Europa League

Zu langsam, zu hektisch: Bayers nächste Pokal-Enttäuschung

Spieler und Trainer üben Selbstkritik

Zu langsam, zu hektisch: Bayers nächste Pokal-Enttäuschung

Wieder vorzeitig raus: Kai Havertz, Kevin Volland und Julian Brandt verabschiedeten sich gegen Krasnodar aus der Europa League.

Wieder vorzeitig raus: Kai Havertz, Kevin Volland und Julian Brandt verabschiedeten sich gegen Krasnodar aus der Europa League. imago

"Für uns ist es eine enorm bittere Niederlage", erklärte Kapitän Kevin Volland. "Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht. Das tut weh." Nicht das beste Spiel, da waren sich im Bayer-Lager alle einig. An die Vorstellungen in der Bundesliga, in der Leverkusen die letzten vier Partien gewann und teilweise berauschenden Offensivfußball zelebrierte, konnte Bayer 04 am Donnerstagabend gegen clevere Russen kaum anknüpfen.

"Wir sind zu Recht ausgeschieden, weil wir heute schlecht gespielt haben", bewertete Trainer Peter Bosz. Auch Rechtsverteidiger Mitchell Weiser fand das Leverkusener Ausscheiden "nicht unverdient". So knapp diese Aussagen ausfielen, so vielfältig erläuterten die Protagonisten die Gründe für den europäischen K.o. "Wir haben mit und gegen den Ball nicht gut agiert, vor allem in der ersten Hälfte", befand Bosz. Nach dem Seitenwechsel bestimmte sein Team zwar das Spiel, kam aber nur selten in klare Abschlusssituationen - etwas, das Leverkusen in der Liga zuletzt eigentlich ausgezeichnet hatte.

Trainersteckbrief Bosz
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"Das Problem war heute, dass wir vor dem Tor nicht gefährlich waren. Es gab keine deutlichen Chancen von uns", sagte Weiser. Die Gründe dafür? "Wir waren zu langsam und sind nicht hinter die Kette gekommen", erklärte Volland, Keeper Hradecky ergänzte: "Es war viel zu viel Hektik im Spiel." Mit zwei herausragenden Paraden im ersten Durchgang hatte Hradecky seine Farben auf Kurs Verlängerung gehalten, beim vorentscheidenden Freistoßtreffer durch Shapi Suleymanov in der Schlussphase war der Finne dann chancenlos.

Bosz findet harte Worte: "Mir hat nichts gefallen"

Dass es die einzige gefährliche Aktion der körperlich abbauenden Russen im zweiten Durchgang war, dass Julian Baumgartlinger in der Entstehung des Freistoßes ein unnötiger Ballverlust unterlaufen war, dass Kevin Volland in der Nachspielzeit noch ein zumindest möglicher Elfmeter verwehrt wurde - für Bosz alles Makulatur. "Wir sind nicht deshalb ausgeschieden, sondern weil wir nicht gut genug waren", so der Niederländer bei "DAZN". Keine Ausreden - und keine positiven Worte für die eigene Mannschaft: "Heute hat mir nichts gefallen. Ich habe dafür keine Erklärung."

Für Leverkusen besonders bitter: Gerade in der Europa League hatte sich der Verein viel vorgenommen. Ambitionen, die nun früh begraben werden müssen. Bleibt noch die Bundesliga - und für Bosz die Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) tritt Bayer 04 bei Borussia Dortmund an und wird hoffen, dass die Mannschaft dann wieder ihr Liga-Gesicht aufsetzt.

mib