Europa League

Derbyheld Gomez "genießt" - Quaresma warnt

Deutscher Nationalstürmer ist auch bei Löw wieder ein Thema

Derbyheld Gomez "genießt" - Quaresma warnt

Will auch gegen Sporting die Besiktas-Anhänger wieder zur Ekstase bringen: Angreifer Mario Gomez (l.).

Will auch gegen Sporting die Besiktas-Anhänger wieder zur Ekstase bringen: Angreifer Mario Gomez (l.). imago

Zwei Doppelpacks "für die Fans"

Seinen Start in Istanbul, nachdem Gomez im Sommer für rund zehn Millionen Euro von Florenz zu Besiktas gewechselt war, hatte sich der deutsche Angreifer wohl anders vorgestellt. In den ersten beiden Ligapartien saß der 30-Jährige nur auf der Bank, kam jeweils erst nach der Halbzeit rein. Seit dem 3. Spieltag vertraut Trainer Senol Günes aber voll auf Gomez und stellte ihn fortan immer von Beginn an auf. Sein erstes Ausrufezeichen setzte der Angreifer im kleinen Stadtderby gegen Basaksehir FK und schnürte beim 2:0 einen Doppelpack.

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Schnell feierte ihn die lokale Presse, die Tageszeitung Sabah titelte etwa: "Super Mario macht seinen Job." Er selbst nahm's gelassen und lobte sein neues Umfeld. "Ich bin topfit und fühle mich wohl." Am vergangenen Sonntag setzte Gomez dann aber noch einen drauf, im prestigeträchtigen Derby gegen Fenerbahce traf er erneut doppelt und ballerte sich damit in die Herzen der Fans.

Gomez: "Ich bin sicher, jeder konnte das genießen"

"Nachdem sie den Zwei-Tore-Rückstand wett gemacht hatten, kippte das Momentum und es wurde richtig schwer für uns. Aber wir haben uns an den Matchplan gehalten und haben noch einmal zurückschlagen", so Gomez, der in der 74. Minute den vielumjubelten 3:2-Endstand besorgt hatte. "Es war von Anfang bis Ende ein spannendes Match. Ich bin sicher, jeder konnte das genießen." Am meisten wohl er selbst, der neuerliche Doppelpack dürfte Balsam für die geschundene Seele des selbstkritischen Stürmers gewesen sein.

Sehen sie sich auch im Kreise der Nationalmannschaft mal wieder? Bundestrainer Joachim Löw (l.) und Mario Gomez.

Sehen sie sich auch im Kreise der Nationalmannschaft mal wieder? Bundestrainer Joachim Löw (l.) und Mario Gomez. imago

Noch mehr hob seine Laune wohl der Anruf von Bundestrainer Joachim Löw, der sich bei Gomez nach dessen Befinden erkundigte. Der Nationalcoach habe seine Auftritte mitbekommen, könne sich eine Nominierung aber erst bei beständigem Leistungsniveau vorstellen. Dafür braucht der Nationalstürmer weiter Argumente - und die liefert er eben nur mit Toren.

Weitermachen will Gomez damit schon am Donnerstag in der Europa League gegen Sporting Lissabon. "Der Derbysieg wird uns ordentlich Auftrieb geben", ist sich Coach Günes sicher. Um die gefährlichen Portugiesen aber zu schlagen, braucht es im Vergleich zum ersten Spiel gegen Skenderbeu Korce (1:0) eine Leistungssteigerung. Das weiß auch Offensivspieler Quaresma, der selbst von 2000 bis 2003 für Sporting spielte und aus seinen vielen Jahren beim FC Porto den Kontrahenten genauestens kennt.

Quaresma erwartet "harten Kampf zwischen Schwergewichten"

Feierte nach dem Derby ausgelassen mit Kollegen und Fans: der Portugiese Ricardo Quaresma.

Feierte nach dem Derby ausgelassen mit Kollegen und Fans: der Portugiese Ricardo Quaresma. imago

"Das Spiel wird ein richtig harter Kampf zwischen zwei Schwergewichten auf Augenhöhe. Beide Mannschaften werden auf drei Punkte gehen, weil in diesem Wettbewerb eigentlich nur Siege helfen", so der Portugiese. Für den 32-Jährigen, der auch in Lissabon geboren wurde, ist der Heimvorteil durchaus ein Faktor. "Wir sind gut drauf und bereit. Abgesehen davon: Wenn wir weiterkommen wollen, können wir es uns nicht leisten, zu Hause Punkte abzugeben."

Große Gegenwehr von Sporting erwartet nicht nur Quaresma, immerhin startete die Truppe von Trainer Jorge Jesus durch das 1:3 gegen Lokomotive Moskau suboptimal in den Wettbewerb - und steht bereits mit dem Rücken zur Wand. Angst kennt Quaresma aber nicht, er selbst ist ein Mann für die großen Spiele. Bestes Beispiel: In der vergangenen Saison hatte er mit dem FC Porto den großen FC Bayern nach dem Achtelfinal-Hinspiel (3:1) - auch dank zweier Quaresma-Tore - am Rande der Sensation.

msc