Europa League

Bayers bittere Pleite - RB siegt dank Rangnicks Kniff

Europa League, 3. Spieltag

Bayers bittere Pleite - RB siegt dank Rangnicks Kniff

Zu früh gefreut: Karim Bellarabi und Mitchell Weiser (r.).

Zu früh gefreut: Karim Bellarabi und Mitchell Weiser (r.). imago

Bayer fehlt der Mut - Zürich bestraft das

In Zürich stand das Spitzenspiel der Gruppe A zwischen dem FC und Bayer Leverkusen an. In der Bundesliga lief es für Bayer zuletzt nicht gut - drei Spiele ohne Sieg. Dafür aber umso besser in der Europa League, in der die Werkself mit einer makellosen Bilanz nach Zürich reiste. Dort ging es aber gegen ein Team, das zuhause in dieser Saison noch nicht bezwungen worden war. Und die vom ehemaligen Bundesliga-Profi Ludovic Magnin (Werder Bremen, VfB Stuttgart) trainierten Schweizer entpuppten sich als harte Nuss. Zürich war über weite Strecken die bessere Mannschaft und hatte ein Chancenplus, musste aber bis zur 44. Minute warten, ehe Marchesano die verdiente Führung markierte. Bayer war bestraft worden für einen mutlosen Auftritt bis dahin.

Für die Rheinländer war der Rückstand allerdings nichts Neues, auch in den vergangen beiden EL-Spielen war die Werkself in Rückstand geraten und hatte beide Spiele noch gedreht. Das war auch diesmal der Fall, weil Bellarabi kurz nach dem Seitenwechsel via Doppelpack das Blatt wendete (50./53.). Die Antwort der Eidgenossen ließ nicht allzu lange auf sich warten: Domgjoni glich zum 2:2 aus (59.), ehe Odey die Hausherren sogar wieder in Führung brachte (78.). Ein erneutes Comeback der Werkself war nicht mehr drin, auch weil Schiedsrichter Aliyar Aghayev (Aserbaidschan) Lars Bender ein Tor in der Nachspielzeit zu Unrecht verweigert hatte - Hekuran Kryeziu war ohne ersichtlichen Grund hingefallen und der Referee fiel darauf rein.

So musste Bayer die Heimreise mit leeren Händen antreten, kann sich aber zumindest damit trösten, dass die Niederlage nicht allzu sehr ins Gewicht fiel. Das lag am Parallelspiel zwischen AEK Larnaka (Zypern) und Rasgrad (Bulgarien), das 1:1 endete.

Rangnicks entscheidender Kniff gegen Celtic

Glückliche Leipziger: Matheus Cunha und Bruma (r.).

Glückliche Leipziger: Matheus Cunha und Bruma (r.). imago

RB Leipzig hatte mit Celtic Glasgow in Gruppe B einen namhaften Gegner zu Gast und kam anfangs gegen diesen nicht so wirklich zu Entfaltung. Der Bundesligist konnte sogar von Glück reden, dass Edouard früh eine tolle Chance liegen ließ (8.). Ein taktischer Kniff von Ralf Rangnick veränderte die Lage dann aber grundlegend: Nach etwa 20 Minuten stellte der Coach von 4-2-2-2 auf 4-3-3 um - und RB ging steil. Auf einmal waren die Sachsen voll da, rissen Lücken und legten den Grundstein für den Erfolg noch vor der Pause. Matheus Cunha (32.) und Bruma (35.) schlugen binnen weniger Minuten für die Gastgeber zu - bei beiden Gegentoren wirkte die Celtic-Defensive nicht auf der Höhe. Mit dem 2:0 im Rücken ließen die Sachsen im weiteren Verlauf nichts mehr anbrennen und brachten den Sieg unter Dach und Fach.

RB distanzierte die Schotten damit in der Tabelle, hat aber weiterhin drei Zähler Rückstand auf Spitzenreiter RB Salzburg. Die Österreicher gaben sich zu Hause gegen Rosenborg Trondheim keine Blöße, gewannen dank Dabbur (34./59. FE) und Wolf (53.) mit 3:0 und bewahrten ihre blütenweiße Weste.

Prag stürzt Kopenhagen vom Thron

Europa League, 3. Spieltag

Eng geht es in Gruppe C zu. Und das bleibt auch nach dem dritten Spieltag so. Zenit St. Petersburg tat sich daheim gegen Girondins Bordeaux lange schwer, feierte dank Kuzyaev (85.) letztlich aber doch ein 2:1 und eroberte Rang eins. Hinter den Russen reiht sich nun Slavia Prag ein: Der tschechische Renommee-Klub gewann bei Kopenhagen 1:0 (Matousek, 46.) und stieß die Dänen so vom Thorn.

Anderlecht beendet Wartezeit - Gavranovic leitet Wende ein

RSC Anderlecht war bis zum Heimspiel gegen Fenerbahce Istanbul punkt- und torlos in Gruppe D. In der 35. Minute beendete Bakkali das lange Warten der Belgier, die anschließend eine Berg- und Talfahrt erlebten: Zuerst legte Bakkali nach und sorgte für das 2:0, doch dann bewiesen die Türken Moral und kamen durch Frey (53.) sowie Kaldirim (57.) zum 2:2. Im Parallelspiel sah es lange Zeit für Dinamo Zagreb schlecht aus, doch letztlich nahm Zagreb die drei Punkte mit und festigte Platz eins. Die Kroaten gewannen nach Rückstand bei Spartak Trnava dank des ehemaligen Bundesligaspielers Gavranovic (64.) sowie Orsic (77.) mit 2:1

Arsenals B-Elf hat Mühe - und gewinnt dennoch

Champions-League-Flair versprühte vom Namen her die Partie der Gruppe E zwischen Sporting Lissabon und dem FC Arsenal. Gunners-Coach Unai Emery ließ seine B-Elf auflaufen (u.a. saß Özil auf der Bank), und der fehlte ein wenig die Leichtigkeit. Die Begegnung war zwar durchaus sehenswert und hatte auch hüben wie drüben vielversprechende Möglichkeiten zu bieten, nur fehlten eben die Treffer. Bis zur 77. Minute: In dieser enteilte Welbeck und traf zum 1:0 - am Ende war es das Tor des Abends, das Arsenal den dritten Sieg im dritten Spiel bescherte. Derweil muss Qarabag Agdam weiterhin auf das erste Tor und den ersten Punkt in der Europa League warten. Die Aserbaidschaner verloren daheim gegen Worskla Poltawa (Ukraine) mit 0:1.

Gruppe F: Abgezocktes Betis löst Milan ab - Piräus hofft

In der Gruppe F hat es einen Führungswechsel gegeben. Betis (nun sieben Punkte) hat das Topspiel bei Serie-A-Klub AC Mailand gewonnen, der zuvor zwei Drier eingefahren hatte. Die Spanier zeigten in Italien lange einen abgezockten Vortrag. Nach je einer Kopfballchance (Barragan, 17./Higuain 23.) ging Sevilla nach einer halben Stunde in Führung. Lo Celso bediente Sanabria, der einen Schritt schneller als Zapata war und den Ball über die Linie drückte. Nur kurz später wurde ein Sanabria-Treffer aberkannt, ehe Higuain fast mit dem Pausenpfiff die große Chance auf den Ausgleich liegen ließ. Mit einem klasse Schlenzer aus 25 Metern in den linken Winkel erhöhte Lo Celso auf 2:0 für Betis (55.). Milan bemühte sich, traf durch Castillejo aber zunächst nur den Pfosten (73.). Cutrone brachte mit dem 1:2 noch einmal Spannung in die Partie (83.), es blieb aber beim Betis-Sieg. Vielmehr sah Castillejo noch Rot (90.+4). Sevilla führt die Gruppe vor Milan an, Piräus sitzt dem Duo nach dem 2:0-Sieg in Luxemburg bei Dudelange durch einen Torosidis-Treffer (66.) und ein Jordanov-Eigentor (81.) mit vier Zählern im Nacken.

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - Apollon Limassol

Bilder zur Partie RB Leipzig - Celtic Glasgow

Bilder zur Partie FC Zürich - Bayer 04 Leverkusen