Europa League

Hübner hofft auf "Riesen-Schritt"

Frankfurt: Eintracht landet auf Zypern

Hübner hofft auf "Riesen-Schritt"

"Ich traue unserer Mannschaft zu, dass sie gewinnt": Bruno Hübner ist optimistisch.

"Ich traue unserer Mannschaft zu, dass sie gewinnt": Bruno Hübner ist optimistisch. picture alliance

Aus Nikosia berichtet Uli Gerke

Die Eintracht-Crew reiste nach dem "Goldenen" September mit zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage in drei Wettbewerben mit großem Selbstbewusstsein im Quartier "Hilton-Hotel" in Nikosia an. Trotzdem wehrt sich Armin Veh gegen die Favoritenrolle. "Wir sind als Mannschaft in der Europa League noch zu grün. APOEL hat einfach mehr Erfahrung, stand ja sogar schon im Viertelfinale der Champions League", so der Coach. Sportdirektor Bruno Hübner ist dennoch zuversichtlich: "Ich traue unserer Mannschaft zu, dass sie gewinnt. Dann hätten wir einen Riesen-Schritt gemacht, die Gruppenphase zu überstehen."

Und das, obwohl mit Alex Meier (Rücken-/Oberschenkelprobleme) und Kapitän Pirmin Schwegler (Innenbandriss im Knie) zwei Korsettstangen seit Wochen ersetzt werden müssen. Dass die Ausfälle nicht groß ins Gewicht fallen, führt Eintrachts Sportdirektor auf den im Sommer breiter aufgestellten Kader zurück: "Im Vorjahr hätten wir diese Ausfälle nicht kompensieren können. Trotzdem wären wir froh, wenn uns beide bald wieder zur Verfügung stehen. Alex und Pirmin haben Qualitäten, die uns weiter helfen."

Bis zur Winterpause wird die Mannschaft mit der Dreifachbelastung Bundesliga, Europa League und DFB-Pokal mindestens noch leben müssen. Ob der Mannschaft bei 16 noch ausstehenden Spielen irgendwann die Puste ausgeht, wagt Hübner nicht zu prognostizieren: "Das ist eine unbestimmte Größe. Kurzfristig wird es die Mannschaft sicher kompensieren. Wie sie es aber auf Dauer wegsteckt, muss man abwarten."

Ausgezahlt hat sich für die Eintracht, dass sie kurz vor Transferschluss mit Tranquillo Barnetta noch eine international erfahrene Offensivkraft verpflichtet hat. Seit der 70-fache Schweizer Nationalspieler das Eintracht-Trikot trägt, ist man ungeschlagen. Barnetta ein Glücksgriff? Hübner zur Schalker Leihgabe: "Tranquillo hat alle Spiele gemacht. Er hat seinen Teil zum Erfolg beigetragen."

Für Hübner werden bei der Reise nach Zypern Erinnerungen an eigene Europacup-Zeiten wach. Für den 1. FC Kaiserslautern bestritt er insgesamt acht UEFA-Cup-Spiele, die meisten davon kurioserweise auswärts. Unvergessen ist dem 52-Jährigen sein Einsatz im Spiel bei Real Madrid (Saison 1981/82). Trotz eines 1:3 im Hinspiel im Bernabeu-Stadion war er spanischen Beobachtern aufgefallen, so dass Hübner damals eine Reihe von Anfragen erhielt: "Von Atletico Madrid, Sporting Gijon und Elche." Hübner blieb, erlebte das legendäre 5:0 der "Roten Teufel" im Rückspiel gegen Real Madrid allerdings nur auf der Ersatzbank.

Die Aussichten auf einen Auswärtssieg auf internationaler Bühne stehen für Frankfurt auch deshalb gut, weil Trainer Armin Veh in Nikosia bis auf Meier, Schwegler und Jan Rosenthal (Wade) auf die Spieler zurückgreifen kann, die in der Bundesliga sieben ihrer acht Punkte im gegnerischen Stadion errang.