Europa League

Bayer-Coach Heiko Herrlich: "Wir können nicht rotieren wie andere"

Trainer fordert Sieg gegen Larnaka für einen "Riesenschritt"

Herrlich: "Wir können nicht rotieren wie andere"

Fordert drei Punkte gegen Larnaka: Bayer-Coach Heiko Herrlich.

Fordert drei Punkte gegen Larnaka: Bayer-Coach Heiko Herrlich. imago

Über Wochen weigerte sich Heiko Herrlich zu klagen. Ausfälle, sei es durch Verletzungen oder durch Sperren, führte der Trainer nicht an, um sportliche Probleme zu erklären. Schließlich verfügt er ja auch über einen in der Breite ordentlich aufgestellten Kader. Doch inzwischen hat sich Herrlichs Position verändert. Durch den ausbleibenden sportlichen Erfolg spürt auch er, wie der Druck auf seine Person wächst. Und quasi als Folge davon schaltete der 46-Jährige am Dienstag nach dem Vormittagstraining auch in den Verteidigungsmodus um.

Voller Respekt vor dem Gegner

Erst umriss Herrlich noch die Ausgangsposition vor dem Europa-League-Spiel gegen Larnaka am Donnerstag. "Wir können durch einen Sieg mit dann sechs Punkten einen Riesenschritt weiterkommen. Das wollen wir unbedingt schaffen", erklärte der Trainer, der den Pokalsieger Zyperns stark redete, wohl um zu verhindern, dass seine Profis die Südeuropäer unterschätzen. Wie sonst ist es zu erklären, dass Herrlich dem Vorjahresvierten attestierte: "Sie sind in ihrer Liga absolut dominant. Wir werden versuchen, es ihnen schwer zu machen, dass sie ihr Spiel nicht aufziehen können." Aktuell allerdings liegen die AEK-Profis, die vergangene Saison zehn Zähler hinter Meister APOEL Nikosia landeten, bei zwei Spielen Rückstand acht Punkte hinter Spitzenreiter Limassol.

Europa League - Gruppenphase, 2. Spieltag
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Europa League - Tabelle - Gruppe A
Pl. Verein Punkte
1
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
6
2
FC Zürich FC Zürich
6
3
Ludogorez Rasgrad Ludogorez Rasgrad
0

Bei der sportlichen Bestandsaufnahme bemühte sich Herrlich ("Wir sind alle sehr kämpferisch"), das Positive in den Mittelpunkt zu rücken. Und bei den negativen Dingen, die die Spielanalyse der 2:4-Niederlage gegen den BVB ergab, sprach der Trainer von "Kleinigkeiten, Details", aber nicht von gravierenderen Problemen und führte immer wieder die fehlenden Möglichkeiten zu rotieren als Argumente an.

Herrlich stellt sich vor die Spieler

Beim initialen Fehlverhalten von Wendell vor dem 2:2-Ausgleichstreffer ("Wendell hat vier Spiele hintereinander im Drei-Tages-Rhythmus gemacht und wir haben keine Alternative auf dieser Position. Dass er irgendwann mal eine Situation falsch einschätzt..."), bei der Situation vor dem 2:1, als Kai Havertz nicht mehr an einen Ball heran kam, der er hätte erreichen können ("Normal hat er ihn, aber da sind wir wieder bei dem Punkt: Wie viele Spiele hat der Junge gemacht im Drei-Tages-Rhythmus? Er ist 19 Jahre alt. Wir haben da halt nicht die Möglichkeit zu rotieren dadurch, dass Aranguiz und Baumgartlinger fehlen") als auch beim einem der wenigen Fehler von Dominik Kohr, einem der beiden Sechser, im weiteren Angriffsverlauf vor dem 2:2 klagte Herrlich darüber, dass ihm die Hände auf bestimmten Positionen gebunden seien. "Auch Dominik Kohr macht jetzt das wievielte Spiel hintereinander?", fragte der Trainer rhetorisch, um anzufügen: "Da habe ich halt nicht die Möglichkeiten zu rotieren. Und dafür machen es die Jungs richtig gut. Aber ich kann mir da keinen Spieler herauszaubern."

Stephan von Nocks