Timothee Atouba (l.) muss im Januar zum Afrika-Cup. Trainer Stevens bereiten die Abstellungen Probleme. imago
Die Spieler verstehen die Worte vor einer Partie, die auf dem Papier nahezu bedeutungslos ist, da es für beide nicht mehr ums Weiterkommen, sondern einzig um Platz eins in der Gruppe geht. Vincent Kompany sagt: "Unser Trainer packt genau im richtigen Moment noch mal eine Schippe drauf, damit ja keiner zu früh in Urlaubsstimmung kommt." Die fände Bastian Reinhardt auch nicht angemessen: "Wir haben ein tolles Jahr hinter uns. Dass wir das mit einem UEFA-Cup-Auftritt zu Hause abschließen können, ist doch das Schönste, was es gibt." Den sportlichen Wert ordnet der Verteidiger zudem wie sein Trainer ein: "Wir wollen Erster werden, damit wir nicht gleich in der nächsten Runde auf einen Champions-League-Teilnehmer treffen." Die internationale Reife hat der HSV bereits nachgewiesen in dieser Saison. Inklusive der ersten Runde wurden alle fünf Partien gewonnen, dabei 10:1 Tore erzielt. "Wir wollten unbedingt im Europacup spielen - zeigen, dass wir nach dem Umweg über den UI-Cup zu Recht dabei sind, ist unser Ansporn", sagt Nigel de Jong. Stevens wird keinen Leistungsträger schonen und stellt klar: "Wir spielen mit der besten und fittesten Elf. Wir wollen vor ausverkauftem Haus auch unseren Fans etwas zurückgeben."
Wie es danach weitergeht, ist klar festgelegt: Bis zum Abflug ins Dubai-Trainingslager am 7.Januar gibt Stevens seinen Profis frei, bittet sie am Morgen des Flugtages noch zum Auftakt an der Arena. Hamburgs Afrika-Cup-Teilnehmer sind dann schon unterwegs. "Für sie gibt es einen Extraplan, sie machen schon am 5. Januar einen Fitness-Test", verrät der Coach, ohne zu wissen, wen er tatsächlich alles abstellen muss. Collin Benjamin (Namibia), Thimothee Atouba (Kamerun) und Mohamed Zidan (Ägypten) sind sicher dabei, Guy Demel steht zumindest im vorläufigen Aufgebot der Elfenbeinküste, der endgültige Kader wird hier am 2. Januar benannt. Fährt auch Demel, wären zum Rückrundenstart drei Außenverteidiger unterwegs. Klar ist deshalb, dass Sportchef Dietmar Beiersdorfer für die Position im Winter nachrüstet. Auch, wenn Juan Pablo Sorin zurückkehrt. Nach Knie-OP glaubt Stevens an das Comeback des Argentiniers. "Aber es ist fraglich, ob er schon zum Auftakt wieder so weit ist."
Sebastian Wolff
