Europa League

"Eier bewiesen": RB Leipzig dankt Elfmeterschütze Emil Forsberg

Luhansks Trainer Vernydub tritt nach der Partie zurück

"Eier bewiesen": Leipzig dankt Elfmeterschütze Forsberg

Tor zur Gruppenphase: Emil Forsberg trifft vom Punkt zum 3:2.

Tor zur Gruppenphase: Emil Forsberg trifft vom Punkt zum 3:2. imago

Ein "großes Lob an Emil, der die Verantwortung beim Elfmeter übernommen hat", sprach RB-Coach Ralf Rangnick an den Schweden aus. "Er ist wieder auf dem Weg, der Spieler zu sein, den wir brauchen. Das hat er richtig gut gemacht", so Rangnick über seinen Offensivmann, der erst beim Stand von 1:2 eingewechselt worden war und merklich Schwung in Leipzigs Offensive gebracht hatte.

Der gemeinsam mit Forsberg eingewechselte Jean-Kevin Augustin hatte gegen aufopferungsvoll kämpfende Ukrainer zunächst den Ausgleich besorgt, der aufgrund der Auswärtstorregelung aber noch immer nicht zum Weiterkommen für Leipzig reichte. Als Forsberg nach einem Handspiel von Luhansks Abwehrmann und Trainer-Sohn Vitali Vernydub in der 90. Minute zum Strafstoß antrat, hieß es also: Treffen oder Ausscheiden. Der Schwede traf mit seinem präzisen Schuss ins rechte Ecke - obwohl auch Keeper Luiz Felipe darauf spekuliert hatte. "Er hat Eier bewiesen", fasste Kapitän Willi Orban die entscheidende Szene der Partie knapp zusammen.

Spielersteckbrief Forsberg
Forsberg

Forsberg Emil

Spielersteckbrief Orban
Orban

Orban Willi

Trainersteckbrief Rangnick
Rangnick

Rangnick Ralf

Trainersteckbrief Vernydub
Vernydub

Vernydub Jurij

Ich war mir zu 100 Prozent sicher, dass ich den Elfmeter verwandle.

Emil Forsberg

Und Forsberg selbst? Blieb nach Abpfiff so unaufgeregt wie zuvor vom Punkt und erklärte gegenüber dem Vereins-TV: "Ich war mir zu 100 Prozent sicher, dass ich den Elfmeter verwandle. Wir sind nun alle sehr erleichtert." Erleichterung spiegelte sich nach dem Kraftakt auch in Orbans Analyse wieder. "Zwischenzeitlich habe ich gezweifelt, ob wir es noch schaffen", gab der Verteidiger zu, der sich mitsamt des Leipziger Defensivverbunds bei beiden Gegentoren zu leicht hatte überrumpeln lassen und das Team somit an den Rand des Ausscheidens gebracht hatte. Auch Forsberg merkte an: "Tore gegen uns fallen zu einfach. Das müssen wir verbessern."

Auslosung am Freitag - Duell gegen Salzburg möglich

Letztlich verhinderte Forsberg mit seinem Elfmeter das dritte aufeinanderfolgende Scheitern einer deutschen Mannschaft in der Europa-League-Qualifikation nach Hertha BSC 2016 (1:0, 1:3 gegen Bröndby IF) und dem SC Freiburg 2017 (1:0, 0:2 gegen NK Domzale). Bei der Auslosung am Freitag in Monaco (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) stehen die Sachsen nun in Lostopf 3 und damit erstmals in der Gruppenphase der Europa League. Im vergangenen Jahr war RB nach Platz drei in der Champions-League-Gruppenphase zur K.O.-Phase in den Wettbewerb "abgestiegen" und im Viertelfinale am späteren Finalisten Olympique Marseille gescheitert.

"Wir freuen uns auf ein paar tolle Gegner", meinte Defensivmann Konrad Laimer, der mit Leipzig auch auf seinen ehemaligen Arbeitgeber und RB-Schwesterklub aus Salzburg treffen könnte. Außer den Sachsen stehen mit den direkt qualifizierten Klubs Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen noch zwei weitere deutsche Vertreter im Hauptfeld des Wettbewerbs.

"Habe meine Ziele nicht erreicht": Vernydub tritt zurück

Auf Seiten der unterlegenen Ukrainer setzte es nach Abpfiff einen Paukenschlag. Auf der Pressekonferenz verkündete Trainer Jurij Vernydub nach sieben Jahren als Chefcoach von Luhansk seinen Rücktritt. "Das Team braucht einen neuen Trainer, ich habe meine Ziele nicht erreicht", so Vernydub. Ob ein Fehlschuss Forsbergs etwas an seiner Entscheidung geändert hätte, ließ er offen. Sollte das Ausscheiden gegen Leipzig tatsächlich Grund für den Rücktritt gewesen sein, hätte dieser eine besonders dramatische Dimension: Sohn Vitali hätte dann durch sein Handspiel in der Schlussminute beinahe unmittelbar das Ende der Trainer-Ära seines Vaters verursacht.

mib