Europa League

Bradley taucht auf - Chikhaoui schwach

Hamburg: Atouba nun "aufgetaucht"

Bradley taucht auf - Chikhaoui schwach

Chikhaoui gegen Masilela (li.)

Ein Meister seines Faches: Zürichs Youssine Chikhaoui, hier beim Afrika-Cup mit Tunesien gegen Südafrika. imago

Möglicherweise spielt der HSV dort auch gegen seine Zukunft, denn beim Tabellendritten der Super-League agiert einer der umworbensten Akteure Europas: Yassine Chikhaoui, Allesmacher beim FC Zürich, als neuer Zidane gehandelt. Der Tunesier, dies ist kein Geheimnis, steht auch auf der Liste der potenziellen Nachfolger Rafael van der Vaarts. "Hohe individuelle Qualität, sehr kreativ und unberechenbar", sagt Dietmar Beiersdorfer über den torgefährlichen Mittelfeldmann, in 16 Ligaspielen an 16 Toren direkt beteiligt.

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Dass der 21-jährige Nordafrikaner in den Planspielen der Hanseaten eine nicht unwesentliche Rolle spielt, darf angenommen werden. Bestätigt hat dies nun der gesprächige Manager Chikhaouis. "Yassine will und wird im Sommer in die Bundesliga wechseln", sagte Carlos Fleischmann über die Pläne seines Klienten, der mit einer Ablösesumme von etwa zehn Millionen Euro gehandelt wird. Laut Fleischmann kommen nur drei deutsche Klubs in Frage: neben dem HSV noch Bayern und Bremen.

Beim klaren 3:1-Sieg der Hanseaten in Zürich brachte Chikhaoui allerdigs fast kein Bein auf den Boden und wurde eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt. Im Spiel hatte er nur eine Szene, als er Mitte der ersten Halbzeit in aussichtsreicher Position von HSV-Abwehrchef Mathijsen abgegrätscht wurde.

Bradley gegen Magnin

Für die USA (im Bild gegen den Schweizer Magnin, li.) und Heerenveen aktiv: Michael Bradley. imago

Für HSV-Manager Beiersdorfer, der wegen eines Rückenleidens am Mittwoch nicht mit nach Zürich flog, voraussichtlich erst heute nachkommt, ist dieses Thema "momentan nicht so heiß". Vielleicht gibt er diese Einschätzung ab, weil inzwischen ein ganz anderer Name gehandelt wird, wie aus den Niederlanden bekannt wurde: Michael Bradley, 20 Jahre jung, Amerikaner, Sohn des US-Nationaltrainers Bob Bradley, beim Überraschungsteam Heerenveen die prägende Gestalt. "Wir kennen ihn", sagt Beiersdorfer nur über den Profi, der als "neuer van der Vaart" gefeiert wird. Mehr Teamspieler als der echte, gilt Bradley (bis 2009 unter Vertrag) als begnadeter Spielgestalter mit Torjägerqualitäten: 13 Treffer in 23 Spielen gelten als Beleg.

Atouba verspätet zurück

Zukunftsmusik für die Norddeutschen, die jedoch am Mittwoch erst einmal von der Gegenwart wieder eingeholt wurden. Erneute Aufregung um den "Luftikus" Thimothee Atouba, der als "verschollen" galt. Vereinbart war, dass der Afrika-Cup-Teilnehmer direkt nach Zürich kommt, doch der Kameruner tauchte bis Mittwochabend nicht im Teamquartier auf. Atouba kehrte erst am Donnerstag zurück, ihm droht somit erneut Ärger mit dem Disziplinfanatiker Huub Stevens. Eine Geldstrafe und eventuell eine vereinsinterne Sperre können nicht ausgeschlossen werden.

H. G. Klemm