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Europa League - Seaman, Lehmann, Achtelfinale: Arsenal im Europapokal

Letzter Titel vor 25 Jahren

Seaman, Lehmann, Achtelfinale: Arsenal im Europapokal

Pleiten, Pech und Pannen: International hat der FC Arsenal schon so manches Tal durchschritten.

Pleiten, Pech und Pannen: International hat der FC Arsenal schon so manches Tal durchschritten. imago (3)

"B.A.T.E. - Beat Arsenal Thursday Evening": Twitter ließ mit der entsprechenden Häme (BATE - Arsenal am Donnerstagabend besiegt) nicht lange auf sich warten, nachdem die Mannschaft von Unai Emery das Hinspiel des Sechzehntelfinals der Europa League 0:1 bei BATE Baryssau verloren hatte. Sicherlich keine Runde und keine Paarung, die die Gunners komplett ernst genommen hatten, gleichwohl aber eine, in der man als Favorit fast nur schlecht aussehen kann - wie es für die Nordlondoner (ein weiteres Mal) eintreten könnte.

Ich bin zufrieden, weil wir gearbeitet und es versucht haben.

Arsenal-Trainer Unai Emery nach der 0:1-Niederlage in Baryssau

"Ich bin zufrieden, weil wir gearbeitet und es versucht haben", gab Emery nach der Niederlage zu Protokoll. Aussagen, die man für gewöhnlich aus den Lagern von unterlegenen Außenseitern vernimmt. Natürlich backt der FC Arsenal inzwischen kleinere Brötchen, als es noch in den besten Jahren unter Langzeit-Trainer Arsene Wenger der Fall gewesen ist. Trotz wie so oft schönen fußballerischen Ansätzen und einer zwischenzeitlichen "Ungeschlagen-Serie" von 22 Spielen unter Nachfolger Emery. Nationale Größen wie Manchester City oder der FC Liverpool sind nicht greifbar.

Auch Rivale Tottenham ist enteilt

Zu dieser Spitzengruppe zählt mittlerweile sogar der große Rivale Tottenham, den die Gunners trotz diverser Formkrisen lange Zeit immer irgendwie hinter sich lassen konnten. Die seit geraumer Zeit aufstrebenden Spurs stehen nach dem 3:0-Hinspiel-Erfolg über Borussia Dortmund mit einem Bein im Champions-League-Viertelfinale. In dem Wettbewerb, für den sich Arsenal in den letzten beiden Jahren nicht einmal mehr qualifizierte.

Selbst in den Jahren zwischen 1998 und 2005, als die Kanoniere unter Wenger fußballerische Trends vorgaben und achtmal hintereinander entweder englischer Meister oder Vizemeister wurden, sprangen nur zwei Viertelfinal-Teilnahmen in der Champions League heraus. Zweimal scheiterte Arsenal sogar in der CL-Gruppenphase, wodurch man immerhin das UEFA-Cup-Finale 2000 erreichte - das gegen Galatasaray Istanbul aber verlor. So wie das Champions-League-Finale 2006, das, kurz bevor es mit dem Traditionsverein langsam aber stetig bergab ging, gegen den FC Barcelona verspielt wurde. Wegweisend war eine Notbremse Jens Lehmanns, der als Gunners-Keeper bereits nach 18 Zeigerumdrehungen des Feldes verwiesen wurde und seine Farben über 70 Minuten in Unterzahl zurückließ.

Barça und Bayern ziehen die Grenze

Auch durch ein gewisses Los-Pech, das man den Nordlondonern zugestehen muss, zeigten allen voran der FC Barcelona und der FC Bayern München in den Folgejahren auf, dass die fußballerisch überholte Wenger-Truppe im Konzert der Großen nur noch eine sehr kleine Geige spielte. Zwischen 2011 und 2017 schied Arsenal siebenmal hintereinander - meist sang-, klang- und chancenlos - im CL-Achtelfinale aus.

So sehen Sieger aus: 1994 gewannen die Gunners den Europapokal der Pokalsieger. imago

Die Königsklasse: noch nie wirkliches Arsenal-Terrain. Den ganz großen Triumph gab es dort nie. 1970 gewann Arsenal den Messestädte-Pokal, den legitimen Vorgänger des UEFA-Cups und der heutigen Europa League. 1994 stemmten Tony Adams, Ian Wright und Co. nach dem Final-Sieg über die AC Parma den inzwischen eingestampften Europapokal der Pokalsieger. Die einzigen beiden nennenswerten Erfolge, die Englands Rekord-Pokalsieger international vorzuweisen hat. Rekordmeister waren und sind seit langem andere, für die ganz großen Titel schien und scheint es in Highbury und im Emirates meist nicht zu reichen.

Seaman - und die harte Realität

Aber auch in den "kleineren" Wettbewerben standen sich die Gunners oftmals selbst im Weg: Nur eine Saison nach 1994 erreichte Arsenal erneut das Endspiel um den Europapokal der Pokalsieger. Als haushoher Favorit unterlag man Real Saragossa, übrigens ebenfalls nach einem kapitalen Torwart-Bock: David Seaman ließ einen 45-Meter-Schuss gewähren, unter dem sein Ruf - wie auch die Endspiel-Reputation seines Vereins - noch heute leidet.

Sicherlich reißt sich in der englischen Hauptstadt auch bei Emery, Aubameyang und Co. nicht jeder um den "nur" zweitgrößten Europapokal, in dem in der Vorsaison im Halbfinale gegen den späteren Titelträger Atletico Madrid relativ deutlich Endstation war. Die Realität ist aber - und das nicht zum ersten Mal -, dass es beim FC Arsenal im Moment für mehr einfach nicht reicht.

nba

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