Europa League

Stürmische Eintracht: Frankfurts Trainer Adi Hütter hat ein Luxusproblem

Frankfurt: Russ möchte unbedingt Erster werden

Stürmische Eintracht: Hütters Luxusproblem

Kann sich derzeit auf seine Stürmer verlassen, Frankfurts Trainer Adi Hütter mit Ante Rebic.

Kann sich derzeit auf seine Stürmer verlassen, Frankfurts Trainer Adi Hütter mit Ante Rebic. imago

"Es kann nicht immer so laufen wie gegen Hannover oder Düsseldorf", zeigte Marco Russ Verständnis dafür: "Die Stürmer arbeiten eine Menge und bringen eine Menge Speed im Spiel gegen den Ball auf. Dass sie dann mal in der ein oder anderen Situation im Abschluss nicht voll fokussiert sind, ist auch klar." Neun Chancen waren es am Ende, die meisten davon hochkarätig.

Ein kleiner Malus angesichts der derzeitigen Offensivpower, zumal Sebastien Haller mit einem Treffer und der Vorlage zu Filip Kostics Führungstreffer dennoch an zwei Toren beteiligt war und Ante Rebic erneut für viel Wirbel sorgte. "Die beiden haben es heute sehr, sehr gut gemacht", lobte auch Trainer Adi Hütter, der sich den Luxus erlauben konnte, Luka Jovic nach seinem Fünfer-Pack gegen Fortuna Düsseldorf am vergangenen Freitag bis kurz vor Schluss auf der Bank zu lassen. "Er ist ein junger Spieler, dem ich auch die Zeit geben möchte, solche Abende zu verkraften", erklärte der Österreicher: "Wir haben das besprochen und mit welcher Bescheidenheit und Professionalität er es aufgenommen hat, hat mir unglaublich gefallen. Heute haben wir ihn nicht gebraucht, in anderen Spielen werden wir ihn wieder brauchen."

Spielersteckbrief Haller
Haller

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Spielersteckbrief Rebic
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Spielersteckbrief Russ
Russ

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Europa League - Gruppenphase, 3. Spieltag
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Hütter und die Qual der Wahl: "Das ist häufig eine Gefühlssache"

Die hochwertige Dichte in der Frankfurter Offensive beeindruckt weiterhin - selbst den erfahrenen Russ: "Was Qualität, Power und Athletik, eigentlich alles angeht, habe ich das noch nicht erlebt, was die drei im Moment abliefern. Da kannst du ja keinen hervorheben." Trainer Hütter steht spätestens nach Jovics Gala gegen Düsseldorf bei jedem Spiel vor der harten Entscheidung, einen Akteur auf der Bank sitzen zu lassen. "Ich bin froh, dass ich drei Stürmer dieser Qualität habe. Es ist wichtig, dass man als Trainer die Möglichkeit hat, unterschiedliche Stürmer spielen zu lassen. Natürlich war das keine einfache Entscheidung, das ist häufig eine Gefühlssache", sagt der Österreicher.

Russ: "Sie verstehen sich blind"

Zumal, so Russ, das Zusammenspiel "in jeder Kombination" funktioniere: "Sie verstehen sich blind." Und sie entlasten die Defensive, gerade wenn sie so hoch pressen wie gegen die Zyprer: "Ante, Mijat Gacinovic, Filip und die anderen haben wieder mächtig Gas gegeben. Man sieht einfach: Wenn die drei, vier, fünf da vorne so arbeiten, wie sie es machen, ist es für uns Abwehrspieler einfacher. So bauen wir den Druck schon in der gegnerischen Hälfte auf und haben weniger Meter zum Tor."

Beste Voraussetzungen also für eine weitere erfolgreiche Saison, mit neun Punkten aus drei Spielen und acht Zählern Vorsprung auf Rang drei in der Europa League ist das Erreichen der kommenden Runde nur noch eine Formsache. "Um sicher zu gehen, benötigen wir noch einen Punkt. Wir haben aber gute Karten und versuchen, den Sack in den kommenden Spielen zuzumachen", sagt Hütter, während Russ mit der Erfahrung des vergangenen Auftritts in Europa ein weiteres Ziel ausgibt: "Wir haben schon noch den ersten Platz im Auge. 2014 haben wir es gegen den FC Porto erlebt, was gegen die Mannschaften passieren kann, die aus der Champions League runterkommen." Damals schied die Eintracht nach zwei Unentschieden unglücklich aus.

Patrick Kleinmann

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - Apollon Limassol