO im Einsatz diverser Länder befindlichen Nationalspieler. Dieser Rest hatte am Samstag Abend die Dienstreise nach Shanghai und Bangkok mit einem 2:1- Sieg über Thailands Nationalelf vollendet. Beide Treffer erzielte Michael Wiesinger.

Beste Werbung in eigener Sache für den in der vergangenen Saison nicht immer glücklichen Spieler mit der Nummer 6? Um sich für einen anderen Klub interessant zu machen (wo die Frankfurter Eintracht doch angeblich schon an ihn denkt)?

"Nein!" sagen der Trainer, Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge sowie Uli Hoeneß. Der Manager stellt klar: "Wir reden nicht über Abgänge, sondern über Neuzugänge." Dazu werde weiterhin der Markt beobachtet, zusätzliche (Millionen-) Investitionen hängen vom Angebot ab.

Die Dringlichkeit, einen weiteren Abwehrspieler zu holen, wird dabei verschieden gewertet. Für den sich nach Liverpool verändernden Defensivallrounder Markus Babbel "brauchen wir schon noch einen", meint Oliver Kahn, der Torwart. Hoeneß hingegen sagt, dass auch das jetzige Personal reiche; deshalb: "Wir haben Sforza und Sagnol geholt, außerdem hat sich Andersson gut gemacht." Obendrein sei da noch Kuffour, den Hoeneß hoch schätzt: "Recht viel bessere als den gibt es in Europa nicht". Also: "Den müssen wir aufbauen."

Überhaupt meint der Manager, dass sich alle Spieler des FC Bayern fußballerisch steigern würden, er nennt stellvertretend Zickler, Santa Cruz oder Elber und behauptet: "Keiner unserer Spieler wird schlechter." Somit werde die Qualität insgesamt angehoben, so der Manager: "Wir werden jedes Jahr ein bisschen besser." Da in der abgelaufenen Saison bereits das Double gelang und der FC Bayern laut Sportchef Rummenigge "die mit Abstand beste Vereinsmannschaft in Europa" stellte, folgert Hoeneß: "Wir kriegen eine Supermannschaft; die beste, die wir je hatten."

Falls sich diese Einschätzung nicht bewahrheitet, kann der FC Bayern noch immer sein Personal qualitativ aufstocken, das Geld liegt bereit. In jedem Fall gibt Rummenigge zwei Ziele aus: Platz zwei in der kontinentalen Fünfjahreswertung hinter Juventus Turin soll verteidigt werden, "und wir werden immer versuchen, die Champions League zu gewinnen".

Karlheinz Wild