Europa League

Abraham: "Ich hoffe, dass Seferovic keinen Sahnetag erwischt"

Kapitän freut sich auf das Aufeinandertreffen

Abraham: "Ich hoffe, dass Seferovic keinen Sahnetag erwischt"

Gute Freunde, aber am Donnerstag Rivalen: David Abraham und der Ex-Frankfurter Haris Seferovic (li.).

Gute Freunde, aber am Donnerstag Rivalen: David Abraham und der Ex-Frankfurter Haris Seferovic (li.). imago

Im Januar hatte Abraham zwar die Vorbereitung in Florida absolviert, seit dem 2:2 in Bremen am 19. Spieltag war er wegen Wadenproblemen aber erneut ausgefallen. Durch die Winter-Zugänge Martin Hinteregger und Almamy Touré machte sich die Zwangspause des Routiniers in der Rückrunde allerdings nicht so sehr bemerkbar wie noch in der Hinrunde. Die Defensive präsentierte sich auch ohne den Kapitän meist sattelfest.

Gleichwohl kann die Eintracht von Abrahams Rückkehr nur profitieren, auf Schalke gewann der Argentinier 91 Prozent seiner Zweikämpfe. "Ich bin sehr froh, wieder fit zu sein. Es war ein überragendes Gefühl, auf dem Platz zu stehen. Auch nach dem Spiel hatte ich ein gutes Gefühl", berichtete Abraham am Montag. Der 32-Jährige fiebert dem Hinspiel im Europa-League-Viertelfinale bei Benfica Lissabon wie alle anderen Spieler, Mitarbeiter und Fans entgegen: "Die Siegesserie tut uns enorm gut, wir fliegen mit großem Selbstbewusstsein und großer Vorfreude nach Lissabon. Das ist ein sehr wichtiges und großes Spiel für uns."

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Europa League - Viertelfinale
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Abraham ist aufgrund seiner Schnelligkeit und Zweikampfstärke auf alle Fälle eine ernsthafte Option für die erste Elf. Im Estadio da Luz hat er sogar bereits einmal gespielt: Mit dem FC Basel holte er 2011/12 in der Champions League bei Benfica einen Zähler (1:1); der Ex-Frankfurter Benjamin Huggel traf seinerzeit übrigens für die Schweizer.

Er wird vor Motivation nur so strotzen.

David Abraham über Haris Seferovic

War Benfica damals mit Stars wie Axel Witsel oder Nemanja Matic bestückt, bekommt es die Eintracht nun nicht nur mit dem portugiesischen Ausnahmetalent Joao Felix zu tun, sondern auch mit Haris Seferovic. Frankfurts Ex-Stürmer erzielte in dieser Saison bereits 18 Tore in der Liga, in der Europa League und der Champions League traf er je einmal. "Es ist unangenehm und schwer, gegen Haris zu spielen. Er wird vor Motivation nur so strotzen, auf dem Platz ist er ein ausdrucksstarker Spieler mit viel Persönlichkeit", schwärmt Abraham. Mit dem Schweizer Nationalspieler sei er noch immer befreundet und stehe regelmäßig in Kontakt, erzählt der Verteidiger und betont: "Ich freue mich auf das Wiedersehen, unsere Freundschaft muss allerdings für 90 Minuten ruhen. Ich hoffe, dass Haris gegen uns keinen Sahnetag erwischt..."

"Nicht alles Gold" gegen Schalke

Sollte sich Trainer Adi Hütter für Abraham in der Innenverteidigung entscheiden, könnte der eisenharte Verteidiger selbst dazu beitragen, seinen Kumpel in die Schranken zu verweisen. Ein Wiedersehen mit Benfica und Seferovic könnte es auch kommende Saison eine Etage höher geben, in der Champions League. "Die Mannschaft hangelt sich von Dreier zu Dreier und beißt sich oben fest. Wir schauen nur noch nach oben", bekräftigt Abraham. Die Mängel im Spiel bei Schalke 04 - zu viele einfache Ballverluste, zu wenig Struktur im Angriffsspiel - sind aber natürlich auch ihm nicht verborgen geblieben: "Es war nicht alles Gold, uns ist bewusst, dass einige Dinge noch korrigiert werden müssen. Aber das treibt die Mannschaft an, wir wollen uns stetig verbessern, der Wille ist da."

Haller & Co.: Personal-Entscheidungen fallen kurzfristig

Weiterhin offen ist, welches Personal Hütter am Donnerstagabend im Estadio da Luz zur Verfügung stehen wird. Am Montag trainierten Mijat Gacinovic (Fersenprobleme) und Sebastian Rode (Wadenprobleme) individuell auf dem Platz, Sebastien Haller (Bauchmuskelprobleme) blieb in den Katakomben der Arena. Auch Martin Hinteregger fehlte bei der eher regenerativen Übungseinheit auf dem Platz. Die Entscheidung, wer gegen Benfica tatsächlich spielen kann, fällt wahrscheinlich erst kurzfristig.

Julian Franzke