Europa League

Barrios und Kagawa brauchen nur eine Halbzeit

Überblick: Ballack trifft beim Comeback - Harnik erlöst VfB

Barrios und Kagawa brauchen nur eine Halbzeit

Küsschen zum Einstand: Michael Ballack garnierte sein Pflichtspieldebüt mit einem Tor.

Küsschen zum Einstand: Michael Ballack garnierte sein Pflichtspieldebüt mit einem Tor. imago

Viel wusste man von Tawrija Simferopol in Leverkusen ja nicht. Die Ukrainer kümmerte das wenig und es wurden im Vorfeld selbstbewusste Töne angeschlagen, die nach wenigen Sekunden allerdings schon verstummten, als Kadlec nach einer Ecke aus der zweiten Reihe zum frühen 1:0 einschoss. In der Folge wollte trotz spielerischer Überlegenheit der zweite Treffer nicht gelingen, weil der letzte Pass einfach nicht kam. Sorgen musste man sich aber auch keine machen, denn die Ukrainer hatten bis zur Pause nur eine Möglichkeit.

Nach dem Wechsel schickte Trainer Jupp Heynckes dann endlich Ballack aufs Feld - die ersten Pflichtspielminuten nach seiner Rückkehr zu Bayer. Trotz seines Aufenthaltes in England hat der Routinier das Elfmeterschießen nicht verlernt und schoss vom Punkt blitzsauber zum verdienten 3:0-Erfolg ein. Zuvor hatte Kadlec mit seinem zweiten Treffer bereits auf 2:0 erhöht. Ob die Ukrainer vor dem Rückspiel verbal ähnlich selbstbewusst zu Werke gehen, darf nach dem lockeren Sieg bezweifelt werden.

Bayer 04 Leverkusen - Vereinsdaten
Bayer 04 Leverkusen

Gründungsdatum

01.07.1904

Vereinsfarben

Rot-Weiß-Schwarz

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Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

Vereinsfarben

Weiß-Rot

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Spätes Schwaben-Glück dank Joker Harnik

Martin Harnik

Zeigte seine Torjägerqualitäten: Martin Harnik besorgte das wichtige Auswärtstor. imago

Deutlich mehr Mühe hatte der VfB Stuttgart, der bereits das vierte Pflichtspiel der Saison bestritt, überzeugen konnten die Schwaben bisher allerdings nicht. Und auch in Bratislava wollte gegen Slovan der Knoten nicht so recht platzen. Das Engagement stimmte zwar und zahlte sich zunächst in viel Ballbesitz aus, Torchancen waren hingegen Mangelware. Cacau kam aus kurzer Distanz per Kopf zum Abschluss, verfehlte jedoch knapp und Pogrebnyak traf nur den Pfosten. Langeweile kam trotzdem keine auf, was auch daran lag, dass die Partie nach Krawallen auf der Tribüne für einige Minuten unterbrochen werden musste.

Europa League 2010

Vor dem Spiel hatten die Slowaken Keeper Ulreich übrigens als Schwachpunkt ausgemacht, getestet haben sie ihn dann allerdings erst Sekunden vor dem Halbzeitpfiff und er war zur Stelle. Nach dem Wechsel versuchte Bratislava zwar den Druck zu erhöhen, richtig gefährlich wurde es aber nicht. Für die Gross-Elf traf Gebhart immerhin den Pfosten. Für den etwas glücklichen VfB-Sieg war dann Joker Harnik verantwortlich, der den Schwaben damit eine exzellente Ausgangsposition fürs Rückspiel verschaffte.

Kagawa + Barrios = Tore

Lucas Barrios und Shinji Kagawa

Tormaschine: Lucas Barrios und Shinji Kagawa waren in bester Laune. picture-alliance

Das auf dem Papier leichteste Los aus deutscher Sicht hatte Borussia Dortmund gezogen. Die Schwarz-Gelben empfingen Qarabag Agdam aus Aserbaidschan. Ein Kinderspiel für den BVB? Ja. Die Borussen ließen von Beginn weg keinen Zweifel an ihrem Vorhaben in die Gruppenphase einzuziehen aufkommen. Kagawa zauberte, Barrios traf wie er wollte und auch der Rest der Klopp-Truppe zeigte keinerlei Schwächen und war die Sache zur Pause beim Stand von 4:0 bereits gelaufen. Und Agdam, das einen Großteil der von Berti Vogts trainierten aserbaidschanischen Nationalelf stellte? Nicht zu sehen.

Klar, danach war die Luft etwas raus und Dortmund ließ es locker angehen, schließlich wartet am Sonntag ja Leverkusen. Doch Kagawa wollte es wissen und erzielte seinen dritten Treffer. Aber der zählte nicht, weil er angeblich im Abseits stand - eine Fehlentscheidung, die die Borussen verkraften dürften. Vor der Reise nach Aserbaidschan muss dem BVB jedenfalls nicht bange sein.

Nur ein Sieg für die Türkei

Ein bisschen Glamour gibt es für die Europa League aus der Türkei, die in den Play-offs gleich mit allen drei Istanbuler Topklubs vertreten ist: Besiktas gewann bereits am Dienstag das Hinspiel gegen Helsinki (2:0) - es sollte der einzige Sieg bleiben. Zunächst reichte es für Galatasaray gegen die Ukrainer von Karpaty Lwiw nur zu einem 2:2 Remis. Baros verhinderte mit seinem Doppelpack die Blamage und egalisierte die Gästeführung immerhin. Und Fenerbahce hatte den Schock der vermasselten Champions-League-Qualifikation offenbar noch nicht ganz überwunden und verlor bei PAOK Saloniki mit 0:1, obwohl die Griechen nach Gelb-Rot für Vitolo (58.) nur noch mit zehn Mann auf dem Platz waren. Mit Trabzonspor schlug sich ein weiterer türkischer Verein zwar achtbar, doch es war halt trotzdem eine Niederlage. Liverpool gewann sein Heimspiel dank des Treffers von Babel knapp mit 1:0.

Amauri lässt del Neri aufatmen

Juventus Turin ist ein weiterer internationaler Topklub, der sich durch die Play-offs quälen muss. Bei Sturm Graz gab es einen 2:1-Auswärtssieg. Der neue Coach Luigi del Neri musste allerdings mitansehen, wie Schildenfeld in der 82. Minute die frühe Juve-Führung durch Bonucci (15.) ausglich. Erleichterung verschaffte Amauri, der kurz vor dem Schlusspfiff für den standesgemäßen Erfolg sorgte. Nach dem geplatzten Wechsel zum VfL Wolfsburg stand Diego übrigens in der Startelf der Italiener.

Neuzugang Balotelli trifft

Und dann war da ja auch noch Manchester City: Der steinreiche Premier-League-Klub hat in diesem Sommer erneut über 125 Millionen Euro für Transfers (u.a. Silva, Kolarov, Jerome Boateng, Balotelli, Yaya Touré, Milner) ausgegeben - jetzt sollen endlich Titel her! Für dieses Unterfangen ist auch die Europa League recht, wartet man doch schon seit 44 Jahren auf eine Trophäe. Das erste bescheidene Schrittchen ist jedenfalls gemacht. Beim FC Timisoara aus Rumänien freuten sich die Engländer über einen 1:0-Sieg, Neuzugang Balotelli (72.) war der Torschütze.

Eklat um Jelavic bei Rapid

In Wien gab es bereits am Vormittag großen Ärger. Vor der Partie gegen Aston Villa sagte der von den Glasgow Rangers umworbene Stürmer Jelavic, er wolle nicht mehr für Rapid auflaufen. Präsident Edlinger zeigte sich daraufhin tief enttäuscht. "Jemand, der solch eine Aussage tätigt, hat hier nichts mehr verloren", wird Edlinger auf der Website des Vereins zitiert. Im Vorjahr war es noch der Kroate der mit zwei Toren das Weiterkommen für Rapid sicherstellte - Gegner damals wie heute: Aston Villa. In einem umkämpften Spiel reichte es nur zu einem 1:1. Bannan hatte Villa zunächst in Führung gebracht (12.), ehe Nuhiu nach einer Hofmann-Flanke ausglich (32.).

Den höchsten Sieg des Abends gab es im letzten Spiel. Erst um 22 Uhr ging es in Spanien los, dann aber richtig. Der FC Villarreal schoss den FK Dnjapro Mahiljou aus Weißrussland gleich mit 5:0 (4:0) ab. Beste Aussichten also für das Rückspiel. Bis auf eine Partie finden alle Begegnungen am nächsten Donnerstag statt.

Bundesliga-Trio auf Kurs