Gruppe C: Visca schockt 1899 spät
Die TSG Hoffenheim hat ihren zweiten Sieg in der Gruppe C verpasst und in Istanbul 1:1 gespielt. Ohne Uth (Muskelprobleme) und Kaderabek (Außenbahndehnung im linken Knie) erwischten die Hoffenheimer bei Basaksehir zunächst einen fahrigen Start und konnten sich bei Baumann bedanken, der gegen Frei das 0:0 hielt (7.). Großes Pech hatte Vogt, der nach einem Zusammenprall mit Erdinc früh verletzungsbedingt raus musste (23.). Zu diesem Zeitpunkt hatte sich 1899 bereits stabilisiert und in einem Spiel auf überschaubarem Niveau, das von einer kernigen Gangart der Gastgeber geprägt war, die Initiative ergriffen. Die TSG kam auch selbst zu Chancen über Kramaric (17.), Schulz (30.) und Demirbay (37.) - Tore fielen in Häfte eins aber keine. Das änderte sich unmittelbar nach dem Seitenwechsel: Epureanu war wohl noch nicht ganz bei der Sache, als er bei Kramarics Pass auf Wagner das Abseits aufhob. Der Angreifer bediente dann Grillitsch, der Sekunden später sein erstes Pflichtspieltor für die Sinsheimer bejubelte (47.). Und es hätte ein eminent wichtiger Treffer sein können, wenn der Bundesligist nicht schon wieder in der Nachspielzeit das 1:1 durch Visca hätten schlucken müssen (90.+3).
Remis in Rasgrad: Braga zeigt Comeback-Qualitäten
Mühsam war auch das Parallelspiel zwischen Rasgrad und Sporting Braga. Spielerisch begegneten sich beide Klubs auf Augenhöhe, hüben wie drüben fehlte jedoch die letzte Konsequenz, sodass es lange Zeit torlos blieb. Wie auch am Bosporus änderte sich das nach der Pause - und zwar zu Gunsten der Bulgaren. Marcelinho glückte der vielumjubelte Treffer (68.), der aber nicht der einzige des Abends sein sollte. Fransergio erzielte nämlich noch den verdienten Ausgleich zum 1:1 (83.). Durch das Remis bleibt die Gruppe weiter offen: Hoffenheim bleibt mit vier Punkten zumindest noch in Sichtweite zu Braga (7) und Rasgrad (8) - die Kraichgauer spielen noch gegen beide Klubs.
Gruppe A: Slavia Prag lässt Astana vorbei
In der engen Gruppe A hat sich Villarreal mit einem 2:0 bei Slavia Prag eine gute Ausgangsposition für das Erreichen der Zwischenrunde verschafft. Bereits nach einer Viertelstunde hatte Bacca die Spanier mit einem sehenswerten Treffer auf die Siegerstraße gebracht, ehe Delis Eigentor (89.) die Spannung aus der Partie nahm. Durch die Niederlage gegen das Gelbe U-Boot rutschten die Tschechen auf Platz drei ab, weil Astana im Parallelspiel in Tel Aviv dank Twumasi (57.) sich in der Tabelle vorbeischob.
Gruppe B: Kiew zieht davon, Partizan Zweiter
Den Freistoßschützen jagen: Partizans Everton jubelt mit Zoran Tosic (r.). picture alliance
Mit großer Anspannung war das Gastspiel von Skenderbeu Korce bei Partizan Belgrad erwartet worden. Aus Sicherheitsgründen waren Gäste-Fans wie schon in Albanien nicht zugelassen. Zum Glück kam es dann auch zu keinen Ausschreitungen, dafür aber zu einem sehenswerten Freistoß des ehemaligen Kölners Zoran Tosic, der den serbischen Meister nach 38 Minuten in Führung brachte. Ein Fehler von Skenderbeus Keeper Shehi mündete dann im 2:0 durch Tawamba (66.). Danach drückten die Albaner zwar mit aller Macht, konnten PFK-Keeper Stojkovic aber nicht mehr bezwingen. Durch den Sieg bewahrten die Serben ihre Chancen, in Europa überwintern zu können. Partizan rutschte gar auf Platz zwei vor, weil die Young Boys Bern zuhause gegen Dynamo Kiew das Nachsehen hatten. Buyalskyi erzielte das Tor des Tages (70.). Die Ukrainer führen die Staffel daher weiter mit zehn Punkten an, dahinter folgen Belgrad (5), Bern (3) und Korca (2).
Gruppe D: Rijeka fällt gegen Wien auseinander
Auch Austria Wien hielt in Gruppe D die eigenen Chancen auf die Zwischenrunde weiter aufrecht. Beim kroatischen Vertreter HNK Rijeka entpuppte sich Prokop als Matchwinner der Österreicher. Der Angreifer sorgte zunächst für die Führung der Austria und hatte dann auch die ganz schnelle Antwort auf Pavicics Ausgleichstreffer parat. Zum Ende hin fielen die Kroaten auseinander: Nachdem Misic Rot gesehen hatte (72.), sorgten Serbest (73.) und Monschein (83.) für einen klaren 4:1-Erfolg. Weil AEK Athen und der AC Mailand im zweiten Spiel der Gruppe nicht über eine Nullnummer hinauskamen, beträgt der Rückstand der Wiener, die vier Zähler haben, auf AEK nur noch zwei Punkte. Oben in der Tabelle thront Milan mit acht Punkten.
Gruppe E: Everton verabschiedet sich aus Europa
Das Kapitel Europapokal ist für den FC Everton beendet. In Lyon setzte es für die Engländer ein 0:3 - Traoré (68.), Aouar (76.) und Depay (88.) trafen für OL -, das gleichbedeutend mit dem Gruppenaus war. Mit nur einem Punkt auf der Habenseite haben die Briten keine Chancen mehr auf einen der ersten beiden Plätze. Zu allem Überfluss musste Martina auch noch nach siebenminütiger Behandlungspause frühzeitig ausgewechselt werden (43.), während Schneiderlin kurz vor Schluss nach einer Frustaktion auch noch Gelb-Rot sah (81.). Die Franzosen zogen damit nach Punkten mit Bergamo, das bei Apollon Limassol auf Zypern nur 1:1 spielte, gleich - beide Teams stehen bei acht Zählern. Die Zyprer haben mit drei Punkten zumindest noch theoretische Chancen aufs Weiterkommen.
Gruppe F: Knappe Kiste bahnt sich an
In Gruppe F bahnt sich ein spannendes Finish an. Alle vier Mannschaften haben noch immer Chancen aufs Weiterkommen. Am besten stehen aktuell Kopenhagen, das 3:0 gegen Zlin siegte, und Sheriff Tiraspol (2:1 bei Lokomotive Moskau). Die Dänen und die Moldauer stehen bei sechs Punkten, während Moskau einen Zähler weniger hat. Die Rote Laterne haben die Tschechen aus Zlin (2).
