Europa League

Rund ums Inter-Rückspiel: Eintracht Frankfurt zeigt der UEFA die Rote Karte

Hütter wird rund um das Spiel schweigen

Eintracht zeigt der UEFA die Rote Karte

In Mailand nicht an der Seitenlinie: Adi Hütter.

In Mailand nicht an der Seitenlinie: Adi Hütter. imago

Seinen vorerst letzten öffentlichen Auftritt hatte Hütter bei einer Diskussionsrunde mit Andreas Möller auf dem Frühjahrsempfang der Eintracht, der am Dienstagabend im Frankfurter Palmengarten stattfand. An den Pressekonferenzen vor und nach dem Spiel bei Inter Mailand wird statt Hütter sein Co-Trainer Peintinger teilnehmen, auch vor die TV-Kameras wird Hütter nicht treten.

Damit zeigt die Eintracht der UEFA die Rote Karte - der Verband hatte sich gewünscht, dass der Cheftrainer trotz seiner Sperre sämtliche Medientermine wahrnimmt. Die TV-Rechteinhaber, die viel Geld für die Übertragungen der Europa League zahlen, werden nicht begeistert sein, dass ihnen Hütter im bislang größten Spiel dieser Saison nicht zur Verfügung steht.

"Ich hätte mir das sparen können, aber ich wollte zeigen, dass ich auch mal Fußball gespielt habe"

Doch die Eintracht handelt nur konsequent, nachdem ihr Coach für den Tritt gegen eine Plastikflasche im Hinspiel auf die Tribüne geschickt worden war und für das Rückspiel gesperrt wurde. Auf dem Frühjahrsempfang äußerte sich Hütter noch einmal ausführlich zu diesem Thema. "Es ist natürlich bitter, dass ich in diesem Stadion, in dem ich vor 25 Jahren mit Salzburg das UEFA-Cup-Finale gegen Inter gespielt habe (0:1; 0:1, Anm. d. Red.), das Spiel von der Tribüne aus beobachten muss. Selber schuld", sagte Hütter.

Mit einem Schmunzeln fügte er hinzu: "Bruno Hübner hat es super gesagt: Im Endeffekt hätte man den strafen müssen, der die Flasche dort hingestellt hat. Ich hätte mir das sparen können, aber ich wollte zeigen, dass ich auch mal Fußball gespielt habe - der Schiedsrichter hat das ein bisschen anders gesehen. Das tut mir natürlich weh. Die Bilder haben mir selber nicht gefallen. Trotz allem habe ich niemanden verletzt und beleidigt, die Strafe empfinde ich schon als sehr hart."

Die Leute, die solche Urteile fällen, haben nie auf dem Fußballplatz gestanden. Das sind Bürohengste, die keine Ahnung vom Sport haben.

Uli Stein

Frankfurts Ex-Keeper Uli Stein hat zu der Sperre eine klare Meinung. Am Rande des Frühjahrsempfangs sagte er: "Das ist schon ein Witz. Die Leute, die solche Urteile fällen, haben nie auf dem Fußballplatz gestanden. Das sind Bürohengste, die keine Ahnung vom Sport haben. Es ist schon traurig, dass solche Urteile überhaupt rechtskräftig sind. Normalerweise musst du die alle in die Wüste schicken."

Vor die Medien treten wird Hütter erst wieder am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am kommenden Sonntag.

Julian Franzke